Der Gemeinderat diskutiert über Verkehrsberuhigung. Vor allem der Durchgangsverkehr im Ort ist ein Knackpunkt.

Mösnheim - Der Verkehr ist wieder einmal ein großes Thema in der jüngsten Sitzung des Mönsheimer Gemeinderats gewesen. Die Fraktion der Unabhängigen Bürgerliste Mönsheim (UBLM) hatte mehrere Anfragen gestellt, mit dem Ziel, mehr Sicherheit und Ruhe in den Ort zu bringen, Sei es durch das Aufstellen von Blitzern, mehr Tempo 30-Zonen oder einer Anliegerstraße. Bei der Diskussion wurde deutlich, dass die Kommune vieles oft nicht allein entscheiden kann.

 

Relativ schnell einig waren sich die Gemeinderäte und der Bürgermeister Thomas Fritsch darin, in der Wimsheimer Straße eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Kilometer pro Stunde zu beantragen. Diese soll besonders für den Bereich der Einmündung Bergstraße/Jahnstraße gelten, wo viele Schüler unterwegs sind. Walter Knapp von der Freien Wählergemeinschaft (FWG) sprach angesichts einer fast durchgehenden Tempo 30-Zone auf den Ortsdurchgangsstraßen davon, hier einen „Lückenschluss“ vorzunehmen.

Die Diskussion ist aufgeladen

Strittiger war der Vorschlag der UBLM, die Geschwindigkeit in der Iptinger Straße ebenfalls auf Tempo 30 zu verringern. Die Parksituation an der Iptinger Straße lasse bis zum Abzweig zum Industriegebiet keine höheren Geschwindigkeiten zu, sagte Gemeinderat Hans Kuhnle (UBLM). Diesem Antrag stimmte nur eine knappe Mehrheit der Gemeinderäte zu.

Ziemlich aufgeladen war die Diskussion beim Thema Geschwindigkeitskontrollen auf den Durchgangsstraßen. Die UBLM forderte mindestens zwei stationäre Radargeräte: in der Pforzheimer Straße auf Höhe der Raiffeisenbank schräg gegenüber des Kindergartens Villa Kunterbunt und am Ortseingang in der Leonberger Straße. „Das muss jetzt kommen. Wir brauchen jetzt die Lösung, machen Sie Druck beim Kreistag und bei der Verkehrsbehörde“, insistierte Hans Kuhnle in Richtung des Bürgermeisters. Joachim Baumgärtner (UBLM) bemängelte ein „Zuständigkeitswirrwarr“ bei den Behörden und fragte, wie man da als Kommune „einen Fuß in die Tür kriegen“ könne.

Warum kommen die Blitzer nicht?

Walter Knapp wollte wissen, warum die Blitzer nicht kommen, ob das zu teuer sei. Eine Kontrollsäule koste etwa zwischen 40 000 und 50 000 Euro, erklärte Thomas Fritsch, das Blitzgerät selbst geschätzt noch einmal zusätzliche 70 000 Euro. Während der Bürgermeister aufgrund einer angekündigten neuen Überwachungsstrategie des Landkreises Chancen für einen teilstationären Blitzer an der Pforzheimer Straße sieht, glaubt er aber nicht, dass so etwa am Ortseingang in der Leonberger Straße realisiert wird. Auch hält er nichts von dem Vorschlag, zum Zweck der Abschreckung nur eine leere Blitzerhülle aufzustellen.

Genau dort, hinter dem Ortseingang, biegt die Buigenrainstraß kurz hinter dem Friedhof rechts ab. In der nur 4,50 Meter breiten Straße oberhalb des Ortes leben laut Simone Reusch (UBLM) viele Familien mit Kindern und ältere Menschen. Diese Straße wird bei Stau und hohem Verkehrsaufkommen in der Ortsdurchfahrt häufig als Schleichweg in Richtung Iptingen genutzt. Deswegen forderte die UBLM um Sabine Reusch, hier eine Anliegerstraße zu schaffen.

Fachmann wird hinzugezogen

Doch die Voraussetzungen, die Buigenrainstraße und im weiteren Verlauf die Lindenstraße für den öffentlichen Verkehr zu sperren, seien nicht gegeben, sagte der Bürgermeister. So werde etwa durch das Befahren der Straße an sich keine gefährliche Situation geschaffen.

Zum Vorschlag, Bodenschwellen zur Temporeduzierung einzubauen, sagte Bürgermeister Fritsch, dass er dazu die Anlieger hören wolle. „Wir diskutieren seit Jahren darüber, nichts wird zur Umsetzung gebracht“, kritisierte Hans Kuhnle. Seine Anregung, für Lösungsvorschläge einen Verkehrsfachmann hinzuziehen, wurde schließlich vom Gemeinderat angenommen.