Rund 300 der 460 Stellplätze sind bereits an die Mitarbeiter der Firma Bosch vermietet.

Leonberg - Das ist etwas richtig Gescheites für Leonberg“, freut sich Ulrich Vonderheid. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Bernhard Schuler und Ralf Sperandio, dem Projektleiter von den Stadtwerken, hat der Erste Bürgermeister als Chef der Stadtwerke am Dienstag ganz offiziell das neue Parkhaus gegenüber dem Leonberger Bahnhof eröffnet.

 

„Hier ist es nicht nur gelungen, einen nicht mehr attraktiven Bau durch ein funktionales Gebäude zu ersetzen, das optisch etwas hermacht“, zeigte sich auch der Oberbürgermeister zufrieden. „Geschaffen wird zudem ein barrierefreier Zugang für die Menschen, die am Bahnhof aussteigen, um zu den Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistern an der Römerstraße zu gelangen“, erläutert Vonderheid weitere Vorzüge des Neubaus. Die Endabrechnung liege noch nicht vor, aber mit dem Bau, der etwa fünf Millionen Euro kostet, liege man weitgehend im Kostenrahmen, meinte Vonderheid in seiner Funktion als Finanzbürgermeister der Stadt.

300 Parkplätze für die Bosch-Mitarbeiter

Insgesamt gibt es in dem neuen Parkhaus mehr als 460 Stellplätze auf 17 Ebenen. Davon sind schon jetzt 300 für die Mitarbeiter der Firma Bosch vermietet – ein Bereich, der mit einer Schranke abgetrennt ist. Vom heutigen Mittwoch an können die vermieteten Stellplätze angefahren werden. „Wir haben natürlich auch ein nachhaltiges Interesse, dass expandierende Firmen wie Bosch gute Rahmenbedingungen für ihre Mitarbeiter vorfinden“, sagte Bernhard Schuler.

Nicht zuletzt sichere das neue Parkhaus, das ohne Fördermittel allein von der Stadt gebaut wurde, auch eine Grundeinnahme, denn der Betreiber sind nun die Stadtwerke . Schuler: „Wir konnten nicht warten, bis die Region irgendwann mal eine Parkhauskonzeption entwickelt.“ Die konstanten Einnahmen bedeuten auf längere Zeit Planungssicherheit, meinte der Finanzbürgermeister dazu.

Entstanden ist der Neubau auf dem Gelände des früheren Parkhauses nach den Plänen des Gerlinger Architekten Chris Mischke. Die Bauleitung hatte das Leonberger Architekturbüro Schneck. Ausgeführt wurde die Bauarbeiten von der Firma Züblin. Das ganze Areal gehört nun auch der Stadt, weil sie es der Deutschen Bahn abgekauft hat.

Direkt neben dem Parkhaus wird eine Treppenanlage gebaut, die vom Bahnhof auf den Obi-Parkplatz und an die Römerstraße führt. „Diese Baustelle soll in den Sommerferien über die Bühne gehen, und so lange bleibt auch die Einbahnregelung in der Bahnhofstraße erhalten“, sagte Oberbürgermeister Schuler.

Schwarzparken kostet 60 Euro

Für den öffentlichen Bedarf stehen 162 Stellplätze auf sechs Ebenen zur Verfügung. Der öffentliche Bereich ist videoüberwacht. Die Wartung des Parkhauses hat die Stadt an einen externen Dienstleister übergeben. Ebenso die Überwachung, denn keinen Parkschein zu lösen oder die Parkdauer zu überschreiten, kann teuer werden: „Wie Schwarzfahren kostet das 60 Euro am Tag“, sagt Vonderheid.

Doch wieso nehmen die sechs Kassenautomaten keine Geldscheine an? „Lesegeräte für Banknoten machen die Automaten wesentlich teurer“, rechnet Vonderheid vor. Münzen werden akzeptiert. „Per Gesetz hat sowieso jeder ein Konto und somit eine EC-Karte, und das erspart lästiges Suchen nach Kleingeld“, meint der Finanzfachmann. Zudem würden die Geräte unattraktiv für Automaten-Knacker.