Der Höfinger Feuerwehrnachwuchs zeigt beim großen Hydrantenfest, was er kann.

Leonberg - Da kommt die Jugendfeuerwehr in ihrem Löschfahrzeug angefahren – mit Sirene und ordentlich Geschwindigkeit. „Das ist ein ausrangiertes Feuerwehrfahrzeug. Eigentlich hätte es verkauft werden sollen. Doch mit Genehmigung des Gemeinderates konnten wir es für unsere Jugendfeuerwehr behalten“, weiß der stellvertretende Abteilungskommandant Marcus Kucher. Dabei wurde das Fahrzeug, extra auf Kinder und Jugendliche zugeschnitten, umgebaut. Denn so manche Gerätschaft in den Einsatzfahrzeugen hängt für die kleinen Kinder- und Jugendarme einfach zu hoch.

 

Doch das Üben ist bei der Wehr natürlich ganz elementar. So ist es auch ein simulierter Wohnungsbrand, der die neun Jugendlichen vor ihre Aufgabe stellt. Ort des Geschehens ist ein leer stehendes Haus in direkter Nachbarschaft zur Feuerwache. „Wir sind dankbar, dass wir die Gebäude für die Übungen benutzen dürfen“, unterstreicht Kucher. Das mache den Einsatz authentisch. Natürlich darf auch die Rauchentwicklung nicht fehlen. Wie im richtigen Leben sind die Sichtverhältnisse bei einem Wohnungsbrand eben schlecht. „Der Rauch wird über Disconebel erzeugt“, erklärt der Höfinger Abteilungskommandant Klaus Schmid.

Kaum hat sich der Rauch voll ausgebreitet, wird unten auf der Straße vor dem Haus der Feuerwehrschlauch ausgerollt. „Wasser marsch“ – und schon bläht sich der rote Schlauch auf. „Wir müssen das so wahrheitsgetreu wie möglich üben. Ein mit Wasser gefüllter Feuerwehrschlauch ist ganz anders zu handhaben als ein leerer“, weiß Marcus Kucher aus Erfahrung.

Viele Aktionen für die Jugendfeuerwehr

Nun noch die Leiter vom Fahrzeug gezogen und gegen die Hauswand gelehnt, schon kann die Rettung beginnen. Ein junger Feuerwehrmann nach dem anderen steigt über das Fenster ins Haus. Minuten später – die simulierte Rettung.

„Ihre Schauübung ist für die Kinder und Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren eine gute Möglichkeit, den Eltern und der Bevölkerung zu zeigen, was sie bereits gelernt haben“, sagt Kucher. Auch zur Anwerbung neuer Mitglieder dient die Präsentation.

Die Treffen der Jugendfeuerwehr aus allen vier Abteilungen (Kernstadt, Höfingen, Gebersheim und Warmbronn) findet immer in der Zentrale in Leonberg statt. Hier werden Kameradschaft und Gemeinschaft gepflegt. Mit Spiele- und Themenabenden, Ausflügen, Pokal-Fußballturnieren oder auch Zeltlagern gibt es für die Jugendlichen ein breites Angebot.

Wie schon in den vergangenen Jahren, so wird auch in diesem Jahr das Hydrantenfest der Höfinger Feuerwehr über drei Tage zelebriert. Natürlich mit Riesenleinwand für Public Viewing zur Fußball-EM. Auf die Frage nach der Besonderheit der Veranstaltung hebt Marcus Kucher zum einen den schmackhaften Erbseneintopf hervor, um im gleichen Atemzug die knusprigen Hähnchen zu nennen. „Denn die sind bis über die Ortsgrenze hinaus bekannt“, weiß der stellvertretende Abteilungsleiter.

Ein Hydrant als Biersäule

Der Name des Festes ist im Übrigen eine Erfindung der damaligen Feuerwehr anno 1979. „Man wollte sich damals mit dem Hydrantenfest von anderen Feuerwehrfesten aus dem Umland abheben. Ins Leben gerufen wurde es mit dem Einzug in die neue Höfinger Feuerwache“, erklärt der Abteilungskommandant Klaus Schmid die Historie. Deshalb floss das Bier während des Festes auch viele Jahre lang aus einem eigens dafür präparierten Hydranten.