Nach nur wenigen Spieltagen in der Fußball-Landesliga hat der Heimerdinger Trainer Daniel Riffert trotz eines personellen Umbruchs nach dem Abstieg eine schlagkräftige Formation gefunden.

Wie so häufig nach Abstiegen ist auch der TSV Heimerdingen nach der Rückkehr in die Landesliga von einer großen Personalfluktuation nicht verschont geblieben. Zehn Abgängen – die wenigsten allerdings Stammspieler – standen elf Neuzugänge gegenüber, die es innerhalb einer nur vierwöchigen Vorbereitungszeit zu integrieren galt.

 

Doch nach fünf Spieltagen scheint TSV-Trainer Daniel Riffert eine neue Stammformation gefunden zu haben, die nach anfänglichen Schwierigkeiten nun auch eifrig Punkte sammelt – sieben aus den letzten drei Spielen, in denen fünf der elf Neuzugänge jeweils in der Startformation standen.

Mit Stürmer Lars Ruckh, Rechtsverteidiger Jens Peringer und Mittelfeldakteur Stefan Schlick ist ein Trio dabei, das im Paket vom Landesliga-Absteiger SC Stammheim gekommen ist. „Dass sie in der Anfangsformation stehen, ist keine Überraschung. Sie sind alle um die 30 Jahre alt und damit die einzigen Erfahrenen, unsere anderen Neuzugänge sind allesamt Nachwuchsspieler“, erklärt Abteilungsleiter Uwe Sippel.

Stürmer mit Oberliga-Erfahrung

Am meisten Aufmerksamkeit hat bisher Lars Ruckh erregt, dem gegen den TSV Crailsheim und bei Germania Bietigheim gleich zweimal ein Dreierpack gelang. „Lars Ruckh ist abschlussstark, hat aber auch ein gutes Auge für seine Mitspieler“, lobt Coach Riffert, der zudem dessen Spielintelligenz hervorhebt.

Der 1,85 Meter große Stürmer, der in seiner Jugend unter anderem beim VfB Stuttgart und beim SGV Freiberg ausgebildet wurde, bringt Oberliga-Erfahrung aus seiner Zeit beim 1. Göppinger SV und Verbandsligaerfahrung aus Neckarrems mit. Beim VfR Aalen trainierte er 2014/15 sogar im Profikader mit, kam aber stets nur in der zweiten Mannschaft zum Einsatz.

Linksfuß mit starkem Abschluss

Auch schon drei Treffer stehen auf dem Konto von Stefan Schlick, zuletzt rettete sein 1:1 den Punktgewinn gegen Breuningsweiler. „Sein Abschluss ist unheimlich gut, er hat einen guten linken Fuß und ist überaus explosiv“, charakterisiert Riffert den Mann auf der linken Außenbahn. Starkes Zweikampfverhalten und ein gutes Kopfballspiel hält der Coach für die großen Stärken des dritten Ex-Stammheimers, Jens Peringer, der zusammen mit Linksverteidiger Salvatore Pellegrino die Außenbahn beackert.

Neben den drei Routiniers stand aber auch der erst 20-jährige Gökay Muratlar, der aus der A-Jugend der SKV Rutesheim zum TSV Heimerdingen gestoßen ist, in den letzten drei Begegnungen von Beginn an auf dem Feld – auf einer der beiden Sechser-Positionen im Mittelfeld neben den erfahrenen Sebastian Bortel oder Gabriel Fota. „Gökay Muratlar ist ein unglaublich giftiger Spieler, der stark am Ball ist“, hebt Coach Riffert dessen Stärken hervor.

Auf sogar fünf Einsätze über die volle Spielzeit kann der auch erst 21-jährige Arijon Bytyci blicken, der sich an der Seite von Kapitän Tim Schlichting als zweiter Innenverteidiger etabliert hat. „Er ist einer der wenigen Linksfüßer bei uns im Team und hat ein hohes Spielverständnis“, sagt Riffert über den Abwehrspieler, der in der A-Jugend der SG Sonnenhof Großaspach gespielt hat und nach zwei Jahren im Verbandsligakader von Normannia Gmünd vom Landesligaabsteiger TSV Schornbach den Weg zu den Grün-Weißen gefunden hat.

Youngster mit Qualität

Doch auch den anderen Neuzugängen, die bisher noch nicht so viel Spielzeit bekamen, stellt Trainer Riffert gute Zeugnisse aus. „Pascal Schüller ist enorm giftig, und Michael Henneh bringt viel Tempo ins Spiel“, sagt er beispielsweise. Die Qualität der jüngeren Neuzugänge sehe man in jedem Training, zum Teil müssten sie sich noch an das höhere Tempo in der Landesliga gewöhnen und die Ballverluste reduzieren. Auch von Haris Gudzevic, mit der Empfehlung von 29 Bezirksliga-Treffern vom SV Gebersheim gekommen, erwartet Riffert noch einiges: „Ihm fehlt noch ein wenig die Spritzigkeit, aber er ist giftig und willig“, sagt der Coach.

Schwerer Gang nach Heilbronn

An diesem Samstag (17.30 Uhr) wird der Heimerdinger Verbund auf Herz und Nieren geprüft. Der Gang zum VfR Heilbronn steht bevor. Der starke Aufsteiger, Tabellenzweiter mit zehn Punkten, musste sich bislang nur dem Titelfavoriten Türkspor Neckarsulm mit 0:3 geschlagen geben. I