Konstantin Brezger alias KeZ stammt aus Leonberg und hat ein neues Album, „Trust Me“, herausgegeben. Der Musiker lebt und studiert mittlerweile in Berlin, die Großstadt inspiriere ihn, sagt er.

Leonberg - I can’t believe that I’m finally here“ – Ich kann kaum glauben, dass ich endlich hier bin. So lautet die erste Zeile des ersten Songs „Trust Me“ aus dem neuen Album von KeZ. Diese Zeile beschreibt wohl wie keine andere KeZs Musikkarriere. Als die Leonberger Kreiszeitung Konstantin Brezger, wie der Rapper mit bürgerlichem Namen heißt, Anfang 2011 besuchte, war er gerade dabei sein erstes Album zu veröffentlichen. Damals ahnte der 22-Jährige noch nicht, wo er mit seiner Musik einmal stehen würde. Heute ist er 25 Jahre alt und stellt fest: „Im Lauf der Zeit habe ich viele Erfahrungen gesammelt, es haben sich Netzwerke aufgebaut und die Qualität der Musik hat sich verbessert“, sagt er.

 

Von Leonberg über Passau nach Berlin

2011 und 2012 studierte Konstantin Brezger alias KeZ in Passau Kulturwirtschaft, bis er im Sommersemester 2012 nach Berlin umzog, um dort Musikmanagement zu studieren. Heute hat sich der Leonberger in Berlin gut vernetzt und hat in der Millionenstadt eine neue Heimat gefunden. „Die Großstadt beschwingt und inspiriert mich“, erzählt er.

Vor Kurzem erschien sein neues Album mit dem Titel „Trust Me“ , das seit einigen Tagen zum kostenlosen Download im Internet erhältlich ist. Das Album ist ebenso vielfältig wie international, denn die Aufnahme- und Drehorte für die Musikvideos waren Leonberg, Berlin, London und die Alpen. Auf dem Album sind unter anderem Künstler wie der nigerianische Lyriker „Ola“ zu hören, aber Konstantin Brezger hat auch mit amerikanischen und britischen Musikern zusammengearbeitet.

Der Stil des Albums entspricht keiner bestimmten Richtung. „Es gibt poppigere Lieder, aber auch Stücke, die mehr in die Dance-Richtung gehen“, erzählt er. „Ich schreibe das, worauf ich Lust habe und halte mich nicht an einen bestimmten Stil.“ Eines aber eint alle Lieder: der englischsprachige Rap. Dieser aber ist kein Straßen-Rap. Vielmehr ist er auf lyrische und inhaltliche Elemente fokussiert. „Ich achte sehr auf Text und Inhalt. Mir ist es wichtig, eine Aussage zu vermitteln“, sagt Konstantin Brezger „Ich schreibe gern über das, was mich bewegt. Als ich mit Rap anfing, waren meine Songs eher pop-lastig.“

Schon mit 13 verfasst er englische Texte

Texte in englischer Sprache sind eher untypisch für deutsche Rapper, denn es gibt im Hip-Hop-Genre nicht viele Künstler, die ihre Texte nicht in der Muttersprache schreiben. „Auf viele wirkt das befremdlich oder nicht authentisch“, erzählt der Rapper, „aber ich fühle mich in der englischen Sprache eben wohl“ – schließlich hat er auch schon in den USA und in Großbritannien gelebt. Selbst jene Texte, die er als 13-Jähriger schrieb, waren auf Englisch. Das hat er bis heute beibehalten und hofft, dass Musikfans und Plattenlabels in Zukunft mehr auf englischsprachigen Rap von deutschen Künstlern achten. Obwohl er kein besonderes Vorbild hat, hört Konstantin Brezger auch viel Hip-Hop von anderen Musikern. Dabei ist es ihm wichtig, dass er, wie er sagt, „die Musik fühlen“ und ihr damit etwas abgewinnen kann.

Das Künstlerdasein macht ihm viel Spaß. Er mag das Managen seiner Kunst, das Aufnehmen und Produzieren von Musikvideos. Bei alldem hilft ihm auch sein Team aus Produzenten und anderen Künstlern, mit dem er gerne zusammen ist und das ihn inspiriert. Für das Musikvideo des Songs „Far Away“ etwa fuhren er und sein Team in die Alpen, um in Gebirgsatmosphäre zu drehen.

Mit dem Team dreht er all seine Videos. Inzwischen sind Musikvideos für vier Songs auf dem Album im Kasten. „Jedes Video haben wir mit einem Budget von etwa 400 Euro produziert.“ Möglich ist das nur durch die vielfältigen Beziehungen, die sich der Rapper aufgebaut hat – eine professionelle Firma würde ein Video nicht unter 20 000 Euro schaffen. „Auch in vier Jahren möchte ich alles bis zum Anschlag leben und diesen Hunger nach Kreativität haben“, sagt er und sieht auch seine Zukunft im Tonstudio, bei der Arbeit an einem neuen Album oder im Musikmanagement – die Leidenschaft dafür ist auf jeden Fall da.