Der Kauf des Volksbankgebäudes ist bereits unter Dach und Fach, am Bau des neuen Rathauses kann kein Ratsmitglied mehr rütteln. An der Tragweite dagegen schon: SPD und Freie Wähler möchten den geplanten Anbau mit einem Sitzungssaal noch einmal aufschieben. Die CDU schlägt außerdem vor, Wege für weitere Kostensenkungen zu suchen, zum Beispiel durch intelligente Raumkonzepte, „Arbeitsplatz-Sharing“, Energieeffizienz und dergleichen. Allein die Grünen, die von Anfang an gegen den Kauf des Gebäudes waren, stellen das Gesamtprojekt weiter infrage, „da es sich um ein sanierungsbedürftiges Gebäude handelt. Die Folgekosten werden uns noch sehr lange beschäftigen“, glaubt Monika Breitweg.
Lesen Sie hier: Aus zehn werden 13 Millionen Euro
Die mehr als 13 Millionen Euro teure Sporthalle spaltet weiterhin die Gemüter. Grüne, SPD, Frauen für Renningen und die FDP sprechen sich trotz der jüngsten Kostenschätzung weiter für eine Umsetzung aus. „Dass die Rankbachhalle in die Jahre gekommen ist und auf Sicht irgendwann einmal saniert werden muss, würde die Not der Schulen und Vereine noch deutlich vergrößern“, argumentiert Oliver Schmiedeberg (FDP). Die Freien Wähler möchten als einzige „das Sporthallenprojekt als Ganzes nochmals auf den Prüfstand stellen“, so Schautt. Man wolle dem Projekt zwar gerne zustimmen. Aber nur, „wenn wir uns die Halle trotz der nackten Zahlen verantwortungsvoll und ohne Finanz-Harakiri leisten können“.
Anträge sind die Ausnahme
Mit Anträgen halten sich die Fraktionen diesmal zurück, vor allem mit solchen, die zusätzliches Geld und Zeit beanspruchen. Beispielsweise möchte die SPD eine förderungsfähige Personalstelle für zwei Jahre einrichten, um ein Präventionsnetzwerk Kinderarmut zu schaffen. Kostenpunkt für ein Jahr: 20 000 Euro.
Die Frauen für Renningen fordern die Erfassung des Sanierungsbestandes der städtischen Gebäude noch in diesem Jahr, um die finanziellen Auswirkungen besser abschätzen zu können. Außerdem: Sollten die Jugend- und Schulsozialarbeiter feststellen, dass aufgrund der Pandemie die Probleme von Schülern signifikant zugenommen haben, „sollten wir kurzfristig personell aufstocken“, so Resi Berger-Bäuerle.
Zugleich gibt es mehrere Anregungen für Kosteneinsparungen: Die Grünen beantragen die Streichung der zusätzlichen Stelle im Gemeindevollzugsdienst für Geschwindigkeitsüberwachung. Und die CDU möchte überprüfen lassen, ob während der Sanierungsarbeiten an der Realschule ein Auszug der Schüler nicht sinnvoll wäre, um Synergieeffekte zu erzeugen und die Schüler besser zu schützen.