Leonberg/Eltingen verliert in der Württembergliga beim TSV Schmiden mit 27:30 (16:12).

Leonberg - Es ist dieser eine Schritt, der zu machen ist und gar nicht so groß erscheint. Ihn tatsächlich zu gehen, dazu ist die Mannschaft der SG Leonberg/Eltingen derzeit aber noch nicht imstande. Das ist das Fazit der vergangenen drei Partien, die allesamt verloren wurden. Das Team von Trainer Frank Ziehfreund hat gezeigt, dass es Konkurrenten aus der oberen Tabellenhälfte wie Neckarsulm oder Waiblingen auf Augenhöhe begegnen kann. Wenn es dann aber wirklich eng wird, verliert die Mannschaft zu oft ihre Linie.

 

So auch beim 27:30 in Schmiden. 45 Minuten lang stellte die SG den Tabellendritten vor große Probleme, zwang ihn zu schwierigen Würfen, die mehrfach eine Beute vom erstmals in einem Punktspiel eingesetzten Dominik Koch wurden. Auf der Gegenseite hatte zwar auch das Ziehfreund-Team große Schwierigkeiten mit seinen Anspielen an den Kreis durchzukommen. Dafür konnten sich die Leonberger auf ihren Rückraumschützen Lars Neuffer verlassen.

Lars Neuffer trifft aus allen Lagen

Nachdem ihm zuletzt Rückenprobleme zu schaffen gemacht hatten und sich erst kurzfristig herausstellte, dass er würde spielen können, traf der Linkshänder aus allen Lagen und verwandelte auch seine drei Siebenmeter sicher. „Die Mannschaft war gut. Die Einstellung war gut“, gab es für Trainer Ziehfreund nicht viel auszusetzen. Nach schneller 5:2-Führung (6.), die Dominik Fischer kurz vor dem Pausenpfiff mit dem 16:12 sogar noch um einen Treffer ausbaute, knüpften die Leonberg auch nach dem Wechsel zunächst nahtlos an ihr Spiel an. Ladislav Goga und Dominik Merkle führten jetzt für Christian Auer Regie. „Ich wollte einen anderen Rhythmus haben“, begründete der Coach seine Wechsel.

Bis zur 43. Minute und dem 22:17 durch Sebastian Rilling passte noch alles. Als Schmiden mit großem Einsatz und willensstark zur Aufholjagd blies, hatte die SG Leonberg/Eltingen nichts Entsprechendes dagegen zu setzen. Auer kehrte auf Mitte Rückraum zurück, fand aber nicht mehr ins Spiel. Bezeichnend: ein katastrophaler Fehlpass von ihm führte zum erstmaligen Ausgleich (23:23) zehn Minuten vor Schluss.

Vier Zeitstrafen in den letzten fünf Minuten

Jetzt wackelte die gesamte Mannschaft. Andreas Binder, Sebastian Mücke und Sebastian Rilling ließen gute Möglichkeiten liegen. Und selbst Lars Neuffer nahm sich zwei Würfe, die nur wenig Aussicht auf Erfolg hatten und vom immer stärker werdenden Schmidener Schlussmann Jan David pariert wurden. Aus einer nochmaligen 25:23-Führung wurde binnen dreieinhalb Minuten ein 25:27-Rückstand. Erschwerend kam hinzu, dass die Schiedsrichter in den letzten fünf Minuten vier Zeitstrafen gegen Leonberg verhängten, von denen vor allem die gegen Patrick Nicolau umstritten war und zu einer doppelten Unterzahl führte. Schmiden machte den Sack zu, und Frank Ziehfreund musste eingestehen: „Es ist schon ein bisschen frustrierend, wenn man immer dran ist und es dann nicht über die Zeit bringt.“ Der Enttäuschung über die Niederlage folgte aber auch schnell der Blick nach vorne. „Wir werden weitermachen und müssen in solchen Situationen bei uns bleiben. Dann können wir auch diesen letzten Schritt machen.“

SG Leonberg/Eltingen: Koch, Keller, Rilling (1), Binder (2), Nicolau (1), Mücke, Neuffer (14/3), Merkle, Kilper, Fischer (2), Goga (1), Auer (1), Ulrich (5).