Das elf Hektar große Gewerbegebiet an der A 8 hat einen neuen Namen. Längst nicht jede Firma ist dort willkommen. Die Stadt will mit hochwertigen Unternehmen langfristige Bindungen eingehen. Auch die hiesigen Betriebe sollen profitieren.

Leonberg - Der Name Längenbühl ist doch arg sperrig. Das haben sich auch die Experten im Stadtplanungsamt gedacht und sinniert, wie das neue Gewerbegebiet am Westanschluss wohl griffiger genannt werden könnte.

 

Und siehe da: Leo West sollen die insgesamt elf Hektar künftig heißen, mit denen die Stadt ihre Flächenproblematik zumindest ein Stück weit in den Griff bekommen möchte. Und der Name macht Sinn. Spätestens seit der Wiederauferstehung des LEO-Kennzeichens sind die drei Buchstaben zum echten Markenzeichen für die Stadt und den Altkreis geworden. In Leonberg selbst ist Leo stilbildend und gehört zum Sprachgebrauch. Das Leo-Center und das Leobad sind die bekanntesten Beispiele.

Da das Gewerbegebiet am westlichen Stadtrand unmittelbar an der Autobahnausfahrt Leonberg West liegt, ist zudem die geografische Präzisierung sehr passend.

Nun also muss Leo West nur noch erschlossen, verkauft, bebaut und natürlich mit Unternehmen besiedelt werden.

Im September beginnt die Detailplanung, dann werden die Erschließungsarbeiten vergeben. Im März des kommenden Jahres gehen die Arbeiten richtig los. Im Oktober des kommenden Jahres könnten die ersten Bauten hochgezogen werden.

Doch das sollen keine 08/15-Hallen werden, wie man sie aus älteren Gewerbegebieten kennt. Der Wirtschaftsförderer Benjamin Schweizer und Norbert Geissel vom Stadtplanungsamt setzen auf Qualität.

Folglich werden Unternehmen angesprochen, von denen sich die Stadt langfristige Bindungen, hochwertige Arbeitsplätze und entsprechend sichere wie dauerhafte Steuereinnahmen verspricht. Dafür sollen auf renommierten Immobilienmessen, etwa der Expo Real in München, oder in Unternehmensnetzwerken mit den Besonderheiten von Leo West geworben werden.

Natürlich sollen zudem hiesige Unternehmen von den Möglichkeiten, die die neue Fläche bieten wird, profitieren. Mindestens ein Drittel der Firmen, die künftig ihren Sitz im Gewerbegebiet haben, soll schon vorher in Leonberg ansässig gewesen sein. Der Wirtschaftsförderer geht davon aus, dass die Nachfrage größer sein wird als das Angebot. Letztlich stehen den Betrieben netto acht Hektar zur Verfügung. Drei Hektar sind als Grünflächen geplant, um die Hochwertigkeit zu unterstreichen.

Daran ist insbesondere dem Oberbürgermeister gelegen. „Für viele Firmen kann das Image eines Gewerbegebietes bei der Entscheidung ausschlaggebend sein“, betont Bernhard Schuler.

So rechnen er und seine Fachleute mit einem regelrechten Wettbewerb der Interessenten. Gute Chancen haben jene Unternehmen, die sowohl beim Image als auch in Sachen Wirtschaftlichkeit, Wertschöpfung und Nachhaltigkeit ganz vorne liegen. Ein riesiger Lkw-Umschlagplatz dürfe Leo West auf keinen Fall werden. Vielmehr ist neben einem guten Branchenmix sogar an ein Tagungshotel gedacht.

Auch der Gemeinderat will bei der Unternehmensauswahl ein gehöriges Wort mitreden. Alle Interessenten, so verlangen es die Fraktionen, sollen im zuständigen Verwaltungsausschuss vorgestellt werden.

Bis endlich am Längenbühl etwas passiert, müssen freilich noch viele Detailfragen gelöst werden, unter anderem der Quadratmeterpreis. Mit Grundstücksverkäufen rechnet die Stadt erst in drei Jahren. Im Haushaltsplan 2018 sind Erlöse von 12,4 Millionen Euro veranschlagt.