Das Angebot, die Waldmeisterstrecken in Warmbronn zu absolvieren, wird rege angenommen.

Leonberg - Nein, noch einmal will Alfred Thaler den Waldmeisterlauf in dieser Form nicht erleben. Leicht nachvollziehbar. Schließlich geht der Organisationschef des Warmbronner Laufspektakels davon aus, dass im kommenden Jahr wieder alles so sein wird wie vor Corona. Mit Start und Ziel im Stadion, mit Bambini- und Schülerläufen, mit Zuschauern, mit einer Siegerehrung und mit viel Trubel in und rund um die Staigwaldhalle. Das alles war in diesem Jahr nicht möglich. Und dennoch konnten sich Thaler und seine Helfer kaum retten vor Lob – zum einen, dass überhaupt so etwas wie ein Laufwettbewerb angeboten wurde, zum anderen, weil die Organisation angesichts der Vorgaben bestens funktionierte.

 

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Die Teilnehmer entschieden für sich, wann sie auf die entsprechende Strecke (20, 10, 5,5 Kilometer/7,5 Kilometer Walking) gehen. Und das in der Zeit zwischen dem 8. und 16. Mai. Das Angebot wurde überaus rege genutzt – zum Teil auch mehrfach. In den Ergebnislisten sind insgesamt 572 sogenannte Finisher festgehalten. Tatsächlich aber, eben wegen der Mehrfachstarter und weil nur das beste Ergebnis aufgeführt wird, haben insgesamt 756 Läufer und Walker die Ziellinie beziehungsweise den Zielbogen unterhalb der Staigwaldhalle passiert. Zusammengekommen sind dabei fast 7500 Kilometer.

Schnelle Zeiten am Schlusstag

Einige der Topläufer haben bis zum Schluss gewartet, ehe sie sich auf die Strecke machten. Wie zum Beispiel der Gerlinger Yassin Osman. Der von den Lesern dieser Zeitung gewählte Sportler des Jahres 2019 hat sich unter anderem schon in Gerlingen beim Solitudelauf oder beim Leonberger Citylauf in die Siegerliste eingetragen. Jetzt absolvierte er am letzten Tag die zehn Kilometer in 34:23 Minuten und unterbot damit die bis dahin bestehende Bestzeit von Alexander Korn (SpVgg Holzgerlingen LT/35:29) um über eine Minute.

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Auch Katrin Ochs machte am letzten Tag noch einmal ernst und avancierte in 1:17,53 Stunde über 20 Kilometer zur schnellsten Frau und Gesamtfünften über diese Distanz, die sie damit zum dritten Mal in der Laufwoche absolvierte. Dazu kamen auch noch vier Starts über zehn Kilometer. Die Athletin der LG Filder wurde mit insgesamt 100 gelaufenen Kilometern somit zur Warmbronner Ausdauerkönigin. Als Dauerwalker entpuppte sich Roland Müller-Fiedler. An acht der neun möglichen Tage hat er die 7,5 Kilometer heruntergespult. Die schnellste Zeit legte auch er am Schlusstag mit 1:02,58 Stunde hin.

Neue Streckenführung

Ein nicht unbedeutendes Puzzleteil wird von dem ungewöhnlichen Waldmeisterlauf im kommenden Jahr dann aber wohl doch erhalten bleiben: die neue Strecke. Sie sparte Magstadt aus und verlief in erster Linie nördlich vom Stadion im Leonberger Wald. Die Organisatoren sparen sich dadurch unter anderem mehrere Genehmigungsverfahren und 40 Streckenposten. Denn nach kurzem Durchschnaufen geht’s weiter. Alfred Thaler: „Nach dem Lauf ist vor dem Lauf.“