Allerdings: Die Bürgeraktion behauptet, Maier habe damals eine Verbindung von Calw bis nach Renningen befürwortet. Dagegen verwehrt sich der ehemalige Landrat. „Es war immer nur von einer Nebenbahn bis Weil der Stadt die Rede.“ Und zwar von einer Nebenbahn entsprechend der Schönbuchbahn beispielsweise, der Strohgäu- oder der Ammertalbahn, die dazu dienen, abgelegene Gebiete mit einem Knotenpunkt zu verbinden. Die Hesse-Bahn nach Renningen zu führen, sei wegen des eingleisigen Streckenabschnitts absolut nicht sinnvoll.
Eine Absage muss er außerdem dem Wunsch der BAUS erteilen, als es um seine Unterstützung der Idee eines Metropolexpresses geht. Maier habe die Begrenztheit der S-Bahn schon damals erkannt, schreibt Hackl. „Folgerichtig wäre auch im zweiten Schritt nicht eine Express-S-Bahn die Lösung, die nur bis nach Zuffenhausen oder Feuerbach fährt, sondern ein Metropolexpress, der durch den Tiefbahnhof weiter in Richtung Tübingen geführt wird.“
BAUS hält an Metropolexpress fest
Für einen Metropolexpress seien die Fahrgastzahlen einfach zu gering, sagt Maier. 12 000 Reisende seien es täglich allein bei der Schönbuchbahn, auf der Strecke von Calw würden gerade mal 2000 erwartet. Zudem passe die Idee der Expressbahn nicht in den Kompromiss, der in Sachen Hesse-Bahn 2020 geschlossen wurde. Dieser besagt: Die Hesse-Bahn darf in der Hauptverkehrszeit nur bis nach Weil der Stadt fahren, um den Takt der S-Bahn nicht zu stören. Nur in den Randzeiten ist eine Weiterfahrt bis Renningen möglich. Das ist die Vorstufe. In einer späteren Phase könnte die S-Bahn bis Calw verlängert werden, wenn die Voraussetzungen dafür stimmen. „Insofern wäre auch die Bürgerinitiative gut beraten, den Spatz in der Hand der Taube auf dem Dach vorzuziehen“, so Maier.
Dem hält die BAUS entgegen, dass für die Schönbuchbahn ursprünglich auch nur 2500 Fahrgäste prognostiziert wurden, für die Hesse-Bahn 2300. In der Tat passe die Idee eines Metropolexpresses nicht in die genannte Kompromisslösung. „Aber man darf ja immer einen schlechten Kompromiss durch eine bessere Idee ablösen.“ Dem Ansinnen hat das Verkehrsministerium in einer Mitteilung vor Kurzem allerdings erneut eine Absage erteilt.