Deutsche Glasfaser und Vodafone bauen ein Glasfasernetz im Gewerbegebiet Schertlenswald in Rutesheim.

Rutesheim - Mit dem Glasfaserausbau im Rutesheimer Gewerbegebiet Schertlenswald sind die Deutsche Glasfaser und Vodafone jetzt gemeinsam gestartet. „Bis zu 81 Unternehmen in dem 40 Hektar großen Areal erhalten nun eine zukunftssichere Glasfaserinfrastruktur“, ist die Rutesheimer Bürgermeisterein Susanne Widmaier zufrieden.

 

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Ingrid Kloos von Deutsche Glasfaser und Tanja Marek von Vodafone Deutschland haben der Rathauschefin sowie dem Ersten Beigeordnete Martin Killinger und dem Stadtbaumeister Bernhard Dieterle-Bard das Vorhaben erläutert. Bis Ende des Jahres sollen die Bauarbeiten im Gewerbegebiet abgeschlossen sein. Diese nimmt die Firma Deutsche Glasfaser mit Sitz im nordrhein-westfälischen Borken im Auftrag von Vodafone vor.

Eigenwirtschaftlicher Ausbau

„Es freut uns, dass die Unternehmen das Glasfasernetz eigenwirtschaftlich ausbauen, denn in Zeiten von Corona ist das Geld bei den Kommunen knapp, weil viele Zusatzausgaben auf sie zugekommen sind“, sagt die Bürgermeisterin. „Dass der Ausbau in Kooperation über die Bühne geht und nur ein Graben notwendig ist, sehen wir als Stadt und die Bürger gern“, meint Susanne Widmaier. Es habe sich als richtig gezeigt, dass in der Vergangenheit bereits leere Rohre für zusätzliche Kabel zusammen mit den Leitungen verlegt wurden – in Neubaugebieten ist das sogar der Standard. Auch bei diesem Vorhaben werden Leitungen für Netze BW und die Telekom gleich mitverlegt.

„Das digitale Zeitalter startet nicht morgen, sondern hat heute schon begonnen“, sagt Ingrid Kloos, die Projektmanagerin bei Deutsche Glasfaser, und weist darauf hin, dass deutschlandweit schnellstmöglich Glasfasernetze gebaut werden müssen, um im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig zu bleiben.

Mehr als fünf Kilometer lange Trasse

„In Kooperation mit Vodafone realisieren wir nun mit einer mehr als fünf Kilometer langen Trasse diese Netzanschlüsse für viele Unternehmen in Rutesheim“, sagt Ingrid Kloos. Voll des Lobes ist die Projektmanagerin über die gute Kooperation mit der Stadtverwaltung. „Alles hat zügig funktioniert, da haben wir anderorts leider schlechte Erfahrungen gemacht“, sagt Ingrid Kloos. „Mit dem erfolgreichen Abschluss der Vorvermarktung haben wir eine ganz wichtige Hürde für die Digitalisierung des Industriestandorts genommen“, sagt Tanja Marek, die Leiterin für politische Kommunikation Baden-Württemberg bei Vodafone. Denn gerade in Coronazeiten seien schnelle Internet-Anschlüsse für die hier ansässigen Unternehmen enorm wichtig.

„Aktuelle Studien zeigen, dass mehr als zwei Drittel der befragten Arbeitnehmer von ihrem Arbeitgeber eine Homeoffice-Lösung erwarten“, schildert Tanja Marek. „Aber Homeoffice ist letztendlich erst produktiv, sobald Unternehmen über eine schnelle Datenanbindung verfügen“, ergänzt sie. Die Infrastruktur-Maßnahme wird voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Dann können bis zu 81 Firmen Glasfaser-Anschlüsse mit bis zu einem Gigabit pro Sekunde im Up- und Download buchen. „Erste Kundenanschaltungen erfolgen bereits in diesem Jahr“, weiß Marek.

Anschlüsse für Kleinstbetriebe und Großunternehmen

Vodafone bietet in Rutesheim Glasfaseranschlüsse für Kleinstbetriebe und mittelständische Unternehmen wahlweise mit 500 oder 1000 Megabit pro Sekunde an und für Großunternehmen Gigabit-Anschlüsse mit symmetrischer Bandbreite. Solche Hochleistungsanschlüsse sind auch notwendig. Die Prognose lautet, dass die Datenmengen im Festnetz sich in den kommenden fünf Jahren versiebenfachen werden. DSL reicht dafür nicht mehr aus.