Weil der Stadt ist in Sachen Schnelltests ein Vorreiter. Dort wird bereits seit Anfang März in den Schulen getestet. Ein großer Unterstützer und Förderer ist der Arzt Thomas Kirchner, der sich dem Thema angenommen hat. Die Testkits selbst erhielt die Stadt aus der Landesnotreserve – die Menge reicht zunächst bis zu den Osterferien. „Dann sollen wir andere bekommen“, sagt Tanja Kübler vom städtischen Amt für Jugend und Soziales.

 

Thomas Kirchner und Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes arbeiten eng mit den Schulleitern zusammen. Die ersten Tests wurden in der Peter-Härtling-Schule vorgenommen, die anderen Bildungseinrichtungen folgten. Beste Erfahrungen mit den Schnelltests macht Schulleiter Rolf Bayer vom Johannes-Kepler-Gymnasium. „Mein Wunsch wäre es, dass wir möglichst zeitnah wieder voll unterrichten. Und das wäre möglich, wenn jeder jeden Morgen einen Test machen könnte, diesen Aufwand haben die Schüler einfach verdient.“ Das JKG hat eine nicht ganz hundertprozentige Testquote. Wenige Prozente fehlen, was Bayer akzeptieren muss, da die Tests auf freiwilliger Basis stattfinden. „Eine Anordnung dürfte ich nicht aussprechen, das wäre Sache des Regierungspräsidiums.“

Ein positiver Fall am JKG

Während der Testphase seit Anfang März gab es im JKG bislang einen einzigen positiven Fall. Der Schüler war infiziert, zeigte aber keine Symptome, wurde sofort nach Hause geschickt und musste nach Anordnung des Gesundheitsamtes in zweiwöchige Quarantäne. „Obwohl es ein Mutant war, hat sich kein anderes Kind angesteckt, weil unsere Hygienemaßnahmen mit Abstand halten, Maske tragen und viel lüften sehr wirksam sind“, sagt der Schulleiter. Zum Testen selbst gehen die Schüler an die frische Luft.

Bei allen Diskussionen um das Corona-Virus Sars-CoV-2 oder die dadurch ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 versucht Rolf Bayer als Naturwissenschaftler sachlich zu bleiben. „Ich nehme die Sache sehr ernst, versuche Emotionen rauszunehmen. Angst ist ein schlechter Berater. Wir müssen da mit Verstand, Vernunft und Vorsicht rangehen, dann können wir die Übertragung auf ein Minimum reduzieren“, sagt Bayer.