Christa Weiß: Neues Viertel ist längst beschlossen.

Leonberg - Wir verstehen nicht, warum Wolfgang Schaal diese Diskussion wieder anheizt. Die Bebauung in der Berliner Straße ist doch längst beschlossen.“ Erstaunt und auch verärgert reagiert die SPD-Fraktionsvorsitzende Christa Weiß auf die aktuellen Äußerungen des Chefs der Leonberger Freien Wähler, ein Wohnquartier am Stadtpark nicht mit oberster Priorität zu behandeln.

 

„Finanzierbarer Wohnraum funktioniert nur auf kommunalen Flächen“, erklärt Weiß. „Und das Gelände an der Berliner Straße gehört nun einmal der Stadt.“ Der frühere Gemeinderat habe das 1,1 Hektar große Gebiet zwischen der Skater-Bahn und den Häusern der Lobensteiner Straße seinerzeit ganz bewusst als potenzielles Bauland ausgewiesen. Angesichts des immensen Drucks auf dem Miet- und Immobilienmarkt müsse ein neues Viertel jetzt schnell angegangen werden, fordert die Sozialdemokratin Weiß: „Es ist schon fünf nach zwölf.“

Der Gemeinderat hatte sich bereits am 12. Juli mehrheitlich für ein neues Quartier längs der Berliner Straße ausgesprochen. Dort sollen nicht nur Sozialwohnungen entstehen, sondern in Richtung Park zudem gehobener Wohnraum.

Wolfgang Schaal hatte jedoch am Dienstag in der LKZ erklärt, dass angesichts zahlreicher weiterer Flächen in der Innenstadt der Stadtpark vorerst nicht bebaut werden müsse. Für den Stadtrat der Freien Wähler hat eine Bebauung des jetzigen TSG-Geländes Vorrang. Allein dort könnten 125 Wohnungen realisiert werden. Auch bei der jetzigen Schuhfabrik im Zentrum, sie gehört der Stadt, seien 25 Wohnungen machbar.

Dem steht Weiß skeptisch gegenüber: „Wir müssten die Schuhfabrik entmieten. Da ist die Jugendkunstschule drin.“ Das TSG-Areal hat die SPD zwar auch im Visier. Doch das gehört dem Verein. Ein Kauf würde die Stadt rund 2,5 Millionenkosten.