Der Landesligist aus Rutesheim fährt mit einem 5:0 gegen Untermünkheim am dritten Spieltag die ersten Punkte in dieser Saison ein. Gianluca Crepaldi gelingt ein Hattrick.

Rutesheim - Machen Fußball und ein 5:0 bei 40 Grad auf dem Platz noch Spaß? Der Rutesheimer Kapitän Christopher Baake hat dazu eine klare Meinung: „Bei dem Wetter macht das gar keinen Spaß.“ Obwohl es doch für die Gastgeber recht lustig zuging. Mit einer überfallartigen Anfangsoffensive stellten sie den Gegner kalt. Trotz oder gerade wegen der großen Hitze schien Untermünkheim in eine Schockstarre zu verfallen. Nach Ecke von Tobias Gebbert in den Rücken der Abwehr, lief Gianluca Crepaldi einmal um den Strafraum, zog sofort ab, und Tura-Schlussmann Yannick Weiß ließ den Flachschuss durch Hände und durch die Beine kullern.

 

Erst 38 Sekunden waren rum, und die Gäste durften zum Anstoßkreis. Nach vier Minuten standen sie schon wieder da. Und schon wieder jubelte Crepaldi. Von links kommend, umkurvte er Jannis Kronmüller und schloss eiskalt ab. Die Verhältnisse zwischen den einzigen noch punktlosen Teams der Liga schienen frühzeitig geklärt. Weil aber die SKV in der Folge zu viele Bälle zu schnell in die Tiefe spielte und verlor, kam der Turn- und Rasensportverein nun besser ins Spiel und übernahm die Kontrolle. Die Gastgeber hatten Glück, dass Onur Vural einen Freistoß 18 Meter vor dem Tor aus zentraler Position an die Latte setzte (32.). Geburtstagskind Marijo Milcic im Rutesheimer Tor hätte keine Chance gehabt. Und auch als Firat Doganay aus kurzer Distanz frei zum Kopfball kam, aber nur das Außennetz traf, sah die SKV-Defensive nicht wirklich sattelfest aus (35.).

Drei Minuten vor der Pause ist der Hattrick perfekt

Aber die Heimmannschaft hatte ja Gianluca Crepaldi. Und der musste noch etwas vollenden. Christopher Baake verlängerte einen Ball per Kopf, der Stürmer legte sich das Ding zurecht und traf gefühlvoll rechts oben ins Eck (42.). Der Hattrick war perfekt. Dabei stand der Einsatz des 26-Jährigen unter der Woche noch auf der Kippe. Wegen einer Prellung am Mittelfuß absolvierte er nicht das Mannschaftstraining, begnügte sich am Donnerstag mit kurzen Sprints. „Das hat ihm sichtlich gut getan“, sagte der Trainer Rolf Kramer, „er hat einen Schritt nach vorne gemacht.“ Dieses dritte Tor aus dem Nichts hatte die gleichen Auswirkungen wie der schnelle Treffer zu Beginn. Und ehe sich Untermünkheim überhaupt geschüttelt hatte, folgte der endgültige K.o. Tobias Gebbert spielte Steffen Hertenstein frei – 4:0 (43.). Anstatt in eine zweite Hälfte zu gehen, in der noch alles möglich gewesen wäre, lag der Tura nun aussichtslos hinten.

Die SKV tat nicht mehr als nötig. Was Kramer sichtlich missfiel. Lautstark forderte er mehr Ernsthaftigkeit. Nur zwei Minuten später spielte Axel Weeber den Ball in die Tiefe, Christopher Baake setzte sich im Laufduell durch, umkurvte leicht und locker Yannick Weiß und suchte sich anschließend die Ecke zum 5:0 aus (61.). Zumindest in dieser Szene schien es so, als hätte der Spielführer trotz der gnadenlosen Hitze doch ein bisschen Spaß.

SKV Rutesheim: Milcic, Vaihinger, Haug, Wemmer, J. Schneider (61. Salopek), Elfadli, Weiß (66. Sideris), Gebbert (46. Weeber), Crepaldi (58. Zeitvogel), Hertenstein, Baake.