Gesang, Comedy, Klamauk – die Chorvereinigung präsentiert sich in der Stadthalle.

Weil der Stadt - Experimentierfreudig und ideenreich ist sie, die Chorvereinigung Weil der Stadt rund um Kai Müller. Mit dem Programm „TV Nonstop“ von Thorsten Böhner haben die Sänger ihr Publikum in der Stadthalle begeistert.

 

Das aktuelle Projekt ist eine wahre Herausforderung für die Teilnehmer, fordert es nicht nur stimmliche, sondern auch schauspielerische und komödiantische Leistungen. Unter der Regie der choreigenen Theaterpädagogin, Sigrid Vaas, zeigen die Sänger ganz neue Facetten.

Mitten hinein ins Wohnzimmer von Jutta und Gregor (Ursula Miksch, Ulrike Hartmann, Elmar Freitag) nimmt die Chorvereinigung seine Besucher. Mit großer Leidenschaft sieht man Jutta vor dem Fernseher sitzen. Ob Soaps, Krimis, Musikshows, Actionfilme, Kuppelshows oder Werbespots – gebannt schaut sie sich alles an, was das TV-Programm zu bieten hat. Gregor hingegen hat ganz andere Pläne. Er ist der heimwerkelnde Ehemann. Mit dem Aufbau eines neuen Ehebettes versucht er, das Leben, explizit das Eheleben, in eine ganz andere Richtung zu lenken. Fernab der medialen Welt. Hin zum sinnlichen, Greifbaren – hin zum wahren Leben eben. Doch kann er seine Holde nicht von seinen Fähigkeiten überzeugen – weder als Heimwerker, noch als Mann. Das TV-Programm ist für Jutta einfach Nummer eins.

Lustig und manchmal pietätlos

So ist der Abend geprägt von Gesangseinlagen, Schauspielstücken, Werbeblöcken und Satire. Populäre TV-Genres, in die Mangel genommen und durch den Kakao gezogen. Teilweise subtil, ab und an makaber und auch kindlich verspielt ist sie, die Präsentation. Nicht nur die Sänger sind in das Spiel involviert. Auch der Chorleiter Kai Müller selbst ist multifunktional unterwegs. Begleitet er die Vorführung doch am Flügel, dirigiert seine Gesangsschar und bringt sich ins Comedy Programm mit ein.

Die Requisiten sind den einzelnen Sketchen angepasst. So kommen rund um das Thema Krimi beispielsweise übergroße, aufblasbare Spielzeugwaffen zum Einsatz. Beim Comedy-Block „Ein Fall für Dr. Megadeath“ muss der sensible Zuschauer stark sein. Ist die Spaßeinlage für den einen oder anderen durchaus pietätlos. Doch es ist eben diese Mischung aus Comedy, Satire und Klamauk, die sich Themen auf ganz unterschiedlichste Weise nähern kann und wohl auch darf. Die Chorvereinigung ist hier durchaus auch hinweisgebend unterwegs. Lenkt Aufmerksamkeit auf die verschiedensten Themen und die Herangehensweise unterschiedlicher Formate.

Unter dem Titel „Nette Begegnung“ findet eine wirklich nette Begegnung zwischen den Sängern und dem Publikum statt. Die Mitglieder der Chorvereinigung schlendern nach der Pause und zum Start in den zweiten Block freundlich lächelnd und überaus einladend mit „Hallo Hallo – wie geht’s, wie steht’s?“ durch die Zuschauerreihen.

Spaß, Freude und Leidenschaft

Das Programm ist ein vielseitiges. Lieder und Songs, wie beispielsweise „Moviestar“, „Uptown Funk“, „Skyfall“, „Kriminal Tango“ und „You never walk alone“, werden vorgetragen. Die Sketche dazwischen sind spielerisch, satirisch, spitz, unterhaltsam.

Ob singend oder spielend – die Chorvereinigung Weil der Stadt zeigt mit ihren Präsentationen immer wieder aufs Neue, dass sie Spaß und Freude an ihrer Leidenschaft haben. Ihre Vorträge sind stets geprägt von Ideen- und Abwechslungsreichtum. Jede Aufführung steht klar und fest für sich. Auch die gelebte Gemeinschaft des Chores ist sichtbar wie auch spürbar und etwas, was auf das Publikum überschwappt.