Der Landkreis Böblingen braucht das Geld, um in den kommenden Jahren rund eine Milliarde Euro zu investieren.

Böblingen - Im vergangenen Jahr 2017 haben die Städte und Gemeinden sechs Prozent mehr Geld eingenommen als im Jahr zuvor. Das hat Landrat Roland Bernhard am Mittwoch vor Journalisten bekannt gegeben – und das nicht ohne Grund. Denn aus den Einnahmen aller Städte und Gemeinden in 2017 berechnen sich die Abgaben, die die Kommunen im kommenden Jahr 2019 an den Kreis entrichten müssen.

 

Der Kreis Böblingen wird also mit erheblich mehr Geld rechnen können. Eine Senkung der Kreisumlage strebt Bernhard deswegen aber nicht an, gab er bekannt. „Ich neige dazu, den Hebesatz stabil zu halten und das Geld in Projekte zu investieren, die notwendig sind“, sagte er.

Sehr viele Investitionen

Mit der Schönbuchbahn. der Flugfeldklinik in Sindelfingen und Böblingen und den Krankenhäusern in Leonberg und Herrenberg habe der Kreis sehr viele Investitionen zu bewältigen. „Das ist insgesamt rund eine Milliarde Euro in den nächsten Jahren“, sagte der Landrat. „Und wir sollten im Blick auf die nächsten Generationen keine neuen Schulden machen.“

Aus den Kreisumlagehebesätze berechnet sich die Höhe des Geldes, das die Städte und Gemeinden an den Kreis abgeben müssen. Mit 33 Prozent liegt der Kreis Böblingen hier weit oben im landesweiten Vergleich. Der Enzkreis verlangt nur 27,15 Prozent, im Calw müssen die Kommunen nur 26 Prozent bezahlen. Calw hat damit den niedrigsten Satz in ganz Baden-Württemberg.

Höchstes Pro-Kopf-Aufkommen an Kreisumlage im Land

Wie das Statistische Landesamt ausgerechnet hat, hat der Landkreis Böblingen das höchste Pro-Kopf-Aufkommen an Kreisumlage im Land, nämlich 516 Euro je Einwohner. Der Kreis Calw kommt dagegen mit 327 Euro je Einwohner aus.

Die endgültige Höhe der Kreisumlage setzte der Kreistag bei seinen Haushaltsberatungen im Herbst fest. Die Kreisumlage macht etwa die Hälfte der Einnahmen des Landkreises Böblingen aus.