Der SV Gebersheim bringt in der Fußball-Bezirksliga das 3:2 in Kornwestheim über die Zeit. Die Mission des neuen Heimsheimer Trainers beginnt mit einem 0:1.

Viel Zeit hatte er nicht. Am Donnerstag leitete Erkan Kilic beim TSV Heimsheim das erste Training, am Sonntag dann das erste Spiel gegen den Vizemeister der Vorsaison, FSV Bietigheim-Bissingen II. Das Resultat? Das Gleiche wie in den fünf Begegnungen zuvor: eine Niederlage. Die fiel mit 0:1 jedoch denkbar knapp aus. Eine abgefälschte Flanke von David Ladan kullerte gleich in der ersten Minute über die Linie. Heimsheim präsentierte sich verbessert, ließ aber wieder seine Chancen liegen.

 

Getrennt hatten sich der Vorgänger Jürgen Herrmann und der Verein nach etwas über vierjähriger Zusammenarbeit in gegenseitigem Einvernehmen. „Er hat von sich aus gesagt, dass wir nach einem neuen Trainer gucken sollen“, sagt der Abteilungsleiter Werner Greif. „Wir haben das bedauert. Die Mannschaft stand voll hinter ihm.“

Weil Greif schon einmal versucht hatte, Erkan Kilic nach Heimsheim zu lotsen und der Übungsleiter frei war, lag es auf der Hand, es einfach bei ihm zu versuchen. Nach einer Nacht Bedenkzeit war der Deal perfekt.

Der Deal beim TSV Münchingen hat nicht ganz so hingehauen wie geplant. Marco Santelli, Koordinator Herrenfußball, und Co-Trainer Heiko Wieland sollten die Serie des urlaubenden Coaches Ahmet Yenisen beim TV Pflugfelden fortführen. Doch mit dem 2:3 setzte es die erste Punktspielniederlage. „Wir haben das Spiel zweimal verloren“, sagte Santelli. „Die erste Hälfte haben wir verpennt und waren zu ängstlich. Und nach der 2:1-Führung hören wir auf Fußball zu spielen.“ Niels-Torben Kansy (54.) und Nikola Prkacin (63.) hatten das 0:1 gedreht. Sechs Minuten vor Schluss gelang Pflugfeldens Asilhan Yildiz das 3:2. Das 3:3 wäre noch drin gewesen, doch der Kopfball von David Andric landete am Pfosten.

Direkt verwandelte Ecke zum 2:2

Damit war die Tür für den FC Marbach offen, sich die Tabellenführung zurückzuholen. Der SV Leonberg/Eltingen war schon auf dem besten Weg, das zu verhindern. Die Treffer von Marvin Hampel (15.) und Pascal Nufer (21.) und die 2:0-Führung reichten jedoch nicht, um dem Aufsteiger die erste Niederlage beizubringen. Am Ende hieß es 2:2. Besonders ärgerlich: der Ausgleich resultierte aus einem direkt verwandelten Eckball von Angelo de Capua (57.). „Das sieht man auch nicht alle Tage“, so SV-Trainer Benjamin Schäffer, der sein Team tiefer stehend agieren ließ. „Aber wir können damit leben. Das war eine Leistungssteigerung.“

SV Perouse belohnt sich nicht

Dieser letzte Satz hätte auch von Marco Russo stammen können. Der Trainer des SV Perouse formulierte es nach dem 1:1 beim SV Kornwestheim so: „Das war mit Abstand unser bestes Spiel in dieser Saison.“ Der Schönheitsfleck: es wurde trotz klarer Überlegenheit nicht gewonnen. Zweimal landete der Ball am Aluminium. Lediglich Zinedin Latifovic traf zum 1:0 (20.), das die Gastgeber durch Nico Schürmann (23.) schnell egalisierten. Der Übungsleiter hatte mit Stamatis Sideris und Baris Erdogan zwei Offensivkräfte auf die Doppel-Sechs beordert. Eine Umstellung, die sich bezahlt machte. Russo: „Wir hatten gefühlt einen Ballbesitz von 75 zu 25.“

Kampfspiel auf Hoppelacker

Das dritte Unentschieden der Altkreis-Clubs steuerte die Spvgg Warmbronn mit dem 1:1 bei AKV Ludwigsburg bei. Und das auf widrigsten Platzbedingungen. „Das war ein Hoppelacker“, monierte der Trainer Chris Seeber. „Es war nicht gestreut, und die Tore mussten auch erst noch gestellt werden.“ Feine Fußballkost? Unmöglich. „Es ging nur über den Kampf. Aber den haben wir angenommen“, sagte Seeber. Nach der Führung von Mirko Hoffmann (47.) verpassten es die Gäste, das 2:0 zu machen. Die Kontermöglichkeiten wurden nicht konsequent genug ausgespielt, was nicht zuletzt dem Untergrund geschuldet war.

Nach 3:0-Führung wird es noch einmal eng

Irgendwie bekommt es der SV Gebersheim hin, mit nur einer guten Hälfte dreifach zu punkten. Das war in Pflugfelden so (2:0), das war gegen den FV Löchgau II so (1:0), und das war jetzt auch beim 3:2 bei Kosova Kornwestheim so. Die Mannschaft ist damit auf den dritten Platz geklettert. „Im Moment können wir uns nicht beschweren. Aber auf Dauer kann das so nicht bleiben“, will der SVG-Trainer Björn Wenninger seinen Spielern nun nahelegen, auch außerhalb des Übungsbetriebes noch etwas für die Ausdauer zu tun. Ein Eigentor von Kreshnik Duraku (13.) und ein Doppelpack von Orhan Tekin (27., 34.) hatten nach einer starken ersten Gebersheimer Hälfte zum scheinbar beruhigenden 3:0-Pausenstand geführt. Wenninger warnte dennoch in der Pause: „Ich habe auf alles hingewiesen, dass es eklig werden kann und Nickligkeiten kommen.“ Genutzt hat es nicht viel. Spetim Muzliukaj (51.) und Feriz Meha (61.) verkürzten. Wenninger: „Dann ging das große Hosenflattern los.“