Vier örtliche Stiftungen richten die Ausstellung „Was bleibt“ aus, die sich mit dem Tod auseinandersetzt.

Leonberg - Irgendwann findet jedes Leben ein Ende. Doch was bleibt dann von den Menschen übrig? Die persönlichen Schätze des individuellen Lebens, seien sie auch noch so klein, sind unfassbar wertvoll. Nicht nur für einen selbst, auch der Nachwelt können sie Hoffnung spenden und an uns erinnern. Wir sollten sie aufbewahren. Zum Beispiel in der Schatztruhe des Lebens, die Teil der Wanderausstellung „Was bleibt“ im Haus der Begegnung ist und zum Nachdenken anregen soll.

 

Es gibt zahlreiche Tafeln mit persönlichen Fotos und Gegenständen wie einen alten Fotoapparat oder Steine aus der Heimat zu sehen, die alle einen Einblick in die Lebensgeschichte verschiedener Menschen geben. Organisiert haben die Ausstellung vier Stiftungen, die erstmals alle an einem Strang ziehen. Deren Vertreter sind auch bei der Eröffnung allesamt dabei: Dekan Wolfgang Vögele ist als Vorstand der gemeinsamen Stiftung der Stadtkirche Leonberg und der Michaelskirche Eltingen da. Der Pfarrer Frank Wößner vertritt als Vorsitzender die Samariterstiftung und die Stiftung Zeit für Menschen. Die Stiftung Leonberger Hospiz wird von Michael Volz repräsentiert.

Lebenslinien fremder Menschen

Die ausgestellten Gegenstände sind in erster Linie eine starke Erinnerung für die Hinterbliebenen. Es kann aber auch für die Ausstellungsgäste unglaublich bewegend sein, von den Erinnerungen und Lebenslinien anderer Menschen auf diesem Wege zu erfahren.

Die Ausstellung soll Gäste allen Alters zum Nachdenken über die persönlich wichtigen Sachen im Leben anregen. So findet es Heiderose Berroth, Vorstandsmitglied der Stiftung Leonberger Hospiz, „erstaunlich, was für Menschen am Ende des Lebens plötzlich wichtig wird, was sie sonst nie interessiert hat“. Und an diesem Punkt könne man ja früher ansetzen und anfangen zu suchen, was bleibt, wenn man einmal selber nicht mehr da ist. Wer fündig werden will, muss sich mit dem beschäftigen, was er in seinem Leben Einzigartiges erfahren oder geschenkt bekommen hat. Und wird, sollte er fündig werden, sich selbst gefunden haben.

Gleich mehrere Referenten können mit ihren Beiträgen sicher einige Impulse und Anregungen liefern. Themen sind unter anderem der Umgang mit dem Sterben, ein „gutes“ Leben, Stiften sowie Schenken und Vererben. Am 15. März macht Lars Castellucci von der wirtschaftlichen Hochschule für Management in Mannheim den Anfang. Im KSK-Forum der Kreissparkasse Böblingen in der Grabenstraße in Leonberg wird er unter dem Titel „Der Schatz sind die Anderen“ über die Bedeutung der sozialen Beziehungen referieren.

In Würde sterben

Zum Abschluss findet am Donnerstag, 30. März, um 18.30 Uhr eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „So will ich nicht enden! Was brauchen wir, um in Würde sterben zu können?“ im Gemeindehaus Eltingen, Kirchbachstraße 21, statt. An der von Pfarrer Jochen Haas moderierten Gesprächsrunde nehmen Vertreter verschiedener sozialer und kirchlicher Träger teil. Abschließend haben alle Gäste die Möglichkeit, offen gebliebene Fragen an die Podiumsgäste zu stellen.