Nein, eine Überraschung ist das Ergebnis des LKZ-Stimmungsbarometers 2015 wirklich nicht. Braucht der Raum Leonberg eine eigene Klinik? Die Antwort der Leser ist einstimmig: Ja, die brauchen wir!

Leonberg - Nein, eine Überraschung ist das Ergebnis des LKZ-Stimmungsbarometers 2015 wirklich nicht. Braucht der Raum Leonberg eine eigene Klinik? Die Antwort der Leser ist einstimmig: Ja, die brauchen wir!

 

Genau 570 Leser haben sich am Stimmungsbarometer beteiligt und ihre ausgefüllten Fragebögen an die Redaktion per Post, Fax oder E-Mail versandt beziehungsweise die Fragen im Internet beantwortet. Zwei Wochen lang hatten sie dazu die Möglichkeit. Aus zehn Fragen besteht der Bogen, der jede Menge Themen aus dem ganzen Altkreis abdeckt: vom Leonberger Krankenhaus über die Hermann-Hesse-Bahn bis hin zu Themen wie Kinderbetreuung, Freizeitangebote und Nahverkehr. Derzeit läuft noch die Auswertung aller Einsendungen. Die Ergebnisse und die darauf aufbauenden Analysen gibt es dann demnächst hier in der Leonberger Kreiszeitung.

Klinik-Ergebnis ist eindeutig

Zwei wichtige Themen sind zum Auftakt der Analysen ausgewertet: Leonberger Krankenhaus und Hesse-Bahn. Bei der Klinik ist das Ergebnis eindeutig: Keiner der Befragten will auf die wohnortnahe, medizinische Versorgung und Geburtsabteilung verzichten. Zur Erinnerung: Nach den heftigen Diskussionen um die Zukunft des Leonberger Hauses angesichts des geplanten Großklinikums auf dem Böblinger Flugfeld ist in diesem Jahr etwas Ruhe eingekehrt. Das Sozialministerium hat zwar bereits eine Förderzusage für den Neubau in Böblingen gemacht.

Doch gleichzeitig hat der Klinikverbund 70 Millionen Euro an Investitionen am Standort Leonberg angekündigt und bereits mit dem Neubau der Intensivstation begonnen (wir berichteten am Wochenende). Das Ergebnis der Umfrage ist jedenfalls ein klares Bekenntnis zur Klinik.

Hesse-Bahn-Meinungen gehen auseinander

Viel diskutiert wurde auch über die Hermann-Hesse-Bahn, die der Kreis Calw gern bis nach Renningen bauen möchte. Ob diese Bahnlinie in den und aus dem Schwarzwald tatsächlich benötigt wird? 45 Prozent der Umfrageteilnehmer haben mit „Ja“ geantwortet. Das heißt aber nicht, dass sich die restlichen 55 Prozent dagegen ausgesprochen haben. Auf jedem fünften Fragebogen war zu diesem Punkt „keine Angabe“ eingekreuzt. Eindeutig dagegen ausgesprochen haben sich nur 34 Prozent. Zur Hermann-Hesse-Bahn gibt es damit zumindest im Stimmungsbarometer ein kleines „Ja“, im Vergleich zum Krankenhaus Leonberg. Weiterführende Ergebnisse und tiefere Analysen zu diesem Thema werden folgen.

Die Resonanz auf das LKZ-Stimmungsbarometer im Altkreis war sehr unterschiedlich. Erwartungsgemäß stark war die Rückmeldung in Leonberg. Jeder dritte Fragebogen kam aus der Großen Kreisstadt. Angesichts des Themas Hesse-Bahn war auch die Resonanz in den betroffenen Städten Renningen und Weil der Stadt insgesamt sehr groß. Immerhin jede sechste Zuschrift kam aus einer der beiden Kommunen. Unter allen Einsendungen für das Stimmungsbarometer wurden übrigens jeweils zwei Tickets für die „Night of the Proms“ und das Konzert von „Aha“ in Stuttgart verlost. Die Gewinner werden in den nächsten Tagen benachrichtigt.

Bereits in den Jahren 2008 und 2010 hat die Leonberger Kreiszeitung eine große Meinungsumfrage unter ihren Lesern gemacht. So wurde vor fünf Jahren etwa gefragt, ob Leonberg Teile seines Waldes verkaufen soll, was die Bürger abgelehnt haben, oder ob die orangene Tonne eine Alternative zum Wertstoffhof sei (war sie nicht). Und im Jahr 2008 wurde ein Tunnel unter der Leonberger Altstadt diskutiert, die Neugestaltung der Innenstadt oder ein busfreier Marktplatz.