Gegensätze verbinden sich am Wochenende bei den Kinder- und Jugendtagen im Stadtpark bei herrlichem Wetter zu einem harmonischen Ganzen. Und das Fest der internationalen Begegnung begeistert mit kulinarischen Genüssen.

Leonberg - Punkt 14 Uhr marschieren rund 300 Kinder auf die große Wiese im Stadtpark: Darunter sind kleine orangefarbene Pumuckl, blau geschminkte Schlümpfe und gelbe Schmetterlinge. So bunt und vielfältig wie die Kostüme sind auch die Ideen, mit denen die fünf Leonberger und Eltinger Grundschulen das diesjährige Motto des Kinderfestes umgesetzt haben: Gegensätze. Den Auftakt macht die Spitalschule, die sich das Gegensatzpaar „langsam und schnell“ ausgesucht hat. Einige Kinder schwingen langsam weiße Bänder, andere zeigen mit bunten Luftballons, dass man auch schneller unterwegs sein kann und eine ganz in schwarz gekleidete Gruppe rappt in hohem Tempo zu Techno-Beats. Am Ende finden alle drei zusammen und die Gegensätze lösen sich auf.

 

Zwischen bunt und eckig

Eine schöne Idee, die sich auch bei allen anderen Schulen wiederfindet. Die Sophie-Scholl-Schule hat „hell und dunkel“ als Kontrast gewählt und tanzt in Weiß und Schwarz zu afrikanischen Rhythmen. Größere Vorbereitungen braucht der Auftritt der Schellingschule. In der Mitte der Wiese wird ein riesiges, orangefarbenes Tuch ausgelegt. Um diesen Kreis herum tanzen federleichte gelbe Schmetterlinge mit weißen Flügeln ganz ruhig, während zahlreiche orangefarbene Pumuckl hektisch versuchen, Ruhe in ihre Truppe zu bringen. Am Ende siegt auch hier die Harmonie. „Einfarbig und bunt“ ist das Motto der Mörikeschule. Die Mädchen sind kunterbunt angezogen, die Jungs treten ganz in Blau auf mit blau geschminkten Gesichtern und blauen Schwimmkappen. Die August-Lämmle-Schule setzt das Thema „rund und eckig“ um. Sie haben rechteckige Bauklötze dabei und malen mit bunten Bändern Kreise in die Luft.

„Man sieht, Schule ist mehr als Lesen, Schreiben und Rechnen“, fasst der Moderator und Rektor der Spitalschule, Walter Klisa, die fröhlich-bunte Eröffnung zusammen. „Auch die Kreativität wird durch solche Aktionen gefördert.“ Immer im März kommen die Lehrer zusammen und überlegen sich ein neues Motto. Die Pädagogen kümmern sich dann auch um die Kostüme und die Choreografie.

Von Griechenland bis Thailand

Bei allen Klassen verbinden sich am Ende die Gegensätze zu einem harmonischen Ganzen. Die Idee steht für das ganze Wochenende, das mit den Kindern beginnt und am Sonntag mit internationaler Folklore weitergeht. Mit dabei sind griechische, türkische und thailändische Folkloretänze, außerdem kosovarische Tänze und auch Italopop und eine Bollywood Show aus Indien dürfen nicht fehlen.

Einmal im Jahr verwandelt sich der Park für ein Wochenende in einen Erlebnispark für Kinder und Jugendliche, wird zum Musik-Festival und bietet viel Raum für multikulturelles Flair. Ein Highlight am Samstag sind die zahlreichen Spielstationen für Kinder. Sie können mit einer Mini-Armbrust schießen, mit Modellautos fahren, auf der Hüpfburg herumturnen, am Straßenfußballturnier teilnehmen, klettern, basteln oder am Hau-den-Lukas zeigen, wie stark sie sind.

An beiden Tagen bewirten zahlreiche Leonberger Vereine mit Spezialitäten aus ihren Heimatländern. Deutsche Klassiker wie Steak und Würste gibt es am Stand des SV Leonberg/Eltingen. An allen übrigen Ständen geht es international zu: von thailändischen Currys, italienischer Pizza, türkischem Lahmacun bis zu griechischem Gyros reicht die Vielfalt.

Die „Brass Machine“ rockt den Stadtpark

Seit 20 Jahren feiern die Kinder und die internationalen Vereine Leonbergs zusammen im Stadtpark. „Es hat sich zu einem Fest für alle Generationen entwickelt“, so OB Martin Kaufmann. Mit einigen Grundschülern singt er das Lied „Wenn der Sommer kommt“. Aber den hätte man gar nicht mehr besingen müssen, denn wie schon in den vergangenen Jahren steht dieses Wochenende unter einem guten Stern, was das Wetter betrifft. Es ist ein sonniger Tag und am Samstagabend ideale Kulisse für das Live-Konzert der Pfälzer Erfolgsband „Brass Machine“, die mit Rock und Pop aus den 70er bis 90er Jahren bis kurz vor Mitternacht mit zehn Musikern und Sängerinnen den Stadtpark rockt.