Weiter nach unten geht es in der Hierarchie der Spielklassen nicht mehr. In elf beziehungsweise zwölf Spieltagen steht fest, wer als Meister den Sprung in die A-Liga schafft.

Leonberg - Während die Kreisliga B 4 mit noch acht theoretisch beteiligten Teams Hochspannung im Aufstiegskampf verspricht, gibt die B 6 den Kritikern der vor der Saison abgeschafften Kreisliga C neue Nahrung. In keiner der drei B-Ligen mit Altkreisbeteiligung ist die unterschiedliche Mannschaftsstärke so offensichtlich. Der Tabellenführer TSC Kornwestheim hat 83 Tore in 14 Spielen erzielt, das Schlusslicht International Kornwestheim ist noch ohne Punkt und hat in der selben Anzahl an Partien den Ball 131 mal (im Schnitt neunmal pro Spiel) aus dem Netz holen müssen. In der B 5 bahnt sich der erwartete Zweikampf zwischen den TSF Ditzingen und dem FC Gehenbühl an, die GSV Hemmingen ist Außenseiter. In allen B-Ligen gibt es keine Absteiger, der Meister steigt direkt auf, der Zweite geht in die Relegation.

 

Kreisliga B 4

Mit acht Mannschaften, die noch eine theoretische Chance haben, verspricht diese Liga viel Spannung im Aufstiegskampf. Den achtplatzierten TSV Weissach trennen nur acht Punkte vom Spitzenreiter TSV Merklingen II. Das Team von Trainer Thorsten Vollmer spielte eine, nicht unbedingt erwartet, starke Hinrunde. „Klar wollen wir Platz eins halten. Aber wenn das nicht klappt, ist es auch kein Misserfolg. Die Runde läuft bisher super, und wir konkurrieren mit ersten Mannschaften, die teilweise A-Liga-Erfahrung haben“, sagt Abteilungsleiter Horst Breitling, der die kontinuierliche Arbeit und die gute Mischung des Teams lobt.

Eine kleine Vorentscheidung verpasste die SpVgg Mönsheim am vergangenen Sonntag, als der Tabellenzweite trotz mehrerer guter Torchancen Malmsheim mit 0:2 unterlag. Die mit einem Torverhältnis von +44 mit Abstand stärkste Offensive und Defensive der Liga trifft am Sonntag (15 Uhr) auf die SGM Münklingen/Hausen.

Der TSV Malmsheim wahrte somit seine Aufstiegschancen und hat bei einem weniger absolvierten Spiel fünf Punkte Rückstand auf Rang zwei. Der vor der Saison von vielen Trainern zum Favoriten erklärte Tabellenfünfte ist am Sonntag (13.15 Uhr) bei der SpVgg Warmbronn II zu Gast.

Auch die SpVgg Weil der Stadt hat ihre Hausaufgaben im Nachholspiel erledigt (4:2 beim SV Gebersheim II) und ist bei drei Punkten Rückstand auf Platz zwei auf Rang drei vorgerückt. Am Sonntag (15 Uhr) ist die TSG Leonberg, die nur einen Punkt weniger auf dem Konto hat, zum Topspiel zu Gast. Der Verlierer erleidet bei dann sechs beziehungsweise sieben Punkten Rückstand auf Platz zwei einen herben Rückschlag. Die TSG setzt neben der neuen Nummer eins im Tor, Baris Kilic (kam vom TSV Flacht), auf drei weitere Neuzugänge: Oliver Muz (TSV Höfingen), Evangelos Kachrimanidis (SV Perouse) und Florian Feucht (Trier). Abteilungsleiter Fabio Falcone misst dem Spiel in Weil der Stadt eine wichtige Bedeutung zu: „Ein guter Start bringt Schwung. Wenn wir so knapp davor stehen, wollen wir Platz zwei angreifen. Das wird bei einer Niederlage schwer.“

Auch der KSV Renningen, der SV Friolzheim und der TSV Weissach könnten mit einer Siegesserie noch ein Wörtchen um die ersten beiden Plätze mitreden.

Kreisliga B 5

Drei erste Mannschaften gibt es in dieser Liga, und eben jene drei werden die Aufstiegsplätze unter sich ausmachen.

Die beste Ausgangslage haben die TSF Ditzingen inne, die mit zwei Punkten Vorsprung auf Platz eins stehen. In der Hinrunde ging das Team von Trainer Gianni Bellarosa nur einmal nicht als Sieger vom Platz – ausgerechnet beim 0:1 gegen den ärgsten Verfolger FC Gehenbühl. Die drei Neuzugänge Veli Celik, Mete Kara (beide TSV Bernhausen) und Leonardo Principe (FC Feuerbach) sollen den Ausfall von Marwan Salhab (Bänderriss) und das Karriereende von Halil Medik kompensieren. „Wir sehen uns auf einem Niveau mit Gehenbühl aber die Konstanz spricht für uns. Wir wollen den ersten Platz verteidigen“, sagt Abteilungsleiter Raffaele Semeraro.

