Die Sanierung und der Ausbau der Kita an der Goethestraße ist erfolgreich abgeschlossen.

Rutesheim - Glücklich sind wir mit dieser Baustelle nicht gewesen, heute würden wir das nicht mehr so machen.“ Mit diesen Worten hat der Bürgermeister Dieter Hofmann einen Schlussstrich unter die Sanierung und den Ausbau des Kindergartens in der Goethestraße gesetzt.

 

Die tatsächlichen Kosten in Höhe von rund 920 000 Euro haben die errechnete Summe nur um rund 6000 Euro überschritten, und auch der Zeitplan konnte eingehalten werden. Das aber nur, weil örtliche Handwerker der Stadt aus der Patsche geholfen haben, nachdem über die Ausschreibung beauftragte Handwerker sie haben hängen lassen.

Es war eine schwierige Baustelle

Ursprünglich war vorgesehen, den Kindergarten einer energetischen Sanierung zu unterziehen. Aber dann hat zur Überraschung der Verwaltung der Gemeinderat vorgeschlagen und beschlossen, dass der Kindergarten auch aufgestockt wird, um zusätzlichen Raum zu gewinnen. Damit wurde ein Wunsch der Erzieherinnen aufgegriffen. Das Flachdach wurde durch ein um vier Meter angehobenes Pultdach ersetzt: Dadurch sind zusätzlich 112 Quadratmeter Fläche im Obergeschoss für einen Turn- und einen Besprechungsraum geschaffen worden. Dazu musste, wie sich nachträglich herausstellte, aus statischen Gründen eine massive Holzzwischendecke eingebaut werden, die 40 Zentimeter dick ist und mehr als 40 000 Euro kostet.

Im Juli 2016 wurde der Kostenanschlag für die energetische Sanierung und Aufstockung des Kindergartens in Höhe von rund 862 000 Euro beschlossen.

Neben den Problemen mit den Handwerkern hat sich die Baustelle als schwierig erwiesen. Um den Aufbau zu tragen, mussten außen neue Wände errichtet werden, bevor die vorhandenen abgetragen werden konnten – und das alles unter Kindergartenbetrieb. „Die Kinder waren begeistert – die Erzieherinnen und Handwerker weniger“, formulierte es Hofmann. „Ein anderes Mal stellen wir erst Container auf und reißen dann ab“, sagte der Bürgermeister.

Der Platz für die Krippengruppen wurde zu knapp

Doch inzwischen hatte sich das Problem aufgetan, dass Platz für eine weitere Krippengruppe benötigt wird. Die Stadt hatte keine anderweitigen freien Räume oder Raumreserven, um diese Kleinkindgruppe provisorisch einzurichten und so ist bis zum Jahresende 2017 im Obergeschoss vorübergehend Gruppenraum für die neu eröffnete Krippe „Frösche“ eingerichtet worden. Die zieht später in das „Haus der Kinder“ an der Boschstraße ein. Nun mussten entgegen der ursprünglichen Planung im Obergeschoss weitere Wände eingebaut werden, um den Schlafraum abzutrennen. Außerdem wurden Wasser- und Abwasserleitungen ins Obergeschoss verlegt, um dort eine Küche und Waschbecken zu installieren. Für diese zusätzlichen Arbeiten und Ausstattungen für die Krippe wurden zusätzlich 37 000 Euro zur Verfügung gestellt.

Manchmal hat auch eine Verbesserung ihre Tücken. Die deutlich effektivere Wärmedämmung der Außenfassade hatte zur Folge, dass der Pellet-Heizkessel nicht mehr genügend Wärme abgeben konnte. Mit dem Ergebnis, dass sich der Heizkessel unverhältnismäßig häufig abschaltete und vermehrt Störungen auftraten. Deshalb wurden im Mai weitere 14 000 Euro für den nachträglichen Einbau eines Pufferspeichers genehmigt. Somit standen für das gesamte Projekt Haushaltsmittel in Höhe von 914 000 Euro zur Verfügung – 6000 Euro müssen nun im Nachtragshaushalt berücksichtigt werden.