Das neue Rathaus für wird von einem Atrium gekrönt und soll in zwei Jahren bezugsfertig sein. Besonders stolz ist der Architekt Günther Schaller auf das Atrium, „das Herzstück des gesamten Gebäudes“.

Leonberg - Für den Oberbürgermeister ist es gut, stets den Überblick zu behalten. Das dürfte Bernhard Schuler noch leichter fallen, wenn er Anfang 2017 sein neues Büro beziehen wird. Das liegt ganz oben, im fünften Stock des künftigen Rathauses. Das fast 10 000 Quadratmeter große Gebäude soll bis Ende 2016 bezugsfertig sein. Wie bereits vermeldet, hat der Gemeinderat mit übergroßer Mehrheit dem Projekt am Dienstagabend zugestimmt.

 

Gebaut wird nun ein kompaktes Verwaltungsgebäude, das das Architektenbüro Schaller und das Bauunternehmen Wolf & Müller gemeinsam entwickelt haben. Es bietet Platz für mehr als 200 Mitarbeiter, hat einen großen Ratssaal, der geteilt werden kann, und ein ansprechendes Foyer, in dem auch die Touristeninformationsstelle, der sogenannte I-Punkt, untergebracht sein wird.

Atrium als Herzstück des Gebäudes

Besonders stolz ist der Architekt Günther Schaller auf das Atrium, „das Herzstück des ganzen Rathauses“, wie er sagt. 25 Meter lang, 17 Meter hoch und nach oben verglast ist die architektonische Krönung des Neubaus, die dem ganzen Gebäude Weitläufigkeit und Helligkeit verleihen soll. „Wir haben natürlich auf den Kostenrahmen geachtet, aber für uns standen vor allem städtebauliche Erwägungen im Mittelpunkt“, schildert der Architekt die Herangehensweise. So hat der Neubau keinen klassischen Haupteingang. „Das Gebäude ist nach allen Seiten offen und soll einladend wirken.“

Funktionalität, Licht und Freundlichkeit stehen für die Planer des international agierenden Architekturbüros aus Stuttgart im Mittelpunkt. So sind sämtliche Büros an die Außenfronten verlegt. Lediglich von Teeküchen, Besprechungszimmern oder Lagerräumen schaut man ins Innere des Atriums.

Aus städtebaulicher Sicht ist für Günther das künftige Rathaus ein „stabilisierender Faktor“ zwischen der Altstadt und dem Neuköllner Platz. „Seiner Bedeutung angemessen soll der Ort Selbstbewusstsein ausstrahlen, aber keineswegs opulent oder gar autoritär wirken.“

Das neue Gebäude wird auf dem Belforter Platz vor dem jetzigen Rathaus errichtet. Dennoch bleibt genügend Raum, um zwischen dem künftigen Verwaltungszentrum und der Eltinger Straße einen neuen Vorplatz anzulegen, versichert der Baubürgermeister Klaus Brenner.

Auch das südliche Umfeld wird neu gestaltet. Hier entsteht ein Parkbereich mit 70 Stellplätzen. Außerdem wird eine Tiefgarage gebaut, die 50 Autos fasst. Darüber wird ein Dachgarten angelegt.

Alle Behörden bis auf das Ordnungsamt ziehen ein

Ist das neue Rathaus in zwei Jahren fertig, so werden sukzessive dort alle Ämter einziehen. Auch die bisher auswärtig untergebrachten Ämter (Kultur, Stadtmarketing, Tiefbau und Gebäudemanagement) werden dann im künftigen Mutterhaus Platz finden. Lediglich das Ordnungsamt verbleibt im historischen Rathaus. Als Frequenzbringer, so hat es der Gemeinderat entschieden, soll es mit zur Belebung des Marktplatzes beitragen.

Erst wenn das neue Rathaus komplett bezogen ist, wird mit dem Abbruch des bisherigen Gebäudes begonnen. Nur der Anbau mit den Sitzungssälen muss schon im kommenden Sommer weichen. Dieser Platz wird für dem Neubau benötigt.