Das Renninger Mittelalterspektakel soll nur noch alle zwei Jahre stattfinden, 2021 wäre es das erste Mal nach langer Pause gewesen – coronabedingt weicht man nun doch auf eine alternative Veranstaltung aus.

Renningen - Es braucht Genehmigungen und Verträge mit Händlern und Geschäften, Sanitäranlagen und Bühnentechnik müssen organisiert und für Sicherheit muss gesorgt werden. Das sonst jährlich stattfindende Mittelalterspektakel in Renningen bedeutete für die Organisatoren vom Verein Freye Rittersleut zu Randingen auch eines: viel Arbeit. Deshalb hatte sich der Verein bereits 2019 dazu entschieden, den Markt nur noch alle zwei Jahre zu veranstalten. 2021 sollte es eigentlich wieder soweit sein – nun haben die Rittersleut aber doch eine alternative Veranstaltungsform angekündigt.

 

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Der Mittelaltermarkt in seiner üblichen Form wäre, angesichts des Aufkommens der Delta-Variante und eventueller Hygienemaßnahmen zu unsicher geworden. Stattdessen wird am eigentlichen Marktwochenende eine Hocketse stattfinden. So können die Besucher am Samstag, 4. September, von 11 bis 23 Uhr auf dem Bergwald-Gelände immerhin ein bisschen Mittelalterluft schnuppern.

Stattdessen eben Hocketse

„Für die Mitglieder ist es natürlich schade, dass der Markt dieses Jahr ausfällt“, erklärt der erste Vorstandsvorsitzende Tobias Wild. „Bei einer Hocketse waren aber die Hygienemaßnahmen einfacher zu stemmen.“ Denn das große Mittelalterspektakel wird von den Vereinsmitgliedern normalerweise ehrenamtlich organisiert, die Planung läuft in der Regel schon ein ganzes Jahr vorher an. Bei sich ständig ändernden Corona-Auflagen ist das kaum machbar. „Viele vermissen es“, sagt Tobias Wild. „Aber was wollen wir machen.“

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Ganz ausfallen lassen wollte der Verein die Festlichkeiten trotzdem nicht. Seit Beginn der Pandemie sei der Verein im Schlafmodus, berichtet Tobias Wild. Nicht nur Veranstaltungen in Renningen sind ausgefallen – auch Besuche als Schausteller auf anderen Märkten waren unmöglich. „Die Mitglieder haben sich auch lange nicht gesehen“, sagt er. „Wir mussten etwas machen.“ Die Idee einer kleineren Hocketse kam auf, die Stadt war schnell einverstanden.

Sommerferienprogramm findet statt

Die Hocketse wird direkt im Anschluss an das Sommerferienprogramm stattfinden, auf das der Verein trotz Pandemie nicht verzichten wollten. „Es melden sich immer immens viele Kinder“, sagt Tobias Wild. Beim Ferienprogramm auf dem Bergwald-Gelände können sich die Kinder im Bogenschießen, Schwertkampf oder Filzen üben. „Die freuen sich, wenn sie mal ein Schwert oder einen Bogen in die Hand nehmen dürfen“, weiß der Vorsitzende.

Das Sommerferienprogramm soll dann direkt in die Hocketse übergehen. Einige Angebote vom Vormittag bleiben auch später noch bestehen. Zusätzlich werden einige historische Zelte aufgebaut, ein Gaukler tritt auf, Met wird ausgeschenkt und ein befreundete Narrenzunft verkauft Kaffee und Kuchen. Laut Tobias Wild das Highlight des Tages: Das Spanferkel. Für musikalische Untermalung sorgt die Mittelalter-Gruppe „Des Geyers Schwarzer Haufen“.

Spektakel erst wieder 2023

An dem neuen Rhythmus will der Verein übrigens auch in den kommenden Jahren anhalten – das bedeutet, dass das nächste große Mittelalterspektakel in Renningen voraussichtlich erst 2023 vorgenommen wird. Einen Markt im kommenden Jahr wollen die Rittersleut nicht veranstalten, weil sie damit wahrscheinlich einem ähnlichen Angebot im Altkreis in die Quere kommen würden. Denn: In Weil der Stadt ist ein Mittelaltermarkt für 2022 in Planung. Damit dieser erst einmal Fuß fassen kann, wollen die Renninger ihm keine Konkurrenz machen.

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Dass auch die Weiler in die Mittelalterszene einsteigen, sind gute Nachrichten in diesen Zeiten – einige Schausteller würden angesichts der langen Corona-Pause gerade aufhören, erzählt Tobias Wild. „Wir hören insgesamt viel Negatives.“ Er hofft also umso mehr, dass nun der Nachwuchs nachrückt, auch bei den Freyen Rittersleut zu Randingen. „Wir freuen uns immer über Zuwachs.“