Trotz schlechter Vorzeichen und durchwachsenen Wetters herrscht gute Stimmung unter den Gästen beim Fest der TSG auf dem Hausberg der Stadt. Und die Fete bringt einen neuen Shooting-Star an der Gitarre hervor.

Leonberg - Eine ungewöhnliche, wenn auch sehr alte Sportart hat in diesem Jahr als Stimmungsmacher für die große Party der TSG-Fußballabteilung auf dem Engelberg gesorgt: Steinewerfen war angesagt (siehe auch Seite I). Nur wenige Mutige haben sich allerdings an die ungewöhn-liche Sportart gewagt, galt es doch zumindest für die jüngeren Männer einen Stein von 15 Kilogramm Gewicht so weit wie möglich zu werfen. Und so blieb diese Abteilung auch unbesetzt. Die Übrigen starteten in der Rubrik Ü 40 mit einem Zehn-Kilo-Stein und hatten jede Menge Spaß dabei.

 

Zum Festauftakt am Freitag regnet es

Die TSG-Fußballer haben unter dem Motto „Summer is magic“ erneut auf den Engelberg eingeladen. Doch das Fest startet am Freitagnachmittag beim Aufbau unter nicht so guten Vorzeichen: Es regnet. Und dabei hat der Organisator und technische Leiter des Vereins, Hermann Soller, sich doch auf seinen eigentlich sonst guten Riecher verlassen. Als die Helfer über den Aufbau von Zelten diskutieren, entscheidet Soller knapp: „Leute, das Wetter bleibt schön.“

Doch kaum ausgesprochen, fängt es an zu regnen. Zwar nur kurzzeitig, aber viele bleiben an diesem Abend lieber zuhause. Nur rund 200 Gäste finden den Weg auf den Engelberg. „Es ist schon ein Risiko, ohne Überdachung zu feiern, aber die Party ist einfach schöner hier oben ohne Zeltstangen, dann sieht man die Bühne viel besser“, begründet Soller die Entscheidung. Und dann fällt auch noch der Gitarrist der Band „Indian Summer“ kurzfristig aus. So viel Pech an einem Tag kann doch gar nicht sein, denkt Soller und nimmt die Musikersuche selbst in die Hand.

„Ich dachte, ruf doch mal den Andy an, der kann das doch“, sagt Soller. Der Mann der zweiten TSG-Vorsitzenden Michaela Feller, ist Gitarrenlehrer, liebt Rock und Blues und das Wichtigste: Er hat Lust und Zeit einzuspringen. Und so katapultiert sich der „Kleine Tierschau“-Gitarrist Andreas Feller mit Gitarrensoli zu Knockin‘ on Heaven’s Door und Route 66 zum Shooting-Star am Leonberger Musikhimmel.

Der Himmel über dem Engelberg hat mittlerweile auch ein Einsehen und so steigt bei Gyros und Pizza eine super Fete, bei der selbst Baubürgermeister Klaus Brenner vor der Bühne mitrockt.

Zunächst hatte die TSG Fußballabteilung gemeinsam mit den Kinder- und Jugendtagen und dem Ausländerfest auf der Engelbergwiese gefeiert. Als das Fest 1999 in den Stadtpark verlegt wurde, blieb die TSG auf dem Engelberg. „Ich fand, dass man aus dieser schönen Wiese einfach etwas machen muss. Und so haben wir im ersten Jahr aus einem VW-Bus heraus Musik von CDs gespielt und gefeiert“, sagt Soller. „Schon ein Jahr später haben wir Abi-Kapellen einladen.“

Nicht mehr aus dem Veranstaltungskalender wegzudenken

Das waren die Anfänge von „Summer is magic“. Was klein begann, ist ein echter Musikevent geworden und nicht mehr aus dem Leonberger Veranstaltungsleben wegzudenken. Rund 1000 Besucher kommen an schönen Tagen. Der Samstag ist traditionell am besten besucht. Das ist auch dieses Mal so. Am Samstag verlässt Soller sich nicht mehr auf sein Glück. Drei große weiße Zeltüberdachungen werden noch eilig aufgebaut und die TSG wird durch trockenes Wetter für die Mühen entschädigt.

Auf der Bühne steht die Band Emotion mit dem stimmgewaltigen Leonberger Leadsänger Fiete Kitowski. Ehrliche Live-Musik, Soul und Rock aus den Sechzigern, Siebzigern und Achtzigern. Am späten Abend sind trotz nicht zu warmer Temperaturen viele Sitzplätze belegt und Hermann Soller kann zufrieden sein mit „sei-nem“ Wochenende.