Das vorzeitige Weihnachtsgeschenk ist für die abstiegsbedrohten Handballer der TSF Ditzingen ausgeblieben. Der Württembergligist musste sich vor 250 Zuschauern dem SKV Oberstenfeld mit 23:26 Toren (12:18) geschlagen geben. Die Bilanz der Heimspiele in dieser Saison ist damit alles andere als zufriedenstellend.

Ditzingen - Das vorzeitige Weihnachtsgeschenk ist für die abstiegsbedrohten Handballer der TSF Ditzingen ausgeblieben. Der Württembergligist musste sich vor 250 Zuschauern dem SKV Oberstenfeld mit 23:26 Toren (12:18) geschlagen geben. Die Bilanz der Heimspiele in dieser Saison ist damit alles andere als zufriedenstellend. Aus acht Begegnungen holte die Mannschaft um Spielertrainer Matthias Heineke bislang nur zwei Punkte (bei einem 30:23-Sieg im Oktober gegen den SV Fellbach). Das nächste Heimspiel der Ditzinger gegen Schwaikheim findet am 17. Januar 2015 nicht in der Glemsaue statt, sondern in der Sporthalle der Konrad-Kocher-Schule. „Vielleicht holen wir ja da endlich einen Sieg, weil das so eine Art Auswärtsspiel ist“, sagte Heineke und übte sich in Galgenhumor.

 

Das erste Tor des Abends erzielte Florian Smarsli für die Gastgeber, doch dann ging Oberstenfeld rasch mit 5:1 Treffern in Führung, die sie über die gesamte Partie nicht mehr abgeben sollten. „In der ersten Hälfte haben wir den Rückraum von Oberstenfeld nicht in den Griff bekommen und konnten den Negativlauf nicht stoppen“, analysierte Heineke nach der Begegnung. Mit Sebastian Sauerland hat Oberstenfeld beispielsweise einen Leistungsträger in den Reihen, der früher in Bietigheim in der Zweiten Liga aktiv war. 2006 hatte der mittlerweile 34-Jährige sogar Kontakt mit Erstligisten, dann warf ihn eine Patellasehnen-Verletzung zurück. Sportlich musste er zwangsweise kürzer treten, was der promovierte Ingenieur dazu nutzte, seine berufliche Zukunft zu ebnen. In der zweiten Hälfte konnte sich Sauerland im Angriff auf Grund der Ditzinger Manndeckung nicht mehr optimal ins Szene setzen, packte dafür in der Abwehr kräftig an.

Hoffnung keimte im Ditzinger Lager in der ersten Halbzeit auf, als die Gastgeber nach einer Viertelstunde den Abstand verkürzten. Spielertrainer Heineke nahm in dieser Phase das Heft mit drei Treffern selbst in die Hand. Das sehenswerte Tor zum 8:9 erzielte Simon Cipa nach einem Tempogegenstoß, nachdem er von Keeper David Thomitzni mit einem weiten Passe bedient wurde. Jetzt hatte Ditzingen mehrfach die Chance, das Blatt zu wenden. Doch was folgte, waren zahlreiche Eigenfehler. Zunächst hielt TSF-Torhüter einen satten Schuss von Sauerland, beim Versuch eines schnellen Konters verloren die Gastgeber den Ball. Diese Szene wiederholte sich noch einmal. Dann scheiterte Daniel Schnelle am Torwart von Oberstenfeld. Auf den 2,05 Meter langen Nikolai Uhl mit Zweit- und Drittligaerfahrung konnten sich die Gastgeber verlassen. Und Ditzingen verzweifelte immer wieder an diesem Schlacks mit den langen Armen und Beinen, der mit seiner Reichweite den ganzen Kasten ausfüllte. Hinzu kam Pech, als Frank Eisenhardt übers Tor schoss.

In der Zwischenzeit hatte Oberstenfeld wieder einen Drei-Tore-Vorsprung (11:8) heraus gearbeitet, führte zur Halbzeitpause mit 18:12. Matthias Heineke ärgerte sich über die Vorstellung in der Anfangsphase. „18 Gegentore in 30 Minuten sind einfach zu viel.“ Zumindest diese Bilanz wurde in der zweiten Hälfte besser. Die TSF kassierten nur noch acht Gegentreffer. „Da müssen wir zufrieden sein“, so Heineke. Zum Sieg reichte das aber nicht, denn Ditzingen versäumte es, Tore zu schießen. „In der zweiten Halbzeit haben wir zehn hundertprozentige Chancen frei vor dem Torwart vergeben“, so der ratlose TSF-Coach. Er hatte die Devise ausgegeben, im Vergleich zu den vergangenen Spielen ein deutlich höheres Tempo zu gehen. „Mit dem Risiko, einen Schritt weit auch Fehler zu machen.“ Und so häuften sich Szenen wie diese, als Simon Cipa einen Tempogegenstoß lief und der Ball unter die Latte knallte und von dort ins Aus. Oder aber Nikolai Uhl glänzte mit seinen Paraden.

Der SKV Oberstenfeld hielt den Gastgeber mit dem dafür notwendigen Einsatz auf Abstand. Nicht mehr und nicht weniger. Und profitierte von den Unsicherheiten und den eigenen Fehlern der Ditzinger. Ditzingen: Thomitzni, Birke, Schnelle, Ulmer, Reichel (1), Heineke (7), Kielkopf, Cipa (2), Gassner (1), F. Eisenhardt (4), Smarsli (3), Zwicker (3), J. Eisenhardt (1).