Im Waldhorn gastiert Katrin Medde. Das Publikum ist von ihrer kraftvollen Soul-Stimme begeistert.

Heimsheim - Mit einer ausdrucksstarken und kraftvollen Soulstimme zog Katrin Medde das Publikum sofort in ihren Bann. Charmant und mit Witz moderierte sie durch den Abend und holte ihre rund 50 Zuhörer genau da ab, wo sie nach einer anstrengenden Arbeitswoche standen.

 

„Am Ende des Abends soll jeder seinen Nachbarn kennen – zumindest mal ein Wort mit ihm gewechselt haben“, rief sie dem Publikum zu. „Aber natürlich nur zwischen den Liedern.“ Damit war das Eis nicht nur zwischen Publikum und Band gebrochen, tatsächlich drehten sich die meisten um und schenken dem Menschen neben sich ein Lächeln. Medde und ihre vier Jungs an Bass, Piano und Schlagzeug rocken die Bühne mit einer Leichtigkeit, die ihresgleichen sucht und begeistert.

Das Leben als Inspirationsquelle

Die meisten ihrer Songs hat sie selbst geschrieben und man merkt, dass vieles biografisch ist. Egal ob englisch oder deutsch, beides wirkte authentisch. Ein besonderes Highlight war: „Lass mich dich führen.“ Der Song besingt das grenzenlose Vertrauen, das man benötigt, um sich einem Menschen ganz hinzugeben. Medde spielte nicht nur Gitarre, sondern wechselte auch immer wieder ans Klavier, sie brachte ihre Zuhörer zum Mitsingen und Mittanzen. Katrin Medde

In der Partyscheune des Heimsheimer Waldhorns gab sich Katrin Medde ganz ihrer Musik hingibt, wurde eins mit dem Instrument und lies sich in ihre Spielfallen. Unterstützt wurde sie am Bass von Florian Wenzel, Klavier und E-Gitarre übernahm Patrick Müller und am Schlagzeug zeigte Alex Menichini, was er konnte.

Erik Richter vom veranstaltenden Verein Groove-Tonight war fast durchweg zufrieden mit dem Abend: „Das hochsommerliche Wetter hat uns natürlich einige Besucher gekostet, die bei der Hitze lieber grillen möchten“, räumt er ein. Dennoch freut er sich über die positive Resonanz der Künstlerin. Er erzählt: „Groove Tonight e.v ist ein Livemusikförderverein, der hauptsächlich deutschsprachigen Musikern aus der Region Auftrittsmöglichkeiten bieten möchte.“

Wut und Entrüstung – und doch unterhaltsam

Katrin Medde passte also ins Konzept. Zu fast jedem ihrer Stücke erzählte sie eine kleine Geschichte. Die Entstehung des sehr kraftvollen und lauten Titels „Mother Earth“ ist dabei eines der Highlights: „Ich war mit meinem Hund in Spanien im Urlaub“, berichtete die Musikern. „Ich wollte an den Strand gehen und sah ein Schild, das es verbot, Hunde mitzunehmen, um Hinterlassenschaften derselben zu vermeiden. Tatsächlich habe ich dann an dem Strand sehr viel Dreck und Müll gefunden, nur von Menschen, nie von Tieren. Das hat mich sehr wütend gemacht.“ Diese Wut und Entrüstung finden ein Ventil in dem Song – dennoch blieb sie dabei melodisch und es machte Spaß, zuzuhören.

Auch „Sister Sister“ etwa war ein Lied, das schon fast poppig anmutete und zum Mitsingen und Mittanzen einlud.

Am Ende des kurzweiligen und musikalischen Abends verließen die Zuschauer durchgeschwitzt, aber mit einem Lächeln im Gesicht die Partyscheune.