Der Leonberger hat 200 Geräte gestohlen. Sein Motiv ist weiterhin unklar, viele Fälle sind überhaupt nicht angezeigt worden. Die Polizei bittet Geschädigte, sich zu melden.

Altkreis - Altkreis - Fünf Monate lang hat ein Leonberger Autos aufgebrochen und dabei mehr als 200 elektronische Geräte erbeutet, darunter Navis, Handys und Laptops. Obwohl sich der Mann der Polizei bereits im Juni gestellt hat, bereitet der Fall den Beamten eine Menge Kopfzerbrechen. Denn weder Motiv noch die Herkunft aller Geräte ist bislang geklärt.

 

Was ist genau passiert? Zwischen Februar und Ende Juni hat der 41-Jährige „eine große Anzahl“ von Diebstählen aus Autos begangen, teilt die Polizei mit. Dabei war er in Leonberg, dem Teilort Warmbronn sowie den umliegenden Städten Ditzingen, Gerlingen, Renningen, Weil der Stadt, Rutesheim und der Gemeinde Weissach zu Gange. Nach diesen fünf Monaten stellte er sich der Polizei. Er räumte ein, in den vergangenen Monaten Diebstähle aus Fahrzeugen an den betreffenden Tatorten begangen zu haben. Daraufhin durchsuchte die Polizei seine Wohnung in Leonberg und fand dort etwa 200 elektronische Geräte. Laut Polizei beläuft sich der Gesamtwert der Gegenstände auf eine fünfstellige Summe. Ihn erwartet nun ein Verfahren wegen besonders schweren Diebstahls

Der Grund für die Diebstähle ist noch unklar

Warum der Mann die Autoaufbrüche und Diebstähle begangen hat, ist noch immer unklar. „Er hat bei der Vernehmung ausgesagt, er habe sie verkaufen wollen“, erklärt die Sprecherin des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, Yvonne Schächtele. Warum hat er sie dann aber nicht verkauft, sondern in seiner Wohnung gehortet? Ebenso sind die Hintergründe unklar, warum er sich letztlich der Polizei stellte.

Die Ermittlungen hat das Polizeirevier Leonberg übernommen. Die Beamten dort befassen sich indes mit dringenderen Fragen. „Wir wollen natürlich wissen, woher die Dinge stammen“, sagt Schächtele. Bislang sei es nur gelungen, 30 der rund 200 elektronischen Geräte dem jeweiligen Diebstahl zuzuordnen und den Geschädigten zurückzugeben. Zum einen sei die Auswertung der Vorfälle aus dem fraglichen Zeitraum aufwendig. Zum anderen sind wahrscheinlich nicht alle Diebstähle bei der Polizei angezeigt worden. „Vermutlich erstattete über die Hälfte der Personen, die von den Diebstählen betroffen waren, keine Anzeige bei der Polizei, eventuell weil sie annahmen, das Gerät verloren zu haben“, nennt die Polizeisprecherin einen möglichen Grund.

Betroffene sollten sich bei der Polizei melden

Das Polizeirevier Leonberg bittet deshalb Menschen, deren Fahrzeuge im angegebenen Zeitraum im Bereich der betroffenen Tatorte standen und aus denen Navis, Handys oder andere elektronische Geräte verschwanden, sich zu melden. Sie sollten Angaben zu Marke und Modell des Gegenstands sowie zum Tatzeitraum machen können. Soweit eine Seriennummer bekannt ist, sollte diese ebenfalls genannt werden. Aber auch, wer den Diebstahl bereits angezeigt hat, soll sich noch einmal mit dem Polizeirevier in Verbindung setzen. Dies beschleunige die Ermittlungen und die rechtmäßigen Besitzer könnten schneller ausfindig gemacht werden.