Die jahrelange Odyssee hat endlich ein Ende. Die Handelskette zieht von der Post- in die Römerstraße um. Neben dem Supermarkt wird es auch eine Ladenzeile mit sechs Geschäften geben. Außerdem entstehen 30 neue Arbeitsplätze.

Leonberg - In den vergangenen Tagen ist es dann doch recht schnell gegangen. Zuerst noch unverputzte Wände, nun große, graue Fliesen und Wellblech-Elemente. Ein Schmuckstück ist der neue Kaufland-Markt in der Römerstraße wahrlich nicht. Doch mit der Eröffnung am Montag, 17. November, werden die Leonberger auf ein noch größeres Handelsangebot zugreifen können.

 

In der „Handelsmeile“ Römerstraße stehen sich nun zwei Lebensmittelmärkte gegenüber, ergänzt um einen Drogerie- und einen Baumarkt, nebenan außerdem das Einrichtungshaus Hofmeister. Doch auch die kleinen Läden bis zum Leo-Center bekommen Konkurrenz. Denn in das neue Gebäude zieht nicht nur Kaufland ein. Auf einer Verkaufsfläche von rund 400 Quadratmetern ziehen zudem ein Bäcker, ein Metzger, ein Asia-Imbiss, ein Friseur, ein Laden für Tabakwaren, Lotto und Zeitschriften sowie ein Reisebüro in die Ladenzeile ein. Auch einen Bankautomaten soll es geben. Die Handelskette aus Neckarsulm selbst vergrößert sich von bisher 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche in der Filiale Poststraße auf nun 4000 Quadratmeter. „Die moderne und attraktive Einkaufsstätte bietet unseren Kunden ein noch umfangreicheres Sortiment an Frische und Qualität“, sagt die Pressesprecherin Christine Axtmann. Mit der Standortverlagerung und der damit verbundenen Modernisierung sowie der Vergrößerung der Filiale werde man dem Bedarf nach Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt Leonberg gerecht, ergänzt die Sprecherin. Zur Konkurrenzsituation wollte sich das Unternehmen nicht äußern.

Mit dem Umzug steigt die Zahl der Mitarbeiter von 70 auf 100, es werden also 30 neue Arbeitsplätze geschaffen. Der neue Standort verfügt zudem über ein Parkdeck mit 270 Stellflächen. Dafür wurde auch eigens eine neue Ampel in der Römerstraße geschaffen. Die soll es Autofahrern erleichtern, in das Parkhaus ein- und später wieder rauszufahren. Außerdem gibt es eine Fußgängerampel. Beides ist bereits installiert und muss nur noch geschaltet werden, teilt die Stadtverwaltung mit.

Das bisherige Filialgebäude auf dem sogenannten Handelshof-Gelände soll verkauft werden. „Derzeit steht jedoch noch nicht fest, wer dieses Gebäude nachnutzen wird“, sagt die Pressesprecherin. Über den zwei Etagen des Marktes befinden sich derzeit noch weitere Mieter. Das Gebäude selbst ist jedoch in die Jahre gekommen und bot zudem der Handelskette nicht mehr genügend Platz. Zudem gab es nur wenige Parkmöglichkeiten. Sechs Jahre hat es schließlich gedauert, bis der neue Standort nun endlich öffnet. Mehrere Örtlichkeiten in der näheren Umgebung wurden diskutiert, darunter das Gelände des Rockclubs Uhlenspiegel. Genervt von der ständigen Unsicherheit zog der Betreiber Manfred Uhle mit seinem Laden vor fünf Jahren nach Rutesheim. Das Gebäude des einstigen „Bräu“, wie die Traditionskneipe von den Leuten genannt wird, steht freilich noch heute da.

Für Irrungen und Wirrungen sorgten auch die Pläne des früheren Besitzers des Bausparkassen-Areals. Die Firma Häussler plante dort einen Supermarkt. Mit der Insolvenz der Firma waren diese Vorhaben dann aber auch vom Tisch. Vor zwei Jahren wurden schließlich die alten Werkshallen der einstigen Firma Bammesberger abgerissen, wo nun die neue Filiale eröffnet. Die bisherige öffnet am Samstag, 15. November, zum letzten Mal ihre Pforten.