Martin Epple ist 1969 nach seiner Ausbildung in das Familienunternehmen eingestiegen, der gelernte Einzelhandelskaufmann hat seine Lehre in Stuttgart bei Feinkost Böhm absolviert. „Eigentlich wäre ich nach der Ausbildung gerne noch länger dortgeblieben“, gibt der Jubilar schmunzelnd zu, doch er wurde im heimischen Geschäft gebraucht. Denn „der Epple“, bis dahin im Haus hinter dem Dorfbrunnen zu finden, sollte umziehen und wachsen, um weiter bestehen zu können.
Lesen Sie aus unserem Angebot: Der Landmarkt bringt den Metzger zurück ins Dorf
Zu dieser Zeit lernte der Gebersheimer seine Frau Irmgard beim Tanzen kennen, gut ein Jahr später haben sie geheiratet. Irmgard Epple arbeitete ebenfalls im Markt mit: Um 5 aufstehen, in den Markt oder zum Großmarkt, dann bis abends im Geschäft. Da ist stets Zug dahinter, sonst lässt sich so ein Alltag nicht bewältigen. Aber diese Disziplin oder auch Hartnäckigkeit steckte auch in Epples Wirken in der Politik: Als seine Kinder klein waren, wurden sie von den Großeltern versorgt, Kindergärten gab es nicht. Nun, das hat sich, auch dank seiner Beharrlichkeit, geändert.
„Gebers Landmarkt“ läuft
Wenn Martin Epple auch ruhig und besonnen wirkt – die Trägheit im kommunalen Gefüge ärgert ihn bisweilen ziemlich. Aber auch dann setzt eher auf Diplomatie denn auf Donnerwetter.
Deshalb haben er und seine Frau auch unermüdlich für die Erhaltung des örtlichen Lebensmittelmarktes gekämpft, als der endlich gefundene Nachfolger plötzlich einen Rückzieher machte. „Aber uns war wichtig, dass die Nahversorgung für die Bürger nicht wegbricht“, erklärt der Jubilar, „was wäre denn, wenn wir keinen Lebensmittelladen mehr am Ort hätten?“
Die Epples setzten alles daran, eine Lösung zu finden. Seit 2018 heißt das Geschäft „Gebers Landmarkt“ und wird genossenschaftlich geführt. Und natürlich hilft der Jubilar mit, wenn Not am Mann ist.
Tanzen ist das Hobby von Martin und Irmgard Epple
Für Privates blieb im Hause Epple wenig Zeit, doch zum 60. Geburtstag hat Ehefrau Irmgard einen Tanz-Gutschein bekommen, für das gemeinsame Hobby, dass im Alltagsleben so sehr zu kurz gekommen ist. „Nach dem ersten Kurs sind wir dabeigeblieben und bis jetzt in drei Tanzkreisen aktiv“, das Paar lacht sich an, „tanzen hält uns körperlich und geistig fit.“ Und fit zu bleiben, ist beiden wichtig. Jeder Morgen wird mit Gymnastik begonnen, und tägliche lange Spaziergänge sind ein Muss. Seit elf Jahren sind sie oft mit den E-Bikes unterwegs, auch das Auto bleibt, wann immer möglich, in der Garage.
Zum runden Geburtstag fährt das Paar mit Kindern und Enkelkindern ein paar Tage in den Schwarzwald. Da wird Kraft getankt, denn ans Aufhören denkt der umtriebige Jubilar noch lange nicht.