Die TSF Ditzingen bezwingen den SSV Hohenacker im ersten Landesligaheimspiel der neuen Saison mit 31:24 (18:8). In Durchgang eins werden die Gäste regelrecht an die Wand gespielt. Sie liegen schnell mit 1:7 zurück.

Ditzingen - Es ist schon gute Tradition in Ditzingen, dass die TSF-Akteure das Publikum kurz vor Anpfiff des ersten Saisonheimspiels mit Süßigkeiten in Form von Gummibärchen und Weingummi beglücken. Sollte diese kleine Aufmerksamkeit als Appetitanreger für handballerisch hochwertige Kost gedacht sein, dann hat die Mannschaft von Trainer Jörg Kaaden gegen den SSV Hohenacker zumindest im ersten Durchgang ihr Wort gehalten.

 

Die Gäste wussten überhaupt nicht wie ihnen geschah, als der Ditzinger Wirbel über sie hineinbrach. In der aggressiv und kompakt stehenden Abwehr fanden sie kaum Lücken und fingen sich ein ums andere Mal Tempogegenstöße ein. Den Kreisanspielen auf den starken Kai Schnelle hatten sie genauso wenig entgegenzusetzen wie dem Rückraum mit Frank Eisenhardt und Dennis Zwicker. Bezeichnend: nach nur vier Minuten nahm Gästetrainer Rolf Fischer die erste Auszeit, in der zehnten Minute ließ sich Torhüter Jörg Rudolf entnervt auswechseln.

Zur Pause ist schon alles klar

Zu diesem Zeitpunkt lagen die TSF Ditzingen mit 7:1 vorne. Nach 30 Minuten hieß es 18:8. Es war nicht nur das Ergebnis, sondern die Art und Weise wie die Heimmannschaft diese Partie nach Belieben dominierte, die zur Pause nur einen Schluss zuließ: Das Spiel ist gelaufen. TSF-Trainer Kaaden hatte so gut wie nichts auszusetzen am Spiel seiner Mannschaft: „In der ersten Hälfte hat man gesehen, was wir imstande sind zu spielen. Das war gut, fast perfekt.“

Dass die Lobeshymnen nach der Partie dennoch ein sehr überschaubares Maß hatten, lag am zweiten Durchgang. Da offenbarte die Mannschaft, dass sie noch einiges an Arbeit vor sich hat, will sie in dieser Saison ganz vorne mitmischen. Als der Coach mehr und mehr dazu überging, Spielern der Stamm-Sechs eine Pause zu gönnen, kam es zum Bruch im Ditzinger Spiel. Innerhalb von vier Minuten verkürzte Hohenacker den Rückstand von 13:25 auf 19:26.

Der Schlussmann wird im Stich gelassen

Die aus der zweiten Mannschaft aufgerückten Jörg Schwabe und Tim Fuchs bekamen ebenso mehr Spielzeit wie auf Rückraum Mitte Nicolas Schmid. Im Tor löste in der 38 Minute der junge Michael Biehl den starken David Thomitzni ab. Der aus Kornwestheim gekommene Schlussmann brachte nicht viele Hände an den Ball, wurde aber von seinen nicht mehr so konzentriert agierenden Vorderleuten auch zu oft im Stich gelassen. Sollte die Partie tatsächlich noch kippen?

Kaaden sortierte in einer Auszeit 15 Minuten vor Schluss neu, ließ wieder Regisseur Marco Dömötör aufs Feld, um mehr Ruhe in die Aktionen zu bringen. Den Rest erledigte Frank Eisenhardt fast im Alleingang. Der Rückraumschütze packte noch einmal drei Tore drauf, acht Minuten vor dem Abpfiff betrug der Vorsprung wieder zehn Treffer (31:21). Der eigene Torhunger war damit gestillt. Mit dem Auftritt aus der ersten Hälfte hat die Mannschaft ihren Fans aber Appetit auf mehr gemacht. TSF Ditzingen: Thomitzni, Biehl, Eisele (4), Schnelle (8), Bemsel (1), Schmid, Kienle (1), Ruoff (1), Dömötör (1), Cipa (2), Eisenhardt (8), Schwabe, Zwicker (4), Fuchs (1).