In der Kritik: Nach dem Unwetter ist Töpfer nicht vor Ort. Wegen des OB-Wahlkampfs in Esslingen hat er Urlaub genommen.

Weissach - Es hagelte, regnete und stürmte am Mittwoch in Weissach und Flacht, die Straßen wurden zu Flüssen und der Marktplatz zum See. Während in der Heckengäu-Gemeinde fleißig Wasser abgepumpt wurde, war Bürgermeister Daniel Töpfer in Esslingen – der 32-jährige CDU-Politiker will Chef im Rathaus der alten Reichsstadt am Neckar werden.

 

Lesen Sie hier: Töpfer darf offiziell in Esslingen kandidieren

Lesen Sie auch

Schon seit geraumer Zeit ist Töpfer häufig in Esslingen unterwegs. Bereits vor einigen Wochen hatte der Bürgermeister über die Kandidatur gesprochen, seit Kurzem ist es auch offiziell: Am 15. Juni nickte der Wahlausschuss die Bewerbung Töpfers ab. Konkurrenz bekommt er von vier Kandidaten und einer Kandidatin. Für den Wahlkampf vor dem Stichtag am 11. Juli hat sich Töpfer in Weissach frei genommen. So auch am Mittwoch: Um 18 Uhr startete in Esslingen ein digitales Diskussionsforum der Wirtschaftsjunioren zur Oberbürgermeisterwahl, das im Netz per Youtube übertragen wurde und bei dem auch Töpfer dabei war. Auf den sozialen Netzwerken sorgte die Abwesenheit Töpfers in Weissach und Flacht für Unmut. Der Bürgermeister hätte in den gefluteten Ortsmitten persönlich präsent sein sollen, hieß es.

„Ich bin offiziell im Urlaub“, betonte Töpfer am Donnerstagmittag auf Nachfrage unserer Zeitung. „Es ist nicht möglich, an zwei Orten gleichzeitig zu sein.“

Große Einsatzbereitschaft des Bauhofs

Trotzdem sei man in Weissach sehr gut aufgestellt. Gleich nach dem Unwetter habe er alle relevanten Informationen bekommen und sich mit der Bauhofleitung ausgetauscht. Die Mitarbeiter der Gemeinde würden mit großer Einsatzbereitschaft arbeiten, „das zeichnet uns aus“. Wo sofortiger Handlungsbedarf bestand, seien alle nötigen Maßnahmen eingeleitet worden.

„Das hat sehr gut funktioniert, losgelöst von der physischen Präsenz“, resümiert Daniel Töpfer am Donnerstagmittag. „Ich könnte auch in Portugal am Strand liegen.“ Erreichbar, so der Bürgermeister, sei er in solchen Fällen trotzdem.