Der FC Gehenbühl geht mit viel Selbstvertrauen in die letzten elf Spiele. „Wir haben es selbst in der Hand Meister zu werden. Unser klares Ziel ist es, alle verbleibenden Spiele zu gewinnen“, sagt Trainer Kosta Ioakimidis. Dafür gilt es, Ausrutscher wie gegen die KSG Gerlingen II und die Spvgg Weil der Stadt II zu vermeiden. Dann käme es am letzten Spieltag zum Aufstiegsendspiel gegen Ditzingen. „Wir haben sie in der Hinrunde geschlagen, warum soll uns das zu Hause nicht auch gelingen“, so Ioakimidis, der dem Auftakt beim TSC Kornwestheim II (Sonntag, 12.45 Uhr) nach einer gelungenen Vorbereitung optimistisch entgegen blickt. Am Kader gab es keine Veränderungen, außerdem sind alle in der Hinrunde eingesetzten Spieler fit.

In Anbetracht von sieben Punkten Rückstand auf Platz zwei und den konstant guten Auftritten des Spitzenduos hat die GSV Hemmingen nur noch Außenseiterchancen auf einen der beiden vorderen Ränge. „Mit viel Glück können wir noch ein Wörtchen mitreden. Aber auch wenn wir Dritter bleiben, ist es ein Erfolg für uns“, erklärt Trainer Andreas Hellmich die Ziele für die Rückrunde. Am Sonntag geht es gegen Türk Gücü Möglingen II (15 Uhr), dann sind auch die im vergangenen Jahr lange verletzten Christian Scherr und Cihan Bayram wieder mit von der Partie. Seit Februar hat Mario Gieroth mit Unterstützung von Georg Wolf die Abteilungsleitung übernommen, am Kader gibt es keine Veränderungen.

Kreisliga B 6

Die Altkreisvertreter schauen sich in dieser Liga das Aufstiegsrennen eher aus der Ferne an. Das liegt auch daran, dass mit der SVGG Hirschlanden-Schöckingen und Enosis Leonberg nur zwei erste Mannschaften aus dem Altkreis in der Spielklasse vertreten sind.

Mit zwölf Siegen souverän an der Spitze steht der TSC Kornwestheim. Nach der 1:7-Klatsche beim TSV Schwieberdingen II am zweiten Spieltag spielte sich das Team in einen Rausch. Nur Hirschlanden schaffte es dann noch, dem Spitzenreiter Punkte abzunehmen. Die zahlreichen und hochkarätigen vor der Saison getätigten Transfers scheinen sich bezahlt zu machen. Auch im Winter wurde mit vier Neuzugängen fleißig am Kader gebastelt, unter anderem kamen zwei Spieler vom SC Stammheim.Vor allem die Offensive, die rund sechs Tore pro Spiel erzielt, gilt als Prunkstück. Die Revanche zum Auftakt gegen Schwieberdingen soll der Startschuss für eine ähnlich erfolgreiche restliche Rückrunde werden.

Wie in den vergangenen Jahren verhinderte die fehlende Konstanz mögliche Aufstiegschancen der SVGG Hirschlanden-Schöckingen. Spitzenleistungen wie dem 1:1 beim TSC Kornwestheim folgen immer wieder Pleiten wie das 1:2 gegen den TSV Korntal II. In Anbetracht von drei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz ist eigentlich noch alles möglich, doch Trainer Stephan Güttler geht wenig optimistisch in die zweite Saisonhälfte: „Die Vorbereitung war alles andere als ideal, wir mussten einige Trainingseinheiten und Testspiele absagen. Wir wollen oben dran bleiben, aber die Einstellung stimmt nicht, es sind andere Dinge wichtiger, als ins Training zu kommen.“ Dieses Vorhaben erschwert die personelle Situation. In Matthias Winker, Roul Austen (beide Muskelverletzungen), Luca Cianci (Außenbandriss) und dem weiterhin verletzten Tim Hecker (Kreuzbandriss) fallen mehrere Leistungsträger noch eine Weile aus. Als Vorteil könnte sich das machbare Auftaktprogramm erweisen, zunächst tritt die SVGG am Sonntag (15 Uhr) beim TSV Münchingen III an.

Gravierende tabellarische Änderungen sind bei Enosis Leonberg im weiteren Saisonverlauf nicht zu erwarten. Das Team steht auf Platz neun, kann sich am Sonntag (15 Uhr) gegen Schlusslicht FCI Kornwestheim aber noch verbessern.