Nach dem 3:3 gegen Landesliga-Schlusslicht SV Leingarten benötigt der TSV Münchingen eine deutliche Steigerung, um bei der SKV Rutesheim bestehen zu können. Die Gastgeber haben in zwei Partien zuhause noch keinen Punkt geholt

Leonberg - Das Altkreisquartett lässt sich derzeit nicht auseinanderdividieren. Die vier Mannschaften reihen sich in der Tabelle schön hintereinander auf. Dumm nur, dass sie en bloc weiter in die untere Hälfte abgerutscht sind.

 

SKV Rutesheim (11.) – Münchingen (12.) Schadenfreude ist nicht die Sache von Rutesheims Trainer Rolf Kramer. Als Beobachter des Münchinger 3:3 gegen Schlusslicht Leingarten hätte er durchaus Grund dazu gehabt. Sein Gemütszustand geht in Richtung Mitgefühl. „Solche Tage gibt es nun mal“, sagte Kramer. Und im Hinblick auf die Partie an diesem Freitagabend (19 Uhr): „Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass Münchingen zweimal das Gleiche abliefert.“ Davon geht auch sein Kollege Dietmar Seethaler aus. „Ich hoffe, dass sie es besser machen. Denn Rutesheim hat eine ganz andere Qualität als Leingarten.“

Die hat die Mannschaft vor allen Dingen auswärts an den Tag gelegt. In den vier Partien auf fremdem Platz ist die SKV immer noch ungeschlagen, hatte dabei aber auch ein bisschen Glück mit späten Toren in Ilshofen und zuletzt in Schluchtern. In den beiden Heimspielen setzte es zwei Niederlagen. Insbesondere die gegen 07 Ludwigsburg bewertet Kramer als unnötig. Unter dem Strich stehen auf jeden Fall zu wenige Punkte. Die Entwicklung insgesamt ist dennoch positiv, findet der Übungsleiter. Die Spieler aus den eigenen Reihen wie Joshua und Raphael Scheider oder Marius Epple hätten einen großen Schritt nach vorne gemacht. Dazu kommen Neuzugänge wie Benjamin Schiffner und Maik Bauer, die die Mannschaft bereichern würden. Der Kader ist bis auf Uwe Eberhard komplett. Steffen Hertenstein und Augustnol Bohn mussten krankheitsbedingt im Training pausieren.

Die ausführliche Analyse in Münchingen hat ergeben: Die Mannschaft legt sich die Eier selbst ins Nest. Seethaler: „Sieben von unseren zehn Gegentoren haben wir nach individuellen Fehlern quasi selbst gemacht.“ Wird diese Quote minimiert, dann wird es auch wieder bessere Ergebnisse geben, glaubt der Übungsleiter. Nach dem 3:3 gegen Leingarten nimmt er sich selbst von der Kritik nicht aus. „Mit der Auswechslung von Fabio Ancona wollte ich ein Zeichen setzen – eine Entscheidung, die ich hinterher bereut habe.“ In Rutesheim wird Ancona wieder zusammen mit Michael Koch die Mittelfeldzentrale besetzen. Rechts hinten könnte Nico Antl zum Zug kommen. Francesco Di Clemente rückt dann eins nach vorne, um dem schnellen Maik Bauer das Leben schwer zu machen.

TSV Eltingen (13.) – FC Marbach (15.) Dass die Partie gegen den FC Marbach (Sonntag, 15.30 Uhr) ein Kellerduell werden würde, damit hat an der Bruckenbachstraße keiner gerechnet – vor allen Dingen das Eltinger Lager nicht. Trainer Karl-Heinz Fuhrmann sieht den Grund unter anderem in der krankheits- und berufsbedingten ungenügenden Trainingsbeteiligung. Zuletzt standen ihm teilweise nur zehn bis zwölf Feldspieler zur Verfügung.

Die zentrale Position im Mittelfeld wurde zum Problemfall. Beim 1:4 in Kornwestheim beispielsweise lief notgedrungen Erdi Kocaoglu von Beginn an auf, obwohl der zuvor nicht trainieren konnte. Die Lage hat sich in dieser Woche etwas entspannt. Alexander Mörk und Kocaoglu bestritten alle angesetzten Übungseinheiten, zudem hat sich auch Stürmer Gianluca Crepaldi nach seiner Krankheit wieder zurückgemeldet. Nach seiner Roten Karte in Kornwestheim fehlt nun jedoch Timo Seiler in der Innenverteidigung. Den Posten neben Joshua Trefz wird deshalb Kapitän Oliver Neser übernehmen. Dass der Gegner aus Marbach mit nur einem Punkt noch viel schlechter dasteht, interessiert Karl-Heinz Fuhrmann wenig: „Die hatten ja auch nicht so hohe Ansprüche wie wir. Wir müssen jetzt schauen, dass wir wieder in die Spur kommen.“

Heimerdingen (10.) – Vikt. Backnang (6.) Hinter dem SV Kornwestheim steht der TSV Heimerdingen mit zwei Siegen und einem Unentschieden in der Heimtabelle auf Rang zwei. Im Gegensatz zur vergangenen Saison schafft es das Team von Trainer Andreas Broß bislang, das eigene Spiel durchzudrücken und dabei trotzdem bei Kontern nicht anfällig zu sein. Die Mannschaft findet sich – muss aber nun schon wieder auseinandergerissen werden. Harun Sever fällt mit einer Muskelverletzung auf unbestimmte Zeit aus. Dazu ist fraglich, ob Fabian Ruf zur Verfügung steht. Der Beruf geht vor. Dinge, mit denen der Übungsleiter leben muss und kann. Ärger kommt bei ihm jedoch beim Strafmaß für Lukas Emmrich hoch. Der Torspieler war in Ilshofen nach einer Notbremse vom Platz geflogen und wurde mit einer sechswöchigen Sperre belegt. „Das ist für mich unverständlich. Rot ist in Ordnung. Das war aber eine normale Situation für einen Torhüter außerhalb des Strafraumes. Da würde ich zwei Wochen für angemessen halten“, sagt Broß. Der Verein hat gegen das Urteil Einspruch eingelegt und wartet nun auf Antwort aus Stuttgart.