Der TSV Eltingen hinkt nach dem Abstieg in die Bezirksliga seinen eigenen Ansprüchen hinterher. Die Mannschaft um Trainer Nikolaos Tokas ist Tabellensiebter – und will eigentlich um den Aufstieg spielen.

Leonberg - Den Abstieg aus der Landes- in die Bezirksliga haben die Basketballer des TSV Eltingen vergangene Saison nicht verhindern können. Das Ziel für die laufende Runde war für Spielertrainer Nikolaos Tokas damit klar: „Wir wollen eigentlich um den direkten Wiederaufstieg spielen. Eigentlich. Doch die Realität sieht anders aus. Eltingen ist nach acht Spielen und drei Niederlagen auf dem siebten Tabellenplatz – zudem wurde der Sieg gegen TuS Stuttgart II am runden Tisch aberkannt, weil der TSV einen nicht berechtigten Spieler eingesetzt hatte. Die drei Spitzenteams – TV Nellingen, TSB Schwäbisch Gmünd und MTV Stuttgart III – haben bei neun Spielen über zehn Punkte.

 

Und Nikolaos Tokas ist ziemlich ratlos. „Wir haben extrem viel Potenzial in der Mannschaft, die in der Landesliga mitspielen könnte, ich weiß nur nicht, wann wir es schaffen, es auszunutzen.“ Der jüngste Pokalsieg gegen den Landesliga-Vierten SG Schorndorf gibt ihm Recht. Doch der Bann ist noch nicht gebrochen. 14 Mann zählt der Kader. „Ich habe eine super Struktur, weil ich jede Position besetzen kann.“ Allerdings sei das Team zweigeteilt. Auf der einen Seite die jungen Spieler. Ihnen fehle die Basis, weil sie noch nicht lange dabei sind. „Sie sind trainingsfleißig, auf sie kann ich mich verlassen, doch die Verantwortung möchte ich ihnen noch nicht übertragen“, so Tokas.

Auf der anderen Seite die Erfahrenen wie Silvio Conley, Stefan Mukrasch, Behruz Abdolahi oder Nikolaos Tokas selbst. „Einige sind körperlich nicht richtig fit, weil sie nicht regelmäßig ins Training kommen“, bemängelt der 26-jährige Grieche deren Einstellung. „Wie soll ich eine vernünftige Einheit gestalten, wenn kaum Leute da sind?“ Zuletzt kam auch noch das Pech von Krankheit oder Verletzung hinzu. Top-Scorer Semir Gudzevic beispielsweise riss sich das Außenband am Knöchel. Chris Flätgen ist aus Zeitgründen nicht mehr dabei. Er trainiert eine Frauen-Mannschaft der BSG Vaihingen/Sachsenheim. Verstärkung bekommen die Eltinger jetzt zur Rückrunde. Florian Reichert absolvierte ein Auslandssemester und ist wieder zurück.

Nikolaos Tokas, der in Stuttgart Management studiert, ist seit Mitte der vergangenen Saison Spielertrainer. Diese Aufgabe hat er während seiner Verletzungspause übernommen. Nach dem Weggang von James Hayden war die Mannschaft erst einmal sich selbst überlassen. „Es gab weder eine Struktur noch eine Organisation. Ich habe versucht, eine Einheit zu formen, um den Klassenerhalt zu schafften“, so Tokas. Letzteres sollte ihm nicht gelingen.

Die Strukturlosigkeit reichte bis in die Vorbereitungsphase der laufenden Saison. „Manche gingen lieber ins Freibad.“ Der Coach stellte ein Ultimatum. Wer nicht ins Training kam, war für die Mannschaft nicht mehr relevant. Das zog. „Zwei Wochen lang lief es dann super, allerdings ist diese Zeit viel zu kurz, um vorne mitspielen zu können“, sagt Tokas. Der siebte Tabellenplatz entspricht nicht den Vorstellungen des Trainers. Er hofft, dass sich sein eigener Ehrgeiz auch noch auf die Spieler übertragen wird.