Frische Außenanlagen, neue Pumpen und Spielgeräte sind nun im Höfinger Täle installiert.

Leonberg - Zehn Grad Lufttemperatur, zwölf Grad Wassertemperatur – nicht gerade ideale Bedingungen zum Anschwimmen im Höfinger Bädle am Pfingstwochenende. Kein Schwimmer wagt sich in das Becken. Nur der orange-weiße Reinigungsroboter zieht einsam seine Bahn durch die 400 Kubikmeter Wasser. Jeden Tag für eine Stunde ist der Unterwasser-Staubsauger im Becken unterwegs.

 

Damit es für die Helfer einfacher ist, das schwere Gerät ins Wasser zu bekommen, hat der 16-jährige Jannik Steiner eigens eine kleine Alurampe zusammengebaut.

Eigentlich ist es heute nur ein Test, ob die neue Rampe funktioniert, denn sauber ist das Wasser. Es wird im Frühjahr abgelassen, dieses Mal zwischen dem 5. und 8. Mai. In dieser Zeit wird das leere Becken gereinigt und dann wieder frisch befüllt. Über den Winter bleibt das alte Wasser im Becken, sonst würde sich das leere Edelstahlbecken bei Sonneneinstrahlung ausdehnen, und Schäden wären die Folge.

Das meiste Geld fließt in Strom, Wasser und Gehälter

Die Becken des Freibades werden zwar nicht beheizt, für die Pumpen ist aber einiges an Strom nötig. Im Winter werden rund 2000 Kilowattstunden pro Monat verbraucht für die Lüftung und die Entfrostung des Beckens. Im Sommer im laufenden Betrieb sind es dann 90 000 Kilowattstunden. Die größten Kostenposten des Bädle-Vereins sind Strom, Wasser und die Gehälter für die Badeaufsicht.

Rund 100 000 Euro müssen dafür über Mitgliedsbeiträge und Spenden im Jahr aufgebracht werden. Die Renovierungen gehen extra. „85 Prozent der Kosten können wir selbst tragen“, sagt der Vereinsvorsitzende Werner Steiner, 15 Prozent werden über Spenden und die Förderung der Stadt Leonberg abgedeckt. In diesem Jahr kamen für die Pumpen, eine Schaukel und neue Wege etwa 25 000 Euro dazu.

Die rund 35 ehrenamtlichen Helfer des Vereins sorgen zum Saisonstart dafür, dass die Anlage in Schuss ist. Diesmal lag der Schwerpunkt der Arbeiten auf dem Außenbereich. Das Frühjahr wurde genutzt, alles grundlegend zu sanieren. Bereits im vergangenen Jahr war über das alte Betonbecken eine Wanne aus rostfreiem Edelstahl montiert worden. Jetzt wurde rund um das Becken alles aufgefrischt: Bodenfliesen wurden verlegt und unter der Rutsche liegen jetzt weiche Fallschutzmatten. Der Zaun wurde erneuert und der Weg von den Umkleiden zur Liegewiese neu gepflastert.

Für Kinder gibt’s ein neues Klettergerüst

Das Dach des Oktogons, in dem die Umkleidekabinen sind, war trübe geworden und wurde saniert. „Alles ist wieder schön hell innendrin“, freut sich Steiner. Auf der Wiese gibt es eine neue Schaukel für Kleinkinder und ein Klettergerüst. Und auch an der unterirdischen Wassertechnik wird laufend gearbeitet. Für diese Saison wurden die Pumpen für das Babybecken erneuert. Die stammten noch aus den 80ern.

In den nächsten Jahren stehen noch einige Arbeiten im Bädle an. Die werden aber erst gestartet, wenn die Finanzierung steht. So muss das Babybecken saniert werden, an der Elektrik soll gearbeitet werden, und der Marmorkies in den unterirdisch verborgenen Reinigungstürmen wird erneuert. Der reinigt bis zu 20 Jahre lang das Wasser, kostet allerdings um die 20 000 Euro.

Auch der Zugang wurde den rund 3500 Mitgliedern erleichtert. Es gibt ein neues elektronisches Zutrittssystem. „Die Karten wurden rechtzeitig zum Saisonstart an alle Mitglieder verschickt“, freut sich Steiner.