Mit viel Liebe und Zuneigung zu den Pferden geht es in die Vorbereitungen zur Großen Weihnachtsfeier im Reit- und Fahrverein. Wochenlang wird geprobt, geübt und dekoriert. Und alle packen kräftig mit an.

Leonberg - Alles scheint ruhig auf dem Reiterhof des Leonberger Reit- und Fahrvereins. Es ist weder Hektik noch Stress zu spüren. Dabei ist es schon 15 Uhr, und die Pferde müssen für ihren Auftritt bei der diesjährigen Weihnachtsfeier noch in Schale geworfen werden. Doch beim Betreten der Stallungen wird schnell klar: Die Arbeit ist in vollem Gange. In den Pferdeboxen wird gearbeitet und gewerkelt.

 

Da werden Pferdemähnen mit Wattebüscheln verziert, der Schweif akribisch durchgekämmt und die Köpfe der großen Vierbeiner mit knallroten Nikolaushüten besetzt. Dort werden die Pferdehufe eingepinselt und die zarten und empfindlichen Fesseln der Tiere noch einmal durchmassiert. Noch in Pferdedecken gehüllt, stehen sie da, die großen Vierbeiner.

Besondere Beziehung Mensch – Pferd

Sie schauen mit ihren schönen, treuen Augen auf ihre Reiter und scheinen dabei die Prozedur wahrlich zu genießen. Kein Wunder eigentlich. Betrachtet man das Miteinander von Mensch und Pferd, wird schnell klar – es muss sich um eine besondere Beziehung handeln. Mit viel Liebe kümmern sich Reiter jeglichen Alters um ihre Schützlinge. Ob braun, schwarz, weiß oder gescheckt, groß oder klein – Pferde strahlen eine ganz eigene und besondere Faszination auf den Menschen aus. So ist es nicht verwunderlich, dass man in der einen oder anderen Box auch Streicheleinheiten, sanfte Blicke und zärtliche Berührungen beobachten kann.

Auch die Reiter selbst bereiten sich langsam auf die Weihnachtsfeier vor. „Schau, wie meine Reiterstiefel glänzen“, ruft ein Junge fröhlich. So ist, neben den Stiefeln, das ganze Gewand schon bald auf Weihnachten abgestimmt. Denn passend zur Weihnachtsgeschichte bilden Ross und Reiter eine Einheit und sind gleichsam weihnachtlich eingekleidet.

„Wir haben unsere Weihnachtsgeschichte in diesem Jahr selbst geschrieben“, unterstreicht Nadine Dieterle. Gemeinsam mit Florian Adam ist sie verantwortlich für das Gelingen der Veranstaltung. Seit März dieses Jahres kümmern sich Dieterle und Adam um den Bereich „Sport und Veranstaltung“. „Es ist also unsere erste Weihnachtsfeier“, sagt Florian Adam und lacht. Doch nicht nur diese stellt die beiden vor eine Herausforderung.

Auch die Teilnahme am Weihnachtsmarkt, die Erster-Mai-Feier, Turniere und Lehrgänge sowie der Leonberger Pferdemarkt müssen durchdacht und organisiert werden. „Der Pferdemarkt wird das größere Projekt, da wir hier auch noch mit anderen Vereinen zusammenarbeiten“, betont Adam. So ist die Weihnachtsfeier eher eine rein vereinsinterne Angelegenheit. Und doch gibt es auch hier allerhand zu erledigen und zu bedenken.

Mit bunten Lichtlein verziert erstrahlt die Leonberger Altstadt als großes Wandbild in der Reithalle. „Wir haben die Halle auch mit Tannenzweigen, Schleifen und Weihnachtskugeln in Eigenarbeit geschmückt“, erzählt Nadine Dieterle. Dabei wurden die Äste eigens geschnitten, gebunden und verziert. „Wir haben außerdem für die Kinder rund 100 Tütchen mit Süßigkeiten und Mandarinen als Geschenk verpackt. Denn zum Ende der Veranstaltung kommt der Nikolaus“, fährt sie fort.

Lange im Voraus auf Weihnachten eingestimmt

So konnten sich alle Beteiligten lange im Voraus auf Weihnachten einstimmen. „In den Reitstunden haben die einzelnen Gruppen, wie die Pony- und die Voltigiergruppe, Dressur, Vielseitigkeit und Springen für die Weihnachtsfeier fleißig geprobt. Und bei der Generalprobe lief dann alles glatt“, sagt Dieterle.

So kann sie beginnen, die bunte Weihnachtsfeier des Vereins, in deren Mittelpunkt das kleine Leonberger Mädchen namens Nikola steht. Nikolas Mama wurde kurz vor Weihnachten krank, heißt es da. So macht sich Nikola in der Geschichte selbst auf die weite Reise zum Weihnachtsmann, um sich von ihm eine Medizin für die geliebte Mutter zu wünschen. Ihr Weg wird gesäumt von Schneeflöckchen, kleinen Wichteln, dem hellen Mond und den funkelnden Sternen. Wunderschöne Elfen tanzen zu sanften Klängen und singenden Engeln. Und plötzlich steht er vor ihr – der Weihnachtsmann. Mit der Medizin in den Händen kehrt das Mädchen zurück zur Mutter, die alsbald wieder gesund wird. Glücklich und zufrieden feiern sie daraufhin ein schönes Weihnachtsfest.

Musikalische Unterhaltung kommt vom Vereinschor, der die Weihnachtsfeier begleitet. „Der Chor besteht seit zwei Jahren aus rund 15 Mädchen aus dem Reitverein“, unterstreicht Nadine Dieterle stolz. „Wir haben einige zusätzliche Bereiche, die viele andere Vereine nicht haben“, ergänzt Florian Adam. Mit einem Spendenaufruf zur Veranstaltung kurz vor Weihnachten unterstützt der Leonberger Reit- und Fahrverein übrigens in diesem Jahr das örtliche Kinder- und Jugendhospiz.