Alle Grundschullehrkräfte und das Kita-Personal im Land sollen sich zwei Mal pro Woche kostenlos testen lassen können.

Rutesheim - Ab der kommenden Woche sollen sich Lehrer und Lehrerinnen an Grundschulen sowie das Personal in der Kinderbetreuung zwei Mal pro Woche kostenlos auf das Coronavirus testen lassen können. Das ist das Ergebnis des Testgipfels in Baden-Württemberg vom Donnerstag. Der Kreis Böblingen setzt dabei dabei weiterhin auf die Schnelltestzentren. Deren Personal soll aber auch die Kommunen vor Ort als mobile Testteams unterstützen, teilt das Landratsamt mit. „Diese Tests könnten dann vor Ort in einem geeigneten Raum stattfinden“, erklärt Landrat Roland Bernhard. Personal aus anderen Schulen und Betreuungseinrichtungen der Kommune könnte sich dann auch dort testen lassen. Bis zu rund 50 Schnelltests in der Stunde wären bei guter Planung möglich.

 

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Alternativ können sich die Städte und Gemeinden auch an ortsansässige Apotheker oder Ärzte wenden, um ein Angebot für Lehr- und Kitapersonal mit diesen zu etablieren. Beide brauchten dazu keine gesonderte Beauftragung durch das Gesundheitsamt, sondern können über Vereinbarungen des Landes mit den jeweiligen Berufsverbänden die Leistungen abrechnen.

Die Stadt Rutesheim ist da bereits einen Schritt weiter und bietet von Montag an eigene Testungen der Kita-Mitarbeiter und der Grundschullehrkräfte an. Zwei Kinderkrankenschwestern aus dem städtischen Personal werden die freiwilligen Tests vornehmen – zweimal die Woche. „Weil diese Schnelltests dann am wirkungsvollsten sind, wenn sich möglichst viele mit näherem und längerem Kontakt zu Kindern und Schülern ohne Schutzmasken in den Kitas und Grundschulen regelmäßig testen lassen, sind von uns organisierte zuverlässige Tests und dies vor Ort am Arbeitsplatz das Beste“, argumentiert die Rutesheimer Bürgermeisterin Susanne Widmaier.

Materialkosten für Schnelltests trägt das Land

„Wenn man für einen Test jedes Mal zeitaufwendig nach Leonberg ins Schnelltestzentrum fahren oder einen Haus- oder Facharzt aufsuchen muss, lässt die Bereitschaft eher nach“, meint auch der Erste Beigeordnete Martin Killinger, zu dessen Ressort die Kindergärten und Schulen gehören. „Wir haben uns deshalb für ein möglichst niederschwelliges Angebot entschieden und eigene Kräfte mit einer Ausbildung als Kinderkrankenschwester angefragt – und wir sind überall offene Türen eingerannt“, freut sich Killinger.

Die Schnelltests werden für die rund 150 Fachkräfte in den Kitas und für die 30 Lehrkräfte in der Grundschule durchgeführt. Die Kosten für das Material trägt das Land, die Durchführung organisiert die Stadt. „Natürlich gilt: Jeder Test ist immer nur eine Momentaufnahme. Auch bei einem negativem Test ist eine Ansteckung beim nächsten längeren Kontakt mit einer positiven Person möglich“, weiß Killinger.

Die AHA-Regeln und das intensive richtige Lüften seien und bleiben deshalb unverändert wichtig. Wie sieht es mit den Kindern aus, können die auch getestet werden? Da ist noch vieles ungeklärt. Die Stadtverwaltung überlege, den Eltern vorzuschlagen, dass sie über eine Einverständniserklärung die Möglichkeit erteilen, dass im Einzelfall bei einschlägigen Symptomen getestet werden darf.