Das alte Rathaus wird saniert, dann kommt ein Neubau. Der Gemeinderat billigt das Grobkonzept.

Mönsheim - Fast zwei Jahre ist es her, dass die Mönsheimer gegen den Erhalt von zwei alten Häusern am Marktplatz stimmten. Ein Bürgerbegehren hatte diesen Bürgerentscheid nötig gemacht. Die Initiatoren, die die beiden Gebäude Pforzheimer Straße 3 und 5 erhalten wollten, fanden keine Mehrheit. Zwar stehen die beiden gemeindeeigenen Häuser noch, aber ihre Tage sind gezählt. Markus Mönch, der Geschäftsführer der Mönsheimer Mühle, möchte dort einen Neubau errichten. Zusammen mit dem Architekten Andreas Lippeck berichtete er über den aktuellen Stand der Planungen.

 

Nach mehreren Varianten sei jetzt ein schlanker Baukörper im Gespräch, der auf Wunsch des Gemeinderats verschwenkt wurde, um mehr Platz zum alten Rathaus zu schaffen und den Durchgang zwischen Neubau und Kirche zu vergrößern, sagte Andreas Lippeck bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Von der tiefer gelegenen Pforzheimer Straße zeige sich das Haus als zweistöckiges Gebäude mit anschließender Mauer. Zur künftigen Nutzung gab es noch keine ganz klaren Aussagen. Es solle kein klassischer Bäckerladen werden, sondern im Geschäft sollten eher die Mühlenprodukte präsentiert werden.

Gastronomiebetrieb erwünscht

Gemeinderat Hans Kuhnle von der Bürgerliste fragte, was mit einem Gastronomiebetrieb sei, der ja auch immer wieder gewünscht werde. Markus Mönch sagte, es sei noch zu früh, dazu etwas zu sagen. Der Arbeitstitel laute „Mühlenladen und Schaubäckerei“. Allerdings sieht der Plan auch eine Terrasse vor.

Über die Gestaltung der Flächen auf dem Marktplatz diskutierte das Gremium ebenfalls, nachdem die Landschaftsarchitektin Dagmar Hedder aus Tübingen verschiedene Entwürfe vorgestellt hatte. Kuhnles Fraktionskollege Joachim Baumgärtner fragte nach dem Aufenthaltskomfort auf dem Platz, nach Spiel- und Grünflächen. „Wir versuchen ja auch, Leben ins alte Rathaus reinzubringen“, sagte er. Auf dem Platz zwischen dem künftigen Neubau und dem alten Rathaus müsse doch etwas zu machen sein für Familien mit Kindern, etwa mit Minispielgeräten. Hans Kuhnle konterte, dass er dort eigentlich keinen Spielplatz sehe, „aber a Sitzbänkle vielleicht“.

Wo welche Stellplätze geschaffen beziehungsweise erhalten werden sollen, war ebenfalls ein umstrittenes Thema. Der Bürgermeister Thomas Fritsch sagte, dass für ihn Parkplätze und Marktplatz schon zusammengehörten. Außerhalb von Veranstaltungen werde der ebene Platz selbstverständlich auch zum Parken genutzt.

Altes Rathaus zuerst sanieren

Nun soll zunächst das alte Rathaus saniert werden, das leer steht, seit die Verwaltung 2012 in den Neubau umgezogen ist. Die Baugenehmigung liege vor, und demnächst sollen die technischen Gewerke ausgeschrieben werden. Wenn die geplante Bauzeit von zwölf Monaten eingehalten wird, ist Weihnachten 2018 alles fertig. Dann kann die Gemeinde nicht nur zwei kleine Wohnungen im Dachgeschoss vermieten, sondern verfügt im Erdgeschoss über einen „Multifunktionsraum für kulturelle Nutzung“.

Wann er denn in dem neuen Mühlenladen einkaufen könne, fragte Joachim Baumgärtner. Er werde sich wohl noch eine Weile gedulden müssen, denn zunächst müsse für die Projekte in Sachen Marktplatz der bestehende Bebauungsplan Ortsmitte Mönsheim geändert werden, sagte der Bürgermeister . Ein Aufstellungsbeschluss dafür wurde schon im Frühjahr 2016 gefasst. „Wenn das Grundkonzept so stimmt“, sagte Fritsch, „können wir das Bebauungsplanverfahren starten.“

Der Gemeinderat billigte jetzt einstimmig die vorgestellten Pläne und machte damit den Weg dafür frei.