In der Handball-Württembergliga schlägt der SV Leonberg/Eltingen die SG Schozach-Bottwartal nach dürftiger Anfangsphase noch mit 31:24 (10:10).

Dieser Auftritt darf getrost als Befreiungsschlag gewertet werden. Nach vier Niederlagen in Folge hat der SV Leonberg/Eltingen mit dem 31:24 (10:10) gegen den bisherigen Tabellenzweiten SG Schozach-Bottwartal ein Zeichen gesetzt. Trotz aller personeller Probleme: Es geht noch.

 

Der SV-Trainer Chris Auer sprach von einem Mentalitätssieg. Festzumachen war das gleich an einer ganzen Reihe von Spielern. Als da wären: Max Schneider. Der Torhüter erwischte einen Sahnetag und hielt seine Mannschaft alleine mit elf Paraden im ersten Durchgang im Spiel. Oder Marius Hufnagel. Der kurzfristig reaktivierte Routinier (Auer: „In den letzten drei Wochen hat er zwei Einheiten mitgemacht“) kam nach 15 Minuten von der Bank und leitete maßgeblich die Wende ein. Seine Quote: vier Würfe, vier Treffer. Oder Philip Schückle. Vor allen Dingen im Zusammenspiel mit Hufnagel stellte er den Gegner am Kreis vor unlösbare Aufgaben. Oder Andreas Binder. Seit Wochen plagt er sich mit einer Fußverletzung herum, hängte sich dennoch voll rein und erzielte in der Schlussphase mit großer Willensleistung noch einmal ganz wichtige Tore. Oder Felix Wiederhöft. Nachdem er mit seinem ersten Siebenmeter gescheitert war, behielt er anschließend bei vier weiteren Versuchen die Nerven, verwandelte eiskalt und steuerte auch noch vier Treffer von Rechtsaußen bei.

Unter dem Strich ergab das einen völlig verdienten Heimsieg. Danach hatte es in den ersten Minuten allerdings überhaupt nicht ausgesehen. Die schlimmsten Befürchtungen wurden auf den Rängen geweckt, als die Gäste nach 15 Minuten schon mit 7:2 vorne lagen. Sollte es erneut eine deftige Packung wie im letzten Heimspiel beim 28:38 gegen den SV Fellbach geben? Der starke SG-Schlussmann Thomas Fink schien seinen Kasten vernagelt zu haben. Lars Neuffer, der wegen einer Bauchmuskelzerrung nur für Siebenmeter auf die Platte kam, Felix Wiederhöft und Christoph Hönig scheiterten nacheinander mit ihren Versuchen von der Freiwurflinie. Erst in der 12. Minute brach Neuffer, erneut mit einem Siebenmeter, den Bann zum 1:4.

Zur Pause gelingt erstmals der Ausgleich

Nach dieser unheilvollen ersten Viertelstunde war es dann jedoch am SV Leonberg/Eltingen, den Laden hinten dicht zu machen. Die Mannschaft nahm die Zuschauer mit, und das Publikum wiederum trieb das Team nach Kräften an. Nach rund 21 Minuten hatten die Gastgeber den Anschuss mit dem 6:7 durch Schückle wieder hergestellt, ließen sich auch vom erneuten 6:9-Rückstand nicht vom Kurs abbringen und gingen mit einem zunächst kaum für möglich gehaltenen 10:10 in die Pause.

Die Mannschaft nahm diesen Schwung auch nach dem Wechsel mit und setzte sich gleich mit 15:12 (39.) ab. Die SG Schozach-Bottwartal, die zwischen der 15. und 40. Minute lediglich sechs Tore erzielte, lief nun einem Rückstand hinterher, ohne wirkliche Aussicht, das Spiel noch einmal drehen zu können. Spätestens mit dem 25:20 (53.) war die Entscheidung gefallen. Chris Auer verneigte sich vor seiner Mannschaft: „Ich habe einen riesen Respekt, dass wir nach diesen ersten Minuten noch 31 Tore erzielt haben. Da merkt man, was der Kopf im Handball ausmacht.“

SV Leonberg/Eltingen: Schneider, Kellner, P. Wanner (2), Binder (6), Zimmermann (1), Wiederhöft (8/4), Hufnagel (4), D. Wanner, Neuffer (2/2), Hönig, Nonnenmacher (1), Fischer (2) Klatte, Schückle (5).