Die Gemeinschaftsriege scheitert im Aufstiegswettkampf zur 2. Bundesliga der Turner an der KTV Obere Lahn. Auch das K.o-Duell gegen KTT Oberhausen geht verloren.

Renningen - Die stärkste Saisonleistung der WTG Heckengäu hat im Aufstiegswettkampf zur 2. Bundesliga gegen die KTV Obere Lahn nicht gereicht. Die Gemeinschaftsriege verlor knapp und musste in Pfuhl dem Meister der 3. Liga Nord den Vortritt lassen. Auch die zweite Chance im K.o.-Turnen gegen KTT Oberhausen konnte die Mannschaft nicht nutzen. Der Nordzweite rückt wie Südmeister MTV Ludwigsburg nach oben auf. So schmerzhaft das Scheitern ist, WTG-Trainer Andreas Zeile attestierte seinem Team eine „starke Mannschaftsleistung ohne größere Fehler“ und stellte heraus, dass seine Turner eine „grandiose Saisonleistung“ erbracht hätten.

 

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Für die WTG begann der Wettkampf am Sprung, an dem sie gleich punktete. Niccolo Spiess turnte seinen schwierigen Kasamatsu ohne einen einzigen Schritt und holte damit gegen seinen Kontrahenten Karl Becker zwei Scorepunkte. Sein Bruder Lovis und Philipp Lutz taten es ihm gleich und brachten Zählbares ins Heimlager. Einzig Kapitän Nick Ackermann musste sich geschlagen geben und dabei drei Scrorepunkte an die Obere Lahn abgeben. Keine Überraschung, denn Ackermann trat gegen den Nationalturner Artur Davtyan aus Armenien an, der in diesem Jahr bei den Olympischen Spielen Bronze am Sprung gewonnen hat.

Zwischenzeitliche Führung mit sechs Punkten

Mit 8:3 ging es weiter an den Barren, an dem die WTG ihren Vorsprung auf 16:10 ausbaute. Lovis Spiess erzielte gegen Lukas Lippert drei Scorepunkte durch seine stabile Übung, bei der er lediglich bei seinem Doppelsaltoabgang einen kleinen Ausweichschritt machen musste. Gegen die weltmeisterschaftstaugliche Kür des zweiten KTV-Gastturners Andrey Likhovitskiy (Nationalturner und Olympiateilnehmer für Belarus) hatte Heckengäus Niccolo Spiess das Nachsehen. Im letzten Duell brachte Allrounder Philipp Lutz seinem Team dank fünf Zählern den Gerätesieg und verhalf zum Zwischenstand von 16:10.

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Nach zwei gewonnen Teilabschnitten konnte die WTG ab dem Reck keinen Gerätesieg mehr holen. Sie versuchte, den Vorsprung zu halten, was vor allem wegen der Leistungen der ausländischen Gastturner utopisch anmutete. Gemäß der Regularien darf pro Gerät zwar nur ein Turner ohne deutschen Pass antreten, jedoch nutzte die Obere Lahn diesen Passus für sich aus. Likhovitskiy brillierte am Königsgerät mit einer Übung, die er auch bei einem internationalen Wettkampf hätte zeigen können, was fünf Zähler einbrachte. Nur Philipp Lutz gelang es mit einer sehenswerten Leistung, die durch einen Doppelsalto mit einer Schraube beendet wurde, zu punkten.

Am Boden schmolz der Abstand zur Oberen Lahn auf nur noch einen Punkt zusammen. Die Gemeinschaftsriege versuchte Paroli zu bieten. Am Pauschenpferd gelang das aber nur noch Manú Tschur, der sich gegen Lukas Lippert mit vier Scorepunkten durchsetzen konnte. Jan Griesmeier hatte gegen Andrey Likhovitskiy keine Chance und kassierte fünf Zähler. An den Ringen ließ die KTV schließlich nichts mehr anbrennen und gewann mit 40:35.

K.o.-Duell an zwei Geräten

Der Aufstiegswettkampf war noch nicht vorüber. Weil der Zweitligist Turn-Team Schiltach seinen Rückzug angekündigt hatte, bekamen die WTG und KTT Oberhausen die Chance, im K.o.-Turnen an zwei Geräten um den dritten freien Platz zu kämpfen. An den Ringen lieferte der Oberhausener Michael Donsbach eine zweitligataugliche Kür ab, die durch einen gestreckten Doppelsalto rückwärts gekrönt war. Heckengäus Antwort in Form von Manú Tschur, der ebenfalls eine abzugsfreie Übung darbot, jedoch beim Abgang von der Schwierigkeit her nicht mithalten konnte, reichte nicht. Oberhausen hatte drei Scorepunkte.

Auch das zweite Duell entschieden die Nordrhein-Westfalen für sich. Philipp Lutz stürzte bei seinem hochwertigen Tkatchev-Flugelement. Doch auch ohne Sturz hätte es nicht gereicht. Das Team aus dem Ruhrgebiet setzte seinen holländischen WM-Teilnehmer Bram Verhofstad ein, der Lutz ohnehin keine Chance gelassen hätte.