Ein schattiges Plätzchen im Grünen ist beim Fest der Stadtkapelle angesichts hochsommerlicher Temperaturen äußerst gefragt. Die Bow-Tie Bigband spielt auf dem Engelberg modernen Sound. Und Bürgermeister Klaus Brenner sticht erstmals ein Fass an.

Leonberg - Ein schattiges, luftiges Plätzchen im Grünen ist angesichts hochsommerlicher Temperaturen an diesem Wochenende äußerst gefragt. Und so bietet die Engelbergwiese die ideale Kulisse für den Hock am Turm der Stadtkapelle. Im Mittelpunkt stehen Musik, gute Gespräche und gleich eine doppelte Premiere.

 

Denn dieses Mal sticht Baubürgermeister Klaus Brenner das Fass an. Zum ersten Mal auf dem Engelberg – und zum ersten Mal überhaupt. In würdiger Vertretung des Oberbürgermeisters ist das Werk mit wenigen gekonnten Schlägen schnell vollbracht. Der Gerstensaft fließt, begleitet von flotten Polkaklängen des Musikvereins Waldenbuch. Am Abend wird es dann erstmals moderner auf der Engelbergwiese. Auch das ist eine Premiere für dieses Fest. Um Abwechslung ins Programm zu bringen, hat der Vorsitzende Harald Zeeb Jazz und Swing auf die Bühne geholt. Zu Gast ist die Bow-Tie Bigband des Musikvereins Renningen. Sie starten mit der „Route 66“ in den Abend, über Stevie Wonders „Sir Duke“ führt der Weg zur „Sweet Lucie“ und zu „Frauen regieren die Welt“ von Roger Cicero. Ein starker Auftritt für ein begeistertes Publikum. Unschlagbar an der Jazz-Trompete ist der in London geborene Karl Farrent, seines Zeichens Solo-Trompeter und Leiter der Big Band des Südwestdeutschen Rundfunks. Am Sonntag dann mit dabei: die Musikvereine aus Gärtringen, Darmsheim, die Lyra Eltingen und natürlich der Musikverein Stadtkapelle Leonberg.

Nach dem Fest ist vor dem Fest

Nach dem Fest ist vor dem Fest – oder in diesem Fall vor der nächsten Großveranstaltung: Am 5. Oktober findet in der Stadthalle Leonberg das Partnerkonzert mit Belfort statt. Die drei großen Leonberger Musikvereine spielen gemeinsam. Rund 60 Musiker werden auf der Bühne sein. Jeder Verein hat dazu zwei Musikstücke ausgesucht, außerdem werden zwei Stücke gemeinsam mit dem Belforter Orchester gespielt. Zunächst übt jeder Verein alle Noten für sich alleine, dann folgen drei gemeinsame Proben der Leonberger Vereine.

Zusammen mit Belfort gibt es nur die Generalprobe. Deshalb muss schon vorher alles gut sitzen. Kein Problem. Dank der Kooperation mit der Jugendmusikschule ist die Ausbildung des Nachwuchses gesichert und die alten Hasen sind Profis. Der älteste aktive Musiker und gleichzeitig einer der wesentlichen Helfer beim Fest ist Walter Schach. Er ist seit 65 Jahren Mitglied der Stadtkapelle und spielt die Tuba. Bevor er aber am Sonntagnachmittag selbst mit auf die Bühne kann, gibt es noch einiges zu erledigen. Seinen Junior, Alfred Schach, hat er gleich von Anfang an mit dem Musikverein vertraut gemacht. Von Kind an ist er dabei, hat dadurch bereits 40 Jahre Festerfahrung und spielt Tenorhorn.

Das Equipment muss auf den Engelberg gebracht werden

Auch wenn die Engelbergwiese einige logistische Vorteile bietet, gibt es immer noch genügend zu tun für die Helfer. Vorhanden ist die Hütte mit Küche und Spülmaschine. Aber alles andere muss auf den Engelberg geholt werden. „Am Freitag haben wir die Bühne im Bauhof abgeholt, diese dann mit zehn Mann aufgebaut, die Plane darüber gezogen. Allein dafür brauchen wir schon fast drei Stunden“, sagt Schach. Dann die ganze Elektrik auf dem sonst dunklen Gelände anbringen, den Weg durch den Wald zum Parkplatz absperren und beleuchten, Tische, Bierbänke und Theken aufbauen und am Montag wieder alles abbauen. „Da ist der Auftritt am Sonntag fast schon Erholung für uns“, erklärt Alfred Schach und lacht.