Ein Preisgericht entscheidet nach den Ferien, welcher Entwurf am Nordrand des Engelbergs umgesetzt wird.

Es gehört in Leonberg zwar fast schon zum guten Ton, dass über Bauvorhaben mehrere Jahre diskutiert wird. Doch für das künftige Quartier Unterer Schützenrain ist eine Perspektive in Sicht.

 

Das Preisgericht für das Investorenauswahlverfahren, wie es offiziell heißt, tagt unmittelbar nach den Sommerferien, am 15. September. In dem Gremium werden die Entwürfe begutachtet, wie das Gebiet am Nordhang des Engelbergs oberhalb der Feuerbacher Straße einmal aussehen könnte.

Alle Einkommensgruppen erwünscht

Auf einer Fläche von 0,8 Hektar soll ein Wohngebiet mit einer durchmischten Bevölkerungsstruktur entstehen – Familien, Paare, Alleinstehende, junge wie ältere Leute. Menschen möglichst aller Einkommensgruppen sollen hier ein Zuhause finden, sogenannter bezahlbarer Wohnungsbau ist dort vorgesehen. Die Bauten dürfen nach den Vorstellungen des städtischen Planungsamtes nicht mehr als dreieinhalb Geschosse haben.

Ergänzend zum Wohnungsbau ist auf dem Grundstück eine Kindertageseinrichtung mit 75 Plätzen und vier Gruppen vorgesehen. Die Kita gehört allerdings nicht zum Gebiet, das ein möglicher Investor für den Wohnungsbau erwerben soll.

Berliner Straße schon entschieden

Über den Unteren Schützenrain ist lange debattiert worden, ist das Gebiet in Stadtrandlage doch in einem ökologisch sensiblen Bereich. Vor knapp zwei Jahren, im Oktober 2020, hatte der Gemeinderat das europaweite Investorenauswahlverfahren beschlossen. Mit diesem Verfahren wird ein Investor gesucht, der das Grundstück kauft, bebaut und die Wohnungen oder ganze Gebäude an die Endnutzer vermietet oder verkauft.

Parallel zum Unteren Schützenrain wurde auch lange um ein Quartier in der Berliner Straße am Rande des Stadtparks gerungen. Ende Februar wurde der Entwurf der Firma Conceptaplan gebilligt: Er sieht vier Gebäude, teilweise in Holzbauweise, mit 123 Wohnungen vor, von denen 30 Prozent unter die Rubrik „bezahlbar“ fallen sollen.