Der SV Gebersheim erobert nach einem 2:1 gegen Leonberg/Eltingen Platz eins in der Fußball-Bezirksliga.

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enn die zwei Top-Teams patzen, freut sich der Dritte – mit diesem leicht abgewandelten Sprichwort lässt sich der Sprung des SV Gebersheim an die Tabellenspitze der Fußball-Bezirksliga am siebten Spieltag prägnant auf den Punkt bringen. Der wackere Aufsteiger FC Marbach musste im Derby gegen den TSV Benningen nach vier Siegen und zwei Unentschieden mit 1:2 seine erste Saisonniederlage hinnehmen, der TSV Münchingen war im Spitzenspiel gegen den TV Aldingen nicht über ein 2:2 hinausgekommen. Somit reichte den Gebersheimern der Dreier beim 2:1 gegen den Landesliga-Absteiger SV Leonberg/Eltingen, um mit einem Punkt Vorsprung vor Münchingen und Marbach den Platz an der Sonne einzunehmen.

Die Gastgeber drehen das Spiel

„Es war ein ausgeglichenes Spiel. Entscheidend war, dass wir in der Schlussphase ruhig geblieben sind“, kommentierte Gebersheims Coach Björn Wenninger den fünften Sieg seines Teams in den vergangenen sechs Spielen. Rick Schuhmacher hatte die Gäste nach 18 Minuten in Führung gebracht, Orhan Tekin (57.) und Murat Tekeli (62.) drehten die Partie innerhalb von fünf Minuten. Hektisch wurde die Schlussphase, als Gebersheims Torhüter Felix Pohle nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums mit Roter Karte vom Platz musste (89.). „Leonberg hat dann aus allen Rohren auf unseren Ersatzkeeper Pascal Manes gefeuert, aber wir haben es über die Zeit gebracht“, freute sich Wenninger. Leonberg/Eltingen blieb im vierten Spiel in Folge ohne Sieg und fiel auf den Relegationsplatz zurück.

Ausgleich in der Nachspielzeit

Der TSV Münchingen hat auch in der zweiten Begegnung ohne den im Urlaub weilenden Coach Ahmet Yenisen keinen Sieg feiern können. Dominik Hoffmann sorgte mit seinem zweiten Treffer in der Nachspielzeit für einen späten Punktgewinn des Tabellensechsten. „Unter dem Strich geht das 2:2 in Ordnung, Aldingen hat in der zweiten Halbzeit mächtig Dampf gemacht“, zollte Marco Santelli (Koordinator Herrenfußball) dem Gegner Respekt. Die Gastgeber hätten in der zweiten Hälfte „zu wenig geboten“. In der ersten Halbzeit habe man häufig noch einen Fuß in die Schüsse des Gegners gekriegt, am Ende aber nicht mehr. So reichte es trotz der zweimaligen Führung durch Benjamin Hamann (16.) und den 13. Saisontreffer von Fatih Yenisen (35.) nur zu einem Punkt, weil ein Weitschuss von Dominik Hoffmann (31.) auf dem Kunstrasen zum zwischenzeitlichen 1:1 durchrutschte.

Weiter auf den ersten Punkt wartet auch nach sieben Begegnungen und einem Trainerwechsel der TSV Heimsheim, der im zweiten Derby des Wochenendes beim SV Perouse mit 1:4 unterlag. „Unsere erste Halbzeit war gar nicht schlecht, aber wir haben einfach zu viele einfache Fehler in der Vorwärtsbewegung gemacht“, monierte Erkan Kilic in seinem zweiten Spiel als TSV-Coach. Kilic sah sogar einen Rückschritt gegenüber dem 0:1 in der Vorwoche gegen den FSV 08 Bietigheim-Bissingen II. „Da herrschte noch Euphorie nach dem Trainerwechsel, diesmal waren die Defizite des jungen Teams eklatant“, meinte er.

Entscheidung erst in den Schlussminuten

Auch nicht vollauf zufrieden war SV-Trainer Marco Russo: „Wir hätten den Sack viel früher zu machen müssen, wir haben unsere Chancen nicht gut ausgespielt“, kritisierte er. So musste er mit ansehen, wie sein Team zwar den 0:1-Rückstand nach einem Abwehrfehler durch Hadis Abdiji (31.) noch vor der Pause durch einen Doppelschlag durch Mehmet Semsettin Erdogan (39./Foulelfmeter) und Mustafa Avci (44.) drehte. Doch erst mit den Treffern von Adrian Thaqi (82.) und erneut Erdogan (84.) spiegelte das Ergebnis die deutliche Überlegenheit der Hausherren gegen harmlose Heimsheimer wider.

Ihren zweiten Saisonsieg bejubelte die Spvgg Warmbronn beim 3:2 gegen den SV Kornwestheim. „Das war ein Spiel auf Augenhöhe“, räumte Warmbronns Trainer Chris Seeber unumwunden ein. Durch einen Doppelschlag von Nico Schürmann (28., 30.) gingen die Gäste mit 2:0 in Führung. Philipp Kindler sorgte mit einem energischen Schuss aus 18 Metern jedoch nur zwei Minuten später für den wichtigen Anschlusstreffer. Kindler leistete auf Außen auch die Vorarbeit zum 2:2 durch Patrick Kilper (56.). Der Torjäger sorgte dann mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 18 Metern in der 83. Minute für den viel umjubelten Sieg. „Unsere Leistungen waren auch in den vergangenen Wochen nicht schlecht, heute haben wir uns endlich mal wieder belohnt“, befand Seeber.