Leonberg Nach 29 Jahren verabschiedet sich Ottmar Pfitzenmaier in den Ruhestand. Frank Diedrich übernimmt.

Leonberg - An diesem Samstag feiert er mit Freunden seinen 60. Geburtstag nach, in der kommenden Woche ist noch mal Büro angesagt, dann ist Schluss. Ottmar Pfitzenmaier geht in den Ruhestand. Damit endet eine fast 30-jährige Laufbahn bei der Kreissparkasse (KSK). Mehr als 20 Jahre davon leitete er den Privatkundenbereich in der Direktion Leonberg. Ottmar Pfitzenmaier ist im Altkreis das Gesicht des Kreditinstitutes, für viele ist er „Mr. Kreissparkasse“ schlechthin.

 

Der Nachfolger ist ein Eigengewächs

Auch der Nachfolger des Leonbergers, genauer gesagt des Eltingers, ist ein Eigengewächs. Frank Diedrich ist in der Stadt am Engelberg aufgewachsen, hat hier 1980 als 16-Jähriger seine Ausbildung bei der KSK begonnen und nur zehn Jahre später die Leitung der Filiale im Leo-Center übernommen.

Der heute 52-Jährige hatte die Verantwortung in mehreren Filialen im Stadtgebiet, führte das Firmenkunden-Center, bevor er 2008 als Geschäftsbereichsleiter nach Herrenberg wechselte. Dennoch verlor Diedrich nicht die Anbindung an seine Heimatstadt: Nur kurzzeitig verlegte er seinen Wohnsitz ins Gäu. Als er mit der Nachfolge Pfitzenmaiers betraut wurde, zog er direkt wieder nach Leonberg.

Der „Alte“ und der „Neue“ kennen sich seit vielen Jahren. So ist der Übergang fließend wie unproblematisch. „Ich fühle mich dem Leonberger Geschäftsbereich besonders verbunden und kenne viele der Mitarbeiter“, sagt Frank Diedrich.

Geld wird fast nur noch am Automaten geholt

Trotz aller Vertrautheit gehen die Führungskräfte der Sparkasse heute anders vor: „Die Mitarbeiter mitzunehmen ist von viel größerer Bedeutung als früher“, sagt Ottmar Pfitzenmaier. „Dafür nehmen wir uns Zeit.“

Gerade im Bankengewerbe lässt sich ein komplett anderes Kundenverhalten gut beobachten. „Die Geldversorgung läuft fast nur am Automaten“, berichtet der scheidende Geschäftsbereichsleiter. „Damit wird die Kundenfrequenz in den Filialen deutlich verringert.“ Die Zukunft sehen beide Banker in der individuellen Beratung. Und für die sei die lokale Nähe zum Kunden nach wie vor die Voraussetzung.

Frank Diedrich, der nicht lange überlegen musste, als ihm Leonberg angeboten wurde, sieht optimistisch in die Zukunft: „Die erfolgreiche Arbeit, die hier seit Jahrzehnten geleistet wird, möchte ich gerne fortsetzen.“ Die guten Wünsche seines Vorgängers sind ihm dabei gewiss.

Eigentlich wollte er Beamter werden

Und Ottmar Pfitzenmaier? Nach einem erfüllten Berufsleben wird ihm die plötzliche Ruhe nicht so leicht fallen. Schließlich hat die Karriere des Bankers nicht erst bei der Sparkasse begonnen. Ursprünglich hatte er eine Lehre als Verwaltungsbeamter im Rathaus von Renningen gemacht, wo Bernhard Maier seinerzeit noch Bürgermeister war. Doch die Welt der Zahlen faszinierte den jungen Ottmar Pfitzenmaier mehr. Er absolvierte eine Ausbildung bei der Volksbank Weil der Stadt und ging danach zur Landesgirokasse, der Vorläuferin der heutigen BW-Bank. 1987 schließlich wechselte er zur Kreissparkasse, wo er in der Kreditabteilung seine erste Aufgabe hatte.

Langweilig dürfte es dem Jung-Pensionär nicht werden. Pfitzenmaier ist stellvertretender Chef der SPD-Fraktion im Gemeinderat und will sich die Finanzvorlagen der Stadt nun noch genauer anschauen.