Der Tabellenzweite der Landesliga entscheidet das Derby gegen den TSV Heimerdingen vor 250 Zuschauern für sich. Die Elf von Trainer Rolf Kramer spielt in der zweiten Hälfte in Überzahl, kann aber kein Kapital daraus schlagen.

Rutesheim - In den Nachbarschaftsduellen zwischen der SKV Rutesheim und dem TSV Heimerdingen ist immer etwas geboten. In den vergangenen vier Aufeinandertreffen fielen 19 Treffer. Wenn noch ein Beweis hätte angeführt werden müssen, dass diese Derbys immer für Tore gut sind, dann war der schnell erbracht. Eine Minute und 26 Sekunden dauerte es, da musste TSV-Schlussmann Lawrence Croft, der diesmal für den jungen Lukas Emmrich zum Zuge kam, bereits hinter sich greifen. Ein Ball segelte ins Zentrum, eigentlich war alles klar. Berndt Schneider hatte die Kugel schon und legte sie Steffen Hertenstein unglücklicherweise gleich wieder vor. Der Torjäger ließ sich nicht zweimal bitten und schloss überlegt aus 16 Metern ab – 1:0. Die Serie des Stürmers geht weiter, er erzielte bereits seinen 13. Treffer.

 

So wie vor einer knappen Woche im Heimspiel gegen den TSV Münchingen passte bei den Gästen zunächst nicht viel zusammen. Und Trainer Andreas Broß wird sich schon bald gefragt haben, was ihn bei den Änderungen in der Startelf geritten hat. Nachdem schon der in die Anfangsformation gerutschte Berndt Schneider so haarsträubend gepatzt hatte, tat es ihm Torspieler Croft gleich. Rutesheims Stamatis Sideris hielt aus 35 Metern einfach mal drauf. Der Ball kam zentral, Croft stand höchstens zwei Meter vor dem Tor – und ließ das Spielgerät über seinen Fäusten zum 2:0 einschlagen (21.).

Es deutete vieles auf einen ganz bitteren Abend für Heimerdingen hin. Angesichts der scheinbar so mühelos herausgespielten Führung wurden die Gastgeber aber sorglos. Zu sorglos. Schneider flankte, Emanuele Di Natale stand am Elfmeterpunkt völlig frei und bedankte sich mit dem Anschlusstreffer (23.).

Die Gäste waren plötzlich wieder im Spiel, ohne dass sie dafür all zu viel konnten. Dennoch hätten sie zur Pause deutlicher zurückliegen müssen, denn SKV-Kapitän Christopher Baake vergab einmal nach Flanke von Alexander Wellert per Fuß (18.) und dann auf Zuspiel von Marcel Schreiber per Kopf (35.) aus aussichtsreichen Positionen.

Doch die Begegnung blieb bis zum Schluss offen. Und das, obwohl die Gäste von der 48. Minute an nach gelb-roter Karte wegen wiederholten Foulspiels gegen Volkan Demirci in Unterzahl weitermachen mussten. So wie auf der einen Seite Sideris mit einem Pfostenschuss (55.) und Schreiber (60.) die Vorentscheidung verpassten, so hatten auch die Heimerdinger durch Murat Öztürk und Daniel Riffert mit Distanzschüssen ihre Möglichkeiten. Tore, und das ist ungewöhnlich für dieses Duell, fielen aber auf beiden Seiten nicht mehr. In Rutesheim stört das nicht weiter. Nach dem sechsten Dreier in Folge beendet die Mannschaft die Hinrunde trotz durchwachsenen Starts als Tabellenzweiter.

SKV Rutesheim: Rienhoff, Schwenker, Salopek, Wellert, J. Schneider (58. Epple), Schreiber, Baake (80. Gebbert), Liedtke, Bauer, Sideris, Hertenstein (72. R. Schneider).

TSV Heimerdingen: Croft, Schneider, Schlichting, Demirci, Todten, Sancaktaroglu (82. Lubenskiy), Di Natale (68. Sever), Riffert, Rampp (63. Frey), Pribyl, Öztürk.