Deutschlandweit steckt diese Bauweise noch in den Anfängen.

Leonberg - Der 100. Kreisverkehr in Betonbauweise in Deutschland ist der an der Kreuzung der Rutesheimer Straße mit der Gebersheimer Straße. Das hat der Böblinger Landrat Roland Bernhard am Montagnachmittag mit einem kleinen Festakt, bei dem ein symbolisches Band durchschnitten wurde, gewürdigt.

 

Am 23. April haben an der Kreuzung der beiden Straßen, die als Kreisstraßen eingestuft sind, die Arbeiten an dem Kreisverkehr begonnen. Am 20. September hatten die Autofahrer wieder freie Fahrt.

„Wenn wir etwas bauen, dann richtig“

Das Besondere an dem Kreisverkehr ist, dass er in Betonbauweise gestaltet wurde und nicht, wie häufig der Fall, mit einer Asphaltfahrbahn. Kreisverkehre aus Beton gibt es bundesweit nur 100, davon sind allein 20 im Landkreis Böblingen. „Wenn wir etwas bauen, dann richtig, auch wenn es etwas mehr kostet“, begründete der Landrat den Entschluss, den Kreisel aus Beton zu bauen, obwohl das etwa 15 Prozent teurer ist als in konventioneller Bauweise.

Das große Plus dieser Bauweise sei die mehr als doppelt so lange Lebensdauer von mindestens 40 Jahren, stellte Andreas Klein, der Leiter des Baureferats West im Regierungspräsidium Stuttgart, die Vorteile heraus. Klein war seinerzeit der Leiter des Straßenbauamtes des Landkreises, als 2008 in Herrenberg der erste Kreisverkehr in Betonbauweise errichtet wurde.

Landrat: „Eine tolle Idee“

Auf einen befestigten Unterbau kommt bei einem solchen Kreisel eine zehn Zentimeter dicke Asphaltschicht und darauf eine 28 Zentimeter dicke Schicht aus verdichtetem Beton. Diese Schicht hat winzige Luftporen, die sie widerstandfähig gegen Frost und Auftau-Salz machen. Zudem verschiebt sich der Beton nicht an besonders beanspruchten Stellen, wie es beim Asphalt oft im Sommer bei hohen Temperaturen der Fall ist. Stabilität geben diesem speziellen Beton die darin eingebauten Glasfasern, denn hier wird kein Stahl, wie im Beton sonst üblich, verwendet.

„Die Entscheidung, an dieser Kreuzung einen Kreisel anzulegen, war eine gute“, sagte der Landrat. Er verweis dabei auch auf die gute Zusammenarbeit mit der Stadt, weil sich sonst das Vorhaben wegen Grundstücksproblemen hinausgezögert hätte. Genutzt wurde die Gelegenheit auch, um die Rutesheimer Straße bis zum Krankenhaus zu sanieren und die Bushaltestellen barrierefrei zu gestalten.