Genügend Chancen, aber nichts Zählbares: Durch das 0:3 gegen die SpVgg Ludwigsburg muss die Mannschaft von Trainer Karl-Heinz Fuhrmann die Spitzenposition in der Landesliga abgeben.

Leonberg - Erst ein torloses Unentschieden bei der TSG Backnang und nun das 0:3 gegen die SpVgg 07 Ludwigsburg auf eigenem Platz: der Start nach der Winterpause ist für den TSV Eltingen daneben gegangen. Dabei hatte sich der bisherige Tabellenführer im Duell gegen den Traditionsclub besonders viel vorgenommen. Zum einen feierte man die Premiere in dem neu benannten Lewa-Sportpark – die Leonberger Firma hat ein auf vier Jahre laufendes Namenspatronat übernommen –, zum anderen hätte mit einem Sieg der Konkurrent im Rennen um einen der Spitzenplätze vorentscheidend abgeschüttelt werden können. Die Gastgeber begannen druckvoll. Sascha Häcker scheiterte mit einem Schuss an 07-Schlussmann Mario Frey, danach verfehlte der Stürmer jeweils per Kopf zweimal das Ludwigsburger Tor (4., 9.).

 

Die kalte Dusche folgte auf dem Fuß. Mit dem ersten ernst zu nehmenden Angriff ging das Team von Trainer Detlef Olaidotter auch gleich in Führung. Auf Pass von Domenico Russo tauchte Brian Hofmann frei vor Julian Bär auf und vollstreckte eiskalt. Mit ihren schnell vorgetragenen Kontern und Pässen in die Schnittstelle der Abwehr brachten die Gäste die TSV-Abwehr immer wieder in Bedrängnis. Als Oliver Neser dann auch noch in der Vorwärtsbewegung verlor, tauchte Michael Jundt frei vor Julian Bär auf, der mit einer Fußabwehr reaktionsschnell Schlimmeres verhinderte. Eltingen hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, Zählbares sprang jedoch nicht heraus. Ein Kopfball von Tobias Kutz landete auf der Oberkante der Latte. Häcker ging im Strafraum zu Boden, ein Pfiff blieb jedoch aus. Im zweiten Durchgang hatte der TSV noch mehr Spielanteile und Pech im Abschluss. Ein Häcker-Schuss prallte von der Unterkante der Latte ins Feld zurück (53.), ein Freistoß von Erdi Kocaoglu landete am Innenpfosten. Den Nachschuss schob der überraschte Kutz in die Arme von Mario Frey (60.).

Die SpVgg Ludwigsburg verlegte sich notgedrungen auf das Konterspiel und hatte damit Erfolg. Neun Minuten vor Schluss lief Niko Grellmann gegen die aufgerückten Gastgeber von der Mittellinie auf Julian Bär zu und legte den Ball an ihm vorbei. Jundt hatte dann keine Mühe, ins leere Tor zu schießen. Die endgültige Entscheidung besorgte Domenico Russo erneut auf Pass von Grellmann (86.).

Die Gastgeber hatten zu diesem Zeitpunkt schon längst den Unparteiischen zum Sündenbock erkoren. Alleine drei gelbe Karten kassierten sie wegen Meckerns, Timo Seiler sah nach einem Frustfoul an der Seitenlinie Gelb-rot (87.). In der Nachspielzeit wurde schließlich auch noch der Trainer Karl-Heinz Fuhrmann hinter die Bande verwiesen. „Von der ersten bis zur letzten Minute hat er gegen uns gepfiffen. So etwas habe ich in meiner Trainerlaufbahn noch nicht erlebt“, schimpfte der Übungsleiter. Zugleich räumte er aber ein: „Wir haben natürlich auch zwei ganz grobe Fehler bei den ersten beiden Gegentoren gemacht und selbst versäumt, einen Treffer zum rechten Zeitpunkt zu erzielen.“ TSV Eltingen: Bär, Mörk, Kutz, Neser, Heinemann, Bozkurt, Seiler, Feigl, Kocaoglu (88. Jakob), D’Elia (88. Gärttner).