Ditzingen kommt im zweiten Spiel der Aufstiegsrunde in die Württembergliga zu einem 30:30 bei der HSG Ostfildern.

Ditzingen - Es hat lange, sehr lange gedauert, ehe die Anspannung aus den Gesichtern von Spielern, Fans und Verantwortlichen der TSF Ditzingen wich. Erst 30 Sekunden vor Ende der Partie bei der HSG Ostfildern waren sie sich sicher, dass nichts mehr passieren kann. Auf der Bank gingen die ersten Fäuste in die Höhe, auf dem Spielfeld machten die Spuren des verbissenen Kampfes Platz für ein Lächeln, das mit dem Abpfiff schlagartig in einen Jubelorkan überging.

 

Alle rannten sie zum eigenen Tor hin, um zuallererst den Schlussmann David Thomitzni zu herzen und zu umarmen. Zwei Jahre nachdem die TSF Ditzingen in zwei Entscheidungsspielen aus der Württembergliga abgestiegen sind, melden sie sich nun wieder als Gewinner einer Dreier-Aufstiegsrunde wieder zurück.

Jubelbild des Gegners als Motivationshilfe

Geschichte wiederholt sich manchmal – aber nicht immer. TSF-Trainer Jörg Kaaden hatte als zusätzliche Motivation vor dem alles entscheidenden Spiel ein Jubelbild des Gegners von vor zwei Jahren in die Kabine gehängt. Damals blieb die HSG Ostfildern aufgrund der besseren Tordifferenz in der Württembergliga, Ditzingen musste zurück in die Landesliga. Ein solches Szenario sollte nicht noch einmal passieren.

In dem Tollhaus Körschtalhalle in Scharnhausen, in dem über 100 mitgereiste Ditzinger Fans den Gastgebern mächtig einheizten, wollte die HSG Ostfildern zeigen, wer Herr im Haus ist. Schließlich musste der Tabellenzweite der Landesliga Staffel 3 mit mindestens drei Toren Unterschied gewinnen, um das große Ziel noch zu erreichen. Das Team von Trainer Michael Schwöbel versuchte es mit Härte, Ditzingen schien beeindruckt. Erst nach fünf Minuten gelang dem in der neuen Saison pausierenden Kapitän Dennis Zwicker per Siebenmeter der 1:1-Ausgleich. Nach und nach schwammen sich die TSF frei und bekamen ihre Sicherheit durch einen glänzend aufgelegten David Thomitzni im Tor zurück. Über 4:1 setzten sie sich auf 9:5 (20.) ab. In den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte verloren sie jedoch ihre Überzeugung und die Wucht im Abschluss. Ostfildern drehte die Partie bis zur Pause zum 13:11.

HSG Ostfildern versucht bis zum Schluss alles

Und mit dem 14. Treffer gleich nach dem Wechsel standen die HSG erstmals in dieser Partie in der Württembergliga. Es sollte das einzige Mal bleiben. Hannes Eisele suchte beherzt den Abschluss, Frank Eisenhardt war am Kreis nicht zu halten und Florian Ruoff trumpfte in der Endphase der Begegnung groß auf. Doch auch wenn die TSF schon mit 24:21 führten (50.), war noch nichts entschieden. Ostfildern gab sich nicht auf, nahm immer wieder den eigenen Torwart für einen weiteren Feldspieler heraus und ging noch einmal mit 28:27 in Führung.

Am Ende hielten die TSF jedoch eisern dagegen. Trainer Kaaden atmete durch: „Ich bin überwältigt. Das waren nervenaufreibende Minuten. Ostfildern war ein ebenbürtiger Gegner. Aber meine Mannschaft hat bis zum Schluss einen unglaublichen Willen gezeigt.“ Auch David Thomitzni standen die Strapazen der Partie ins Gesicht geschrieben: „Das war echt hart. Wir sind durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen.“ Das endete schließlich im Feiermodus. Daran ließen Spieler und Fans nach dem Abpfiff keine Zweifel.

TSF Ditzingen: Thomitzni (1), Biehl, Eisele (4), Falkenburger (2), Haselbauer, Fandrich (1), Tomsu, Schmid, Kienle, Ruoff (6), Dömötör (5/1), Cipa (2), Eisenhardt (4), Zwicker (5/3).