Die Planungen für das künftige Baugebiet Lailberg II gehen in die nächste Runde. Vom 9. November an liegt im Rathaus der Bebauungsplan öffentlich aus. Die SPD hält Mehrfamilienhäuser in der Siedlung für notwendig.

Heimsheim - Die wichtigste Nachricht zuerst: die Pläne für das Neubaugebiet sind noch lange nicht in Stein gemeißelt. Ein Konzept, wie das Quartier zwischen der Pforzheimer Straße und der Parkstraße im Westen der Schleglerstadt in ein paar Jahren aussehen könnte, gibt es zwar. Doch endgültig beschlossen ist noch nichts. Der Gemeinderat hat den Entwurf am Montag gebilligt, aber die Diskussion hat gezeigt: Es herrscht noch Redebedarf. Der Entwurf für den Bebauungsplan liegt nun erst einmal öffentlich aus.

 

Jetzt sind also die Bürger und die Behörden am Zug. Gut vier Wochen haben sie Zeit, Anregungen für den Entwurf, aber auch Einwände und Bedenken einbringen. „Damit steigt die Stadt nun offiziell ins Verfahren ein“, erklärte die Stadtplanerin Christine König vom Stuttgarter Architektenbüro Baldauf Anfang dieser Woche vor vollem Haus.

Die Besucherbank war bis auf den letzten Platz belegt. Viele Heimsheimer Bürger, aber auch einige zukünftige Häuslebauer waren da, um auch ja nichts zu verpassen.

Hübsche Häuser mit Blick ins Grüne

Wie bereits mehrfach berichtet, geht es um die gut neun Hektar große Fläche im Westen der Stadt. Aus den Obstbaumwiesen und den Äckern, auf denen derzeit noch Landwirtschaft betrieben wird, soll ein attraktives Wohnbaugebiet werden. Hübsche Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften mit Blick ins Grüne sollen hier entstehen.

Möglichst kostengünstige Bauplätze schaffen, gerade für junge Familien – so lautet das Ziel. Bereits 2011 hatten der Gemeinderat und der damalige Verwaltungschef Uwe Rupp den Grundsatzbeschluss dafür gefasst und ein städtebauliches Konzept auf den Weg gebracht. Lockere Einzelhausbebauung mit wenigen Geschossen und nicht allzu vielen Wohneinheiten wurde gewünscht.

Der SPD-Rätin Hannah Moritz gefällt aber die Idee überhaupt nicht, nur Doppelhaushälften und Einzelhäuser zu bauen: „Das ist vielleicht die letzte große Fläche, die wir in der Stadt noch haben.“ Sie will Wohnraum für alle schaffen – für Familien, aber auch für junge Menschen. „Diese Chance sollten wir jetzt nicht verpassen“, erklärte die Gemeinderätin und machte sich für Mehrfamilienhäuser im Norden des Baugebietes stark.

„Weitsichtig planen!“

Zustimmung gab es dafür von der Fraktion „Bürger für Heimsheim“, und zwar von Sabine Kiedaisch und Martin Häcker. „Wir sollten sorgfältig mit der Fläche umgehen und weitsichtig planen“, so Häcker. Es wurden noch weitere Ideen diskutiert, etwa eine Tiefgarage, um genügend Parkmöglichkeiten anzubieten. Auch über den notwendigen Lärmschutzwall und mögliche Dachkonstruktionen wurde geredet. Doch das alles ist noch Zukunftsmusik. „Wir stehen erst am Anfang des Planungsprozesses“, betonte der Bürgermeister Jürgen Troll. „Wir legen uns jetzt noch nicht fest. Sie alle können Anregungen und Ideen einbringen, über die später beraten wird.“

Die Detailplanung steht also noch aus. Fest steht aber schon jetzt, dass 40 Prozent der Fläche genutzt werden dürfen. „186 Grundstücke könnten mit Doppelhäusern bebaut werden“, erklärte Christine König beispielhaft. Doch das sei nur ein Vorschlag, Flächenverschiebungen seien durchaus möglich. Wie viele Grundstücke es am Ende tatsächlich sein werden, hängt von der Art der Häuser und der Nachfrage ab. Fest eingeplant hat der Gemeinderat jedenfalls eine 2000 Quadratmeter große Fläche für eine eventuelle Erweiterung des Kindergartens. „Sollte es doch nicht genutzt werden, kann man das Grundstück wieder aufteilen“, so Christine König.

Und so geht es im Verfahren nun weiter: Wenn die Pläne im Rathaus ausgelegen sind, werden die eingegangenen Stellungnahmen geprüft und eingearbeitet. Die Planer legen dem Gemeinderat den neuen Entwurf vor, der dann ein weiteres Mal öffentlich ausliegt. Sämtliche Anregungen werden von der Verwaltung erneut geprüft, dann wägt das Gremium zwischen öffentlichen und privaten Belangen ab. Ergeben sich daraus keine Änderungen mehr, beschließt der Gemeinderat den Bebauungsplan, der dann rechtsgültig ist.

Erst, wenn das alles in trockenen Tüchern ist, kann mit der Erschließung begonnen werden. Einen Zeitplan gibt es folglich noch nicht. Christine König ist realistisch. „Ich denke, dass Ende 2016 erschlossen werden kann“, sagte die Stadtplanerin. Der Heimsheimer Bauamtleiter Paul Moch rechnet damit, dass die Kräne im Frühjahr 2017 über dem Neubaugebiet Lailberg II in die Höhe ragen werden.