Die Rutesheimer Mannschaft hat sich nach dem Aufstieg in die Verbandsliga nur unwesentlich verändert. Der Trainer Rolf Kramer hat volles Vertrauen in seinen Kader. Auftakt ist am 19. August ausgerechnet beim Mitaufsteiger TSG Öhringen.

Rutesheim - Hartnäckigkeit zahlt sich aus, so heißt es. Im Fall der SKV Rutesheim stimmt diese Behauptung. Sechs Jahre nachdem der Club das württembergische Oberhaus verlassen musste, kehrt er jetzt dorthin zurück. Fünfmal platzierte er sich unter den ersten vier in der Landesliga. So ganz hat es nie gereicht. Und auch diesmal fehlte der letzte Schritt im Aufstiegsspiel gegen die Sportfreunde aus Schwäbisch Hall. Die Niederlage nach Verlängerung tat jedoch nicht weh, weil die TSG Backnang mit ihrem Aufstieg einen Platz in der Verbandsliga frei gemacht hat.

 

Das Spiel gegen Hall hatte mit einem 1:1 nach 90 Minuten geendet. Ein Zeichen dafür, dass die SKV Rutesheim reif ist für die Verbandsliga? „Wir wissen, was auf uns zukommt“, sagt dazu Trainer Rolf Kramer, „das ist eine ganz große Herausforderung. Aber die Mannschaft hat sich das über die vergangenen Jahre hinweg erkämpft.“

Keine namhaften Neuzugänge

Genau dieser Mannschaft schenkt der Übungsleiter sein volles Vertrauen. Obwohl mit Marijan Salopek (SV Perouse) und Raphael Schneider (SSV Reutlingen) zwei feste Größen nicht mehr dabei sind und der in der Endphase der Saison so stark auftrumpfende Jonas Arcalean studienbedingt nicht mehr zur Verfügung steht, blieben namhafte Neuzugänge aus. Vertrauen in den bestehenden Kader ist das eine, die Rahmenbedingungen sind das andere. „Uns bleibt nicht viel anderes übrig, als so zu verfahren“, sagt Kramer ohne zu lamentieren.

Egal ob Philipp Neils, der zuletzt pausierte, der aus der Böblinger A-Jugend gekommene Sebastian Lenhardt oder Muhammed Sivri vom klassentieferen SV Perouse – sie alle brauchen noch Zeit, um sich zu akklimatisieren.

In der Vorbereitung wurde intensiv an der Physis gearbeitet, was dem Team auch anzumerken war. Beim Flachter Eugen-Essig-Turnier musste sich die SKV mit Platz drei begnügen. Spritzigkeit und Frische fehlten. „Nur weil wir jetzt Verbandsligist sind, hat sich in sechs Wochen nicht alles verändert“, sagt Kramer.

Die Mannschaft wird etwas tiefer stehen

In der neuen Saison wird allerdings ein anderes taktisches Vorgehen gefordert sein, als in den vorangegangenen Runden, in denen die SKV Rutesheim in der Regel das Spiel gemacht hat und machen musste. Die Grundausrichtung kann nicht mehr so offensiv sein, die gesamte Mannschaft wird tiefer stehen müssen. Genau das wollte Kramer in den Testspielen üben. Gekommen ist es dazu nur im Vergleich mit dem Oberligisten Karlsruher SC II, der 0:1 endete. Gegen die unterklassigen Gegner geriet die SKV nur selten unter Druck.

Im Vergleich zum Vorjahr, als die Vorbereitung wegen vieler Urlauber ganz und gar nicht nach dem Geschmack des Trainers ausfiel, gelang die Planung diesmal besser. Zwar werden zum Ligaauftakt am 19. August bei der TSG Öhringen vier Spieler (Dimitriy Lubenskiy, Tobias Weiß, Pascal Haug, Joshua Schneider) fehlen, danach hat der Übungsleiter seine Schützlinge aber wieder komplett zusammen.

Urlauber muss sich hinten anstellen

Der 23er- Kader ermöglicht es Kramer zudem, die Trainingsbeteiligung stärker einfließen zu lassen. Schlussmann Marijo Milcic beispielsweise muss sich zunächst einmal hinten anstellen, nachdem er bereits in Teilen der Relegation gefehlt hatte und auch jetzt wieder nicht zur Verfügung stand. In der Anfangself des ersten Punktspiels wird voraussichtlich Dennis Mangold stehen, der von der U 23 nach oben aufgerückt ist.

Das übergeordnete Ziel heißt Klassenerhalt. Rolf Kramer will das aber gar nicht so in den Vordergrund stellen: „Wir werden in jedes einzelne Spiel reingehen, diese Herausforderung erleben und Gas geben. Egal ob Öhringen oder Ilshofen: Wir wollen überall unsere Punkte zusammenkratzen.